Biografien

SCHEMATA

  • A) Amsterdamer Linie
  • B) Holländisch-Preußische Linie
  • C) Alblasserdamer Linie

A) Amsterdamer Linie

Generation I, Peter Von Graben Aka pieter Graeff (* 1460/1470)

Pieter Graeff (geboren Peter von Graben) wurde wohl in den 1450 oder frühen 1460er Jahren in Österreich geboren. Als sein Vater wird Wolfgang von Graben (†  1521) vermeldet,[1] als seine Mutter Margarethe von Croppenstein, was aber nicht stimmig sein kann, da jene zwar als Ehegattin eines Wolfgang von Graben Erwähnung findet, aber erst im 16. Jahrhundert, was somit auf einen späteren Wolfgang von Graben zutrifft. Vater und Sohn kamen 1476 mit Erzherzog Maximilian von Österreich [dem nachmaligen Kaiser] nach Holland, welches jener mittels der Ehe mit Maria von Burgund erworben hatte. Wolfgang von Graben trat in den Kriegsdienst ein und wurde dem Erzherzog zugeteilt. Peter vermählte sich in Holland und nahm den Namen (Pieter) de Graeff (oder De Graaff) an.[2] Von Wolfgang wird berichtet, dass er sich auch noch 1483 in Holland aufhielt.[3] Von Graben war ein österreichischer Edelmann aus der Steiermark mit Besitz ebenda sowie in der Krain. Zu nennen sind hierbei die bedeutenden Herrlichkeiten Kornberg und Marburg an der Drau [Maribor] sowie sein Amt als Burggraf auf Saldenhofen [Vuzenica im heutigen Slowenien]. Pieter führte anstatt des väterlichen Namens den Namen 'Graeff', was im Laufe des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit in diversen Schreibvariationen die niederdeutsche Übersetzung des mittelhochdeutschen Wortes 'Graben' war.[4] 


Ob Pieter Graeff in Amsterdam geboren wurde, lässt sich nicht feststellen. Weitere biografische Eckpunkte aus seinem Leben sind nicht eruierbar, wohl aber, dass er 1512[5] eine Ehe mit Griet Pietersdr Berents einging,[6] [7] einer Frau deren Familie aus dem Patriziat von Amsterdam und dem Landadel des Umlandes entstammte. Sie war eventuell eine Tochter von Berend Berends, 1509 als Ratsherr von Amsterdam genannt,[8] selbst ein Sohn oder sonstiger Nachkomme in zweiter Linie [Enkelsohn, Neffe] von Jan Berents, Herr von Randenbroek [heute in Amersfoort bei Utrecht], dem Sohn von Wouter Berensz und seiner Frau Dieuwer Willemdr de Grebber (geboren um 1385 oder später), genannt Berents, aus dem Geschlecht De Grebber, Baljuws (Vögte) des Waterlandes [nördlich von Amsterdam].[9] [10] Die Familie Berents erbte die Herrlichkeit Randenbroek von den De Grebber.[11] Über die erweiterte Familie von Griet ging die Herrschaft mittels Erbgang an die Adelsfamilie Van Campen aus Haarlem über. Griet Pietersdr Berents entstammte mittels der Heirat von Ihrem Ahn Willem Grebber Jonge Willem Grebberszoon (geboren um 1362-1434: Vater von Dieuwer Willemsdr de Grebber)[12] mit Lijsbeth Willemsdr Eggert (geboren um 1490 oder später; auch Imme Eggert genannt) auch von Willem Eggert (1360-1417) ab, dem Statthalter von Holland.[13] [14] Pieter und Griet hatten einen Sohn, Jan Pietersz Graeff, der die Familienlinie in Amsterdam fortsetzte.[15] Sein Wappen von 1542 oder 1543 kombiniert die Schaufel der Von Graben und den Schwan der De Grebber.[16]

 

Über das Familienwappen von Pieters Ehefrau Griet Pietersdr Berents:

Jan Berents, Herr von Randenbroek, der Vorfahre von Griet Pietersdr Berents, führte ein Wappen welches in einer Kapelle der Nieuwe Kerk von Amsterdam hängt. Es zeigt einen gevierteilten Schild mit den Wappen der Berents, De Grebber, Eggert und Boel [Boelens, Boelens Loen].[17] Diese Geschlechter standen im Laufe des 15. und 16. Jahrhunderts an der Spitze des Amsterdamer Patriziats, und waren bis auf die Boelens dem ritterbürtigen Adel zugehörig.


Einzelnachweise

Generation II, Jan Pietersz Graeff (1512-1553)

Jan Pietersz Graeff (1512–1553),[1] Sohn des Pieter Graeff und der Griet Pietersdr Berents,[2] war ein holländischer Tuchhändler und Mitglied der Amsterdamer Stadtregierung. Verheiratet war er mit Stein (Stijn) Braseman, mit welcher er fünf gemeinsame Kinder hatte: Pieter Jansz Graeff († vor 1547) ∞ Maria Jacobsdr Dobbens; Lenaert Jansz de Graeff (um 1530/35–vor 1578), Diederik Jansz Graeff (1532–1589), Cornelis Pieter Jansz Graeff (unverheiratet) und Jacob Jansz Graeff († nach 1580) ∞ Geertge Claes Coppensdr van Ouder Amstel. Jan bewohnte ein Stadthaus am Damrak, das „Huis De Keyser“ (benannt nach der außerhalb des Gebäudes angebrachten „Keizerskroon“), wodort er einen florierenden Tuchhandel betrieb. Im Jahre 1539 wurde er als Gildemeister der Tuchhändler angegeben. Jan führte seine Geschäfte auch in Antwerpen, dem damaligen Stapelplatz für englische Leinen. Als er sich als Händler in Nordbrabant festigen wollte, intervenierten dessen Söhne für seine baldige Rückkehr nach Amsterdam. Dort wurde er zum Mitglied der patrizischen Stadtregierung benannt. Er erfüllte im Jahre 1542 seine Funktion als Vroedschap und im darauffolgenden Jahr das Amt eines Schepen.[3] Durch seine Tätigkeit in der Stadtregierung gehörte die Familie De Graeff zu den wenigen Geschlechtern die vor und nach der "Alteratie von Amsterdam", der Umbildung der Stadtregierung im Jahr 1578, in jener saßen. Der Poet und Dichter Joost van den Vondel nannte Jan in seinem Vers "Aen den hooghedelen heer Pieter de Graef, vryheer van Zuitpolsbroek, op den oorsprongk van het geslagt der graven" „den braven“.[4] Weiters bedachte ihn Vondel in seinem "Mengeldicht". [5]

Einzelnachweise

  1.  Persoonlijke gegevens Jan Pieterszoon de Graeff
  2. Nederlands adelsboek 1914, S. 14
  3.  Nieuw Nederlandsch biografisch woordenboek. Deel 2: Jan Pietersz Graeff
  4. Vondels vers Aen den hooghedelen heer Pieter de Graef, vryheer van Zuitpolsbroek, op den oorsprongk van het geslagt der graven
  5.  G. van Enst Koning: Het Huis te Ilpendam en deszelfs voornaamste Bezitters. S. 325

Generation III, Lenaert Jansz de Graeff (1525/30- vor 1578)

Historischer Umzug in Den Briel anlässlich der 540-Jahr-Feier der Eroberung von Brille am 1. April 2012. Die Anführer der Wassergeusen, Wilhelm II. von der Mark (Mitte), Willem Bloys van Treslong (links) und Lenaert Jansz de Graeff (rechts)
Historischer Umzug in Den Briel anlässlich der 540-Jahr-Feier der Eroberung von Brille am 1. April 2012. Die Anführer der Wassergeusen, Wilhelm II. von der Mark (Mitte), Willem Bloys van Treslong (links) und Lenaert Jansz de Graeff (rechts)
Lenaert Jansz de Graeff, auch Lena(e)rt Jansz Graeff, Leendert de Graeff als auch Leonhard de Graeff (* 1525/30 in Amsterdam; † vor 1578 im Exil), der Patrizierfamilie De Graeff entstammend,[1] war einer der reichsten Einwohner Amsterdams, Großhändler, Mitglied und „Unterstützer“ der Amsterdamer Reformierten[2] und Geusen, Militär, sowie ein Freund und Mitstreiter des „Großen Geusen“ Heinrich von Brederode.[3] Laut der De Graeff'schen Familienüberlieferung ist Lenaert Jansz de Graeff mit „Monseigneur de Graeff“ ident, welcher als führender Kapitän der Wassergeusen an der Eroberung von Brielle im Jahre 1572 beteiligt war.[1][4] Zeitgenössische historische Bücher bezeichnen Lenaert Jansz de Graeff aber nebst Wilhelm II. von der Mark und Willem Bloys van Treslong als einen der Anführer der Wassergeusen bezeichnet.[5][6] Sein Charakter wurde in dem historischen Roman De erfenis van de Grote Geus skizziert.[7]

Leben und Werk
a) Familie
Lenaert Jansz de Graeff wurde als einer von vier Söhnen des Amsterdamer Ratsherren und Händlers Jan Pietersz Graeff († 1553) und dessen Ehefrau Stein Braseman im väterlichen Stadthaus De Keyser am Damrak (benannt nach der außerhalb des Gebäudes angebrachten „Keizerskroon“) geboren. De Graeff war zweimal verheiratet; zuerst mit Griet Jansdr Duivens und hernach mit Griet Hendriksdr Rooclaas, aus welcher Ehe zwei Töchter[8] und ein Sohn geboren wurden:[9]

* Steyntje Leonardsdr de Graeff (Stijn Leenaertsdr Graeff) geb. 1550, verheiratet mit Ellert Hendricksz Rooclaes (Roclaas) (gest. 03. 1610)
* Pieter Leonardsz de Graeff (Pieter Leenaertsz Graeff) geb. 1551, verehelicht (Ehegattin unbekannt)
* Jannetje Leonardsdr de Graeff (Jannetge Leenaertsdr Graeff), verehelicht mit Hillebrand Jorisz (5. September 1559 – 27. Mai 1632) aus der Familie Backer (die Nachkommen dessen Bruder Cornelis Jorisz nahmen den Familiennamen und das Wappen seiner Ehefrau Grietje Backer aus Bremen an) und Tante von Willem Cornelisz Backer; eine weitere Verwandtschaft führte sie zum Hamburger Patriziergeschlecht der Von Eitzen, da eine Tochter aus der Familie ihrer Nichte Cornelia Backer in die Familie des Albrecht von Eitzen (Bürgermeister von Hamburg von 1623 bis 1653) einheirate[10]
* Jan Leonhardsz de Graeff, unbekannt ob er verehelicht war und Nachkommen hatte
* Dirk Reynier de Graeff (genannt 1596) wird durch das "Genealogische Taschenbuch der Ritter- u. Adels-Geschlechter" als weiterer Sohn des "Leonardus de Graaff" aufgelistet. Er steht als Stammherr für einen Familienzweig, der unter der Schreibweise De Graaff (De Graaf) in Holland als im 19. Jahrhundert auch in Preußen (Deutschland) ansässig war.[11] Weshalb diese Familie, von der keine Erhebung in dem Adelsstand nachweisbar ist, in einem genealogischen Werk über Adelsgeschlechter erscheint, ist nicht eruierbar. Diese Abstammung wird auch durch den Rietstap Armorial Général bestätigt, der das (De) Graeff-Wappen auch durch Träger im vormaligen Preußen als Graaff (de), Prusse - Orig. de Hollande (auch de Graaf geschrieben) registrierte.[12] Das Wappen ist im Original wie folgt beschrieben: Graaff (de) Prusse - Orig. de Hollande - Écartelé aux 1 et 4 de gueules à une bêche d'argent le fer en haut aux 2 et 3 d'azur à un cygne d'argent Cimier la bêche sommée de trois plumes de paon au naturel Lambrequin d'argent et de gueules.[13] In den 1870er Jahren gingen die Gebrüder Gérard Hendrik Reinardus de Graaff (1853–1917) und Henri (Heinrich) de Graaff (1857–1924), Söhne des Juristen Reinardus Joostinus Marinus de Graaff (* 1829) aus Den Haag, als Offiziere in den preußischen Militärdienst.[11] Heinrich avancierte im Ersten Weltkrieg zum preußischen Generalleutnant, Gérard Hendrik Reinardus zum Generalmajor. Beide waren auch in Berlin wohnhaft. Es ist nicht bekannt, ob daraus eine Nachkommenschaft besteht.

a, I) Wappen
Lenaert Jansz de Graeff führte folgendes Stammwappen:
Im Wappenfeld I zeigt es auf rotem Grund die silberne Schaufel der Herren von Graben[14] und im Wappenfeld II auf blauen Grund einen silbernen Schwan, der von dem Geschlecht De Grebber aus dem Waterland herrühren soll.[15]

b) In der Öffentlichkeit
Das niederländische Lexikon „Digitale bibliotheek voor de Nederlandse letteren“ vermeldet, dass Lenaert und seine beiden Brüder Dirk Jansz Graeff und Jacob Jansz Graeff zu den „angesehensten und reichsten Bürgern Amsterdams“ gehörten.[1] Lenaert betrieb gemeinsam mit Dirk einen florierenden Eisenhandel im Graeffschen Haus De Keyser, und wurde [im Jahre 1578 ?] als viertreichster Einwohner der Stadt genannt.[16] Des Weiteren war er im Besitz eines Hauses am Nieuwendijk, welches er zwischen den Jahren 1553 und 1557 bewohnte. Von dem Brüderpaar Lenaert und Dirk erging auch im Jahre 1564 eine Klageschrift an die Landvögtin Margarethe von Parma über den Missbrauch der Rechtsprechung und die spanische Einmischung in die Stadtregierung.[1] 1567 war De Graeff gemeinsam mit Adriaen Pauw und Cornelis Boelens einer der Gegner des geplanten Einmarsches von Karl I. von Brimeu (Graf von Megen) in die Stadt Amsterdam.[1] Ein Vertrag zwischen der spanisch gesinnten Partei der Beigeordneten und der staatsgesinnten Partei wurde am 25. Februar 1567 in De Graeffs Haus De Keyser abgeschlossen.[2]

b, I) Adjutant von Brederode
Unter Mithilfe von Lenaert Jansz de Graeff und der staatsgesinnten Partei wurde Graf Heinrich von Brederode im März desselben Jahres zum Generalkapitän der Stadt ernannt. De Graeff wurde Brederodes Adjutant/Assistent; er stand als Hauptmann[17] an der Spitze der neu gegründeten, 300 (oder 400[18]) Mann starken Bürgergarde.[1][19] Das Kostgeld für Brederode in der Höhe von mehr als 4.000 Gulden streckte er der Stadt vor, die diese Summe im Jahr 1579 zurückbezahlte[20] [da Lenaert schon vor 1578 im Ausland verstorben war, müsste diese Tilgung an seine Erben ergangen sein]. Nach kurzer Zeit wurde Brederode vom spanischen Feldherrn Philipp von Noircarmes aus der Stadt vertrieben. In Amsterdam wurde eine große spanische Garnison gegründet und De Graeff wurde von seinem Posten abgesetzt. Nach dem im August 1567 erfolgten Eintritt des Herzogs von Alba war De Graeff einer von vielen Gegnern der spanischen Fremdherrschaft, welche die Stadt verließen. Im Dezember wurde De Graeff gemeinsam mit vielen anderen Regimegegnern vor den Ratsausschuss von Beroerte beordert, wo ihm sein gesamtes Hab und Gut konfisziert werden sollte. Anscheinend konnte er sein Hab und Gut jedoch in Sicherheit bringen, und 1569 gemeinsam mit Adriaen Pauw, Pieter Jacobsz Schaep und Dirk Jansz Quintink[21] - die aufgrund von Vorwürfen einer Kindstaufe nach neuem calvinistischem Ritus [Pauw], einer Waffenanwendung gegen die Amsterdamer Vroedschap [De Graeff und Quintink] sowie wegen Almosenverteilung [Schaep] im Namen des spanischen Königs Philipp II. steckbrieflich gesucht wurden[22] - Amsterdam mittels Flucht verlassen.[1] Im selben Jahr wurde sein Stadthaus am Nieuwendijk im Namen des Königs konfisziert.[23]

b, II) Als Wassergeuse
Lenaert Jansz de Graeff emigrierte nach Brügge und reiste gemeinsam mit anderen Emigranten nach England, um dort einige Kriegsschiffe auszurüsten, die sich später unter seinem Kommando mit der Geusen-Flotte unter Admiral Wilhelm II. von der Mark vereinigten.[1]

Aufgrund dieser Gegebenheiten ist De Graeff höchst wahrscheinlich identisch mit „Monseigneur de Graeff van Brugge“, einem Kapitän der Wassergeusen.[1][4] Dieser im niederländischen Lexikon „Digitale bibliotheek voor de Nederlandse letteren“ beschriebene De Graeff, dessen Vorname hier nicht bekannt ist, plünderte 1571 diverse spanische Schiffe unter dem Sint Martinseiland. Die Schiffe wurden samt Mannschaft und Ladung in den Hafen von Dover geschleppt und nach Zahlung eines Lösegelds wieder in die Freiheit entlassen.[4] 1572 vereinigten sich die zuvor in England von De Graeff ausgerüsteten Schiffe mit der Flotte der Wassergeusen unter dem Kommando von Von der Mark.[1][4] Im März kreuzten sie in der Nordsee, und am 1. April gelangten 26 Schiffe, worunter die von De Graeff, durch einen schweren Sturm in die Maasmündung vor Brielle zu gelangen.[24] Er nahm mit seinem Schiffen bei der für die Wassergeusen erfolgreich verlaufenen Eroberung von Brielle teil.[1][4] Historische, sowie im speziellen Militärhistorische Werke, beschreiben De Graeff nebst Von der Mark und Willem Bloys van Treslong als einen der Anführer der Wassergeuse.[25][26] Eine weitere Wahrscheinlichkeit für die Aktivität De Graeffs liefert auch das Geständnisregister der Schepen von Amsterdam vom 6. Juni 1572, wo die Vernehmung eines gewissen Jacques Bulderman verzeichnet ist, der gesteht, aus England ausgewiesen worden zu sein, und auf dem Schiff von Monsieur de Graeff van Brugge seinen Dienst angetreten zu sein, und auch mit ihm beim Angriff auf Briel dabei gewesen zu sein.[1] Der niederländische Autor Jaap van de Wal skizzierte seinen Charakter im historischen Roman De erfnis van de Grote Geus.[27]

Über de Graeffs anschließendes Leben sind keine wissenschaftlich gesicherten Daten bekannt. Er verstarb vor dem Jahre 1578 im Exil.[1]

Literatur
* P. De Graeff (P. de Graeff Gerritsz und Dirk de Graeff van Polsbroek): Genealogie van de familie De Graeff van Polsbroek. Amsterdam 1882
* J. H. De Bruijn: Genealogie van het geslacht De Graeff van Polsbroek 1529/1827

Quellenangaben
  1. ↑ Hochspringen nach:a b c d e f g h i j k l m Lenaert Jansz de Graeff in der "DBNL"
  2. ↑ Hochspringen nach:a b Jacob van Lennep: Geschiedenis der uithangteekens in de zestiende eeuw. p. 52
  3.  De zegepraal der hervorming te Amsterdam. p. 225
  4. ↑ Hochspringen nach:a b c d e De Graeff (Monseigneur de Graeff van Brugge) in der „DBNL“
  5.  De Opstand 1568-1648: De strijd in de Zuidelijke en Noordelijke Nederlanden, von Arnout van Cruyningen
  6.  Chronicles of the Dutch Republic 1567 - 1702, von Albert Valente
  7.  De erfenis van De Grote Geus, von Jaap van de Wal
  8.  Google Buchsuche: Jaarboek van het Genootschap Amstelodamum, Band 79; S. 48
  9.  Genealogie de Graeff
  10.  Heraldieke bibliotheek: tijdschrift voor wapen-, geslacht-, zegel ..., Band 3, Seiten 100/102
  11. ↑ Hochspringen nach:a b Genealogisches Taschenbuch der Ritter- u. Adels-Geschlechter, Band 3, Seiten 229/230 (1870)
  12.  Rietstap book of arms
  13.  Armorial de JB RIETSTAP. De Graaff (De Graeff) in Prusse (Preussen, Deutschland) (Memento des Originals vom 26. Oktober 2019 im Internet Archive Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  14.  Quellen berichten, dass Lenarts Großvater väterlicherseits, Pieter Graeff (* um 1450/1460), ein Sohn des sich 1476/1483 in Holland befindlichen Wolfgang von Graben († 1521), aus dem Geschlecht der Herren von Graben, war. Artikel über das Geschlecht De Graeff in dem Nieuw Nederlandsch biografisch woordenboek (DBNL), Deel 2 Das Geschlecht De Graeff führt noch heutzutage das Graben-Wappen in dem Ihrigen.
  15.  "De wapens van de magistraten der stad Amsterdam sedert 1306 tot 1672", Band 1, S. 94. Von Pieter Anthony Johan van den Brandeler
  16.  Google Buchsuche: De vroedschap van Amsterdam, 1578-1795; S. 38
  17.  Google Buchsuche: Heraldieke bibliotheek, Band 2; S. 200
  18.  Heraldieke bibliotheek: tijdschrift voor wapen-, geslacht-, zegel ..., Band 3, Seite 100
  19.  Google Buchsuche: Dietsche warande, Band 7; S. 546
  20.  Heraldieke bibliotheek: tijdschrift voor wapen-, geslacht-, zegel ..., Band 3, Seite 100
  21.  Heraldieke bibliotheek: tijdschrift voor wapen-, geslacht-, zegel ..., Band 3, Seite 100
  22.  Beschryvinge van Amsterdam, von Caspar Commelin, Seite 1031 (1693)
  23.  Google Buchsuche: Jaarboek van het Genootschap Amstelodamum, Band 73; S. 30
  24.  1572: Een kanteljaar in de Tachtigjarige Oorlog, von Arnout van Cruyningen (2022)
  25.  De Opstand 1568-1648: De strijd in de Zuidelijke en Noordelijke Nederlanden, von Arnout van Cruyningen
  26.  Chronicles of the Dutch Republic 1567 - 1702, von Albert Valente
  27.  De erfenis van De Grote Geus, von Jaap van de Wal

Generation III, Dirk Jansz Graeff (1532-1589)

Dirk Jansz Graeff (unbekannter Künstler, ca. 1578)
Dirk Jansz Graeff (unbekannter Künstler, ca. 1578)

Dirk Jansz Graeff, auch Dirck sowie Diederik Jansz Graeff, Herr von Vredenhof (* 1532 in Amsterdam; † 27. Juli 1589[1] ebenda) war ein reicher Großhändler, Reeder, Politiker und Grundbesitzer. Er war weiters ein Mitglied der Reformierten Kirche, Unterstützer der Geusen und der protestantisch gesinnten Gemeinschaft der Großhandelskaufleute sowie ein Vertrauter von Prinz Wilhelm I. von Oranien (Wilhelm dem Schweiger).[2] Dirck Jansz Graeff war der erste regierende Amsterdamer Bürgermeister aus dem Haus De Graeff, und legte damit den Grundstock für eine der großen Regentendynastien des Goldenen Zeitalters der Niederlande.[3]

 

Biografie

a) Herkunft und Familie

Dirk Jansz war der dritte Sohn des Patriziers Jan Pietersz Graeff (1512–1553)[4] und der Stein (Stijntje) Braseman.[5] Er wurde im „Huis De Keyser“ (benannt nach der außerhalb des Gebäudes angebrachten „Keizerskroon“) geboren. Sein Vater war als Großhandelskaufmann tätig, welcher mit seinen Waren in Antwerpen, dem damaligen Stapelplatz für englische Leinen, handelte. Als Jan Pietersz Graeff sich als Händler in Nordbrabant festigen wollte, intervenierten dessen Söhne für seine baldige Rückkehr nach Amsterdam. Dort wurde er zum Mitglied der patrizischen Stadtregierung benannt. Er erfüllte im Jahre 1542 seine Funktion in der Vroedschap und im darauffolgenden Jahr das Amt eines Schepen.[6] Dirck Jansz Graeff war zwei Mal verheiratet, zuerst mit Agniet Pietersdr van Neck († 27. September 1576 in Emden)[7], Tochter des Pieter van Neck,[8] und danach mit Teuwt Jansdr Cat, sie war eine Tochter des Amsterdamer Bürgermeisters Jan Claesz Cat.[2] Aus seiner ersten Ehe hatte Graeff fünf Kinder, aus seiner zweiten Ehe folgten keine weiteren Kinder mehr nach:

* Weyntje Dircksdr (de) Graeff, verheiratet mit Jacob Andriesz. Boelens († 1621), Regent von Amsterdam, Diplomat[9]

* Jan Dircksz Graeff († 1627) – verstarb auf seinem Landsitz Vredenhof bei Voorschoten[9]

* Jakob Dircksz de Graeff (1570–1638) – Regent von Amsterdam, Vrijheer der Hohen Herrlichkeit Zuid-Polsbroek

* Pieter Dircksz Graeff (1573–1645) Im Jahre 1613 reiste er nach Palästina und besuchte

besuchte das Heilige Grab in Jerusalem. Er verbrachte einen Teil diese Reise auch in Begleitung des Schweizers Wundarztes und Ägypten-Reisenden Hans Jakob Ammann.[10] Im Gegensatz zu seiner Familie war Pieter dem katholischen Glauben zugetan. 1620 kam er in Besitz der Herrlichkeit und des Schlosses Engelenburg. 1627 erbte er den Landsitz Vredenhof von seinem älteren Bruder Jan Dirksz Graeff. Er übernahm dadurch den silbernen Schwan / die silbernen Schwäne des Vredenhofes anstatt der Falken.[11] Er lebte und verstarb unverheiratet am Amsterdamer Fluweelenburgwal.[9]

* Cornelis Dircksz Graeff, „schepen“ van Dorp; verheiratet mit N. N. Vercroft (van Crocht)

Einer von Graeffs weiteren Verwandten war sein Cousin Jacob Claesz Bas, nach der Alteratie von Amsterdam 1578 gleichfalls Bürgermeister von Amsterdam.

 

b) Wappen

Dirk Jansz Graeff führte neben seinem Stammwappen zwei weitere Wappenvarianten.

 

Das Stammwappen zeigt auf der einen Seite die silberne Schaufel auf rotem Grund der Herren von Graben[12] und andererseits einen silbernen Schwan auf blauem Grund, der von dem Geschlecht De Grebber aus dem Waterland herrühren soll.[13]

Variante I: Nach der Heirat mit seiner ersten Ehefrau Agniet Pietersdr van Neck führte er ab den 1560er Jahren ihr zu Ehren einen silbernen Falken mit einer roten Haube auf blauem Grund. Sein Wappen war wie folgt: Feld I ein silberner Spaten auf rotem Grund, und Feld II ein rotbekappter silberner Falke auf blauem Grund.[14] Der Ursprung dieses Falken liegt in seinem Landgut in Gooiland, das er zu Ehren seiner Ehefrau Valckeveen (dem späteren Landsitz Valckenburg) nannte.[15]

Variante II: Nach dem Erwerb der herrlichen Rechte des Gutes Vredenhof im Jahr 1581 führte er erneut einen Schwan – den von Vredenhof – in seinem Wappen, das nun geviert wurde, wobei die Felder 1 und 3 die Schaufel zeigen, und 3 und 4 den Schwan. In Vredenhof hatte das Geschlecht unter anderem das grundherrliche Privileg Schwäne zu züchten inne.[16] Dieses Wappen vererbte er an seinen ältesten Sohn Jan Dircksz Graeff (?–1627) weiter, währenddessen sein zweitältester Sohn Jacob Dircksz de Graeff das gevierte Wappen mit den Schaufeln und Falken führte.

 

c) Politische, wirtschaftliche und soziale Ambitionen

Dirck Janz Graeff führte gemeinsam mit seinem Bruder Lenaert Jansz de Graeff einen florierenden Eisenhandel im „Huis De Keyser“ auf dem Damrak. Die Gebrüder waren wichtige Mitglieder der Reformierten Kirche.[9] Er gehörte gemeinsam mit seinen Brüdern Lenaert und Jacob Jansz Graeff zu den „70 aanzienlijke en vermogende Amsterdammers“ (70 angesehensten und vermögendsten Amsterdamer). Diese Gruppe verfasste 1564 einen Beschwerdebrief an die habsburgische Landvögtin Margarethe von Parma, in dem sie den Missbrauch in der Zusammensetzung der Amsterdamer Stadtverwaltung und Rechtsprechung beklagten. 1566 hatte die protestantisch gesinnte Gemeinschaft der Großhandelskaufleute um Graeff, Jan Jacobsz Bal Huydecoper van Wieringen, Jacobsz Reael, Adriaan Pauw und Cornelis Hooft die gesellschaftliche Führung innerhalb der Stadt Amsterdam übernommen um diese nach der Alteratie von Amsterdam im Jahre 1578 auch in politischem Sinne innezuhaben.[17]  Graeff genoss weitershin auch die Freundschaft von Wilhelm I. von Oranien, genannt Wilhelm der Schweiger, dessen politische Motive und Ziele betreffs der Loslösung von Spanien und der Religionsfreiheit auch er vertrat.[18] Als ihm der Fürst im Krisenjahr 1567 in seinem Amsterdamer Stadthaus „De Keyser“ einen Besuch abstattete, besprachen sich die beiden ausführlich über die Belange von Stadt und Land.[2] In Graeffs Haus wurden zu dieser Zeit auch Verträge zwischen den führenden Katholiken und den Geusen abgeschlossen.[19] 1568 unterzeichneten die vier Amsterdamer Bürgermeister und die Vertreter der religiösen Gruppierungen ebendort einen Vertrag.[20] Da Graeff aber auch viele andere politische Beratungen führte wurde die Gefahr von Seiten der Spanier für ihn immer größer. Es dauerte aber lange, bis er sich entschließen konnte, seine Heimatstadt zu verlassen.[2] 1572 schließlich konnte er sich für die Auswanderung entscheiden. Er emigrierte gemeinsam mit seiner Ehefrau und seinen fünf Kindern aus religiösen Gründen nach Emden.[21] 1576 war Graeff gemeinsam mit Pieter Pietersz Bicker als Delegierter der niederländischen Generalstaaten in Hamburg und Bremen tätig, wobei er für die niederländische Regierung ein Darlehen von 600.000 Gulden aufnehmem konnte.[9] Am 27. September ist ihm seine Ehegattin Agniet Pietersdr van Neck verstorben. 

 

Dirck Jansz Graeff verbrachte darauf einige Zeit in Hoorn, um im Jahre 1578 – nach der „Alteratie von Amsterdam“ – in seine Heimatstadt zurückzukehren.[22] Noch im selben Jahr wurde er Mitglied in der Vroedschap (Magistrat) und – auch auf Wunsch seines Freundes Wilhelm von Oranien hin – zum ersten neuen Bürgermeister Amsterdams ernannt.[2] In diesem Jahr war er gemeinsam mit dem noch im selben Jahr verstorbenen Adriaen Pauw für die Geschicke der Stadt verantwortlich. Eine Freundschaft verband ihn auch mit Cornelis Andriesz Boelens Loen, dem späteren Schwiegervater seines Sohnes Jakob Dircksz de Graeff.[23] Da ihm aufgrund seines Alters die zusätzlichen Aufgaben als Bürgermeister schwerfielen, entschlug er 1579 eine weitere Ernennung und übersiedelte im Sommer des Jahres 1580 nach Haarlem.[24] Aber schon im nächsten Jahr kehrte er nach Amsterdam zurück, und war bis zu seinem Tod als Vroedschap erneut Teil der Stadtregierung.[9] Im selben Jahr hatte er erneut Wilhelm von Oranien in seinem Haus „De Keyser“ zu Gast. Graeff war darüber hinaus ein reicher Schiffsreeder, der an der Fahrt von über 100 Handelsschiffen beteiligt war, mittels diesen er hauptsächlich mit Portugal Handel führte.[9] In den Jahren 1584/1585 war Graeff mit einem Vermögen von 140.000 Gulden der reichste Einwohner Amsterdams.[25] Er investierte sein Vermögen in den Kauf eines großen Landsitzes, Vredenhof genannt, in der Nähe von Voorschoten. Gemeinsam mit Jan Jacobsz Bal Huydecoper van Wieringen, Frans Hendricksz Oetgens van Waveren und Hendrick Hudde galt Graeff als der größte Landbesitzer des Amsterdamer Patriziats.[26] Das durch die spanischen Truppen verwüstetes Landgut Vredenhof wurde nach seinem Tod im Jahre 1589 von seinem Sohn Jan Dirksz Graeff vollständig revitalisiert.[9] Dirck Jansz Graeffs Gebeine wurden zur Mitte des 17. Jahrhunderts in das Familiengrab in der Amsterdamer Oude Kerk überführt.[27]

 

D) Trivia

Dirck Jansz Graeff ist eine Figur im historischen Roman Krone der Welt von Sabine Weiß.[28]

 

Einzelnachweise

  1.  Nederland's Adelsboek (1993) Band 83, Seite 429
  2. ↑ Hochspringen nach:a b c d e Dirk Jansz Graeffs Biografie im Biographisch woordenboek der Nederlanden. Deel 7 (1862)
  3.  Israel, J.: The Dutch Republic, Its Rise, Greatness, and Fall 1477–1806. 1995, S. 159.
  4.  Stamboom van Jan Pieterszoon de Graeff
  5.  Nederlands adelsboek 1914. S. 14 (Textarchiv – Internet Archive).
  6.  Nieuw Nederlandsch biografisch woordenboek. Deel 2: Jan Pietersz Graeff
  7.  Voorouders (en nakomelingen) van Dirck Janszoon de Graeff
  8.  Joost Van den Vondel: Al de dichtwerken. Naar tijdsorde gerangschikt en in de … Band 2. Roelants, Schiedam 1866, S. 645 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  9. ↑ Hochspringen nach:a b c d e f g h Dirk Jansz Graeffs Biografie im Nieuw Nederlandsch biografisch woordenboek. Deel 2 (1912)
  10.  Reiß in das Gelobte Land… Hardmeyer, Zürich 1618 (online).
  11.  Buitenplaatsen in de Gouden Eeuw: De rijkdom van het buitenleven in de Republik. Herausgegeben von Y. Kuiper, Ben Olde Meierink, Elyze Storms-Smeets, Seite 83 (2015)
  12.  In älteren Quellen findet die Erwähnung statt, dass Pieter Graeff (* 1484) ein Sohn des sich 1483 in Holland befindlichen Wolfgang von Graben (1465–1521), entstammend aus dem den Meinhardinern entsprungenem krainischen Uradelsgeschlecht der Von Graben, war. Artikel über das Geschlecht De Graeff in dem Nieuw Nederlandsch biografisch woordenboek (DBNL), Deel 2 Jener Pieter Graeff war der Großvater von Dirck Jansz Graeff gewesen. Diverse Quellen bezweifeln diese Herkunft. [S.A.C. Dudok van Heel: Van Amsterdamse burgers tot Europese aristocraten. Band 2, 2008, S. 974] Das Geschlecht De Graeff führt noch heutzutage das Graben-Wappen in dem Ihrigen.
  13.  "De wapens van de magistraten der stad Amsterdam sedert 1306 tot 1672", Band 1, S. 94. Von Pieter Anthony Johan van den Brandeler
  14.  Heraldieke bibliotheek: tijdschrift voor wapen-, geslacht-, zegel ..., Bände 1-2, Seite 200
  15.  werken van Vondel in verband gebracht met zijn leven ..., Band 12, Seite 245, von Joost van den Vondel, herausgegeben durch Jacob van Lennep (1869)
  16.  Joost van den Vondel.: De werken van Vondel in verband gebracht met zijn leven, en voorzien van … 12. Band. Binger, Amsterdam 1896, S. 245 und 246 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  17.  Benjamin Roberts: Through the keyhole: Dutch child-rearing practices in the 17th and 18th century. Uitgeverij Verloren, Hilversum 1998, ISBN 90-6550-586-5, S. 51 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  18.  Jakob van Lennep: De werken van Vondel. 3. Band. Binger, Amsterdam 1857, S. 467 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  19.  Kroniek van de Historisch Genootschap. Bände 11–12. Kemink, Utrecht 1855, S. 139 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  20.  Kroniek van de Historisch Genootschap. Bände 11–12. Kemink, Utrecht 1855, S. 135 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  21.  S.A.C. Dudok van Heel-Van Amsterdamse burgers tot Europese aristocraten, Band 22008, Seite 974
  22.  Het Huis te Ilpendam en deszelfs voornaamste Bezitters.
  23.  De werken van J. van den Vondel. Bände 19–20. S. 85/86 (Digitalisat in der Google-Buchsuche; Vondels Gedicht auf Boelens und eine Kurzbiografie desselbigen)
  24.  Joost van den Vondel, Jakob van Lennep: De werken van Vondel, in verband gebracht met zijn leven, en voorzien van … 3. Band. Binger, Amsterdam 1857, S. 468 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  25.  I.H. Eeghen: De restauratie van Herengracht 77. In: Maandblad Genootschap Amstelodamum (1968) S. 235.
  26.  Clé Lesger: Handel in Amsterdam ten tijde van de Opstand: kooplieden, commerciële … Uitgeverij Verloren, Hilversum 2001, ISBN 90-6550-686-1, S. 171 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  27.  De Oude Kerk: Familiegraf De Graeff (Memento vom 21. Oktober 2010 im Internet Archive)
  28.  Krone der Welt von Sabine Weiß
 

Weblinks

Commons: Diederik Janszoon Graeff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Generation IV, JaKob Dircksz de Graeff (1571-1638)

Jakob Dircksz de Graeff (unbekannter Künstler)
Jakob Dircksz de Graeff (unbekannter Künstler)

Jakob Dircksz de Graeff (* 1571 wahrscheinlich in Emden;[1] † 6. Oktober 1638 in Amsterdam), Vrijheer der Hohen Herrlichkeit Zuid-Polsbroek, war ein einflussreicher Amsterdamer Regent und Bürgermeister des Goldenen Zeitalter der Niederlande aus dem Geschlecht De Graeff. Er war für seine „freidenkende“, „republikanische“ Gesinnung aber auch für seine „Ruhmsüchtigkeit“ bekannt.[2] Er trat gemeinsam mit seinem Neffen Andries Bicker für die Anerkennung der Remonstranten in Amsterdam ein. Nach dem politischen Ende von Reinier Pauw kam die Leitung der Stadtregierung in die Hände der „arminischen Clique“ rund um De Graeff und Bicker.[3] Diese gab auch der, seit der Ermordung von Johan van Oldenbarnevelt geschwächten, republikanischen „Staatspartei“ neue Impulse und konnte die Amsterdamer Politik für einen langen Zeitraum bestimmen.[4] De Graeff war aber trotzdem kein prinzipieller Anti-Orangist (Haus Oranien), denn er hielt das Erbe seines Vaters Dirck Jansz Graeff, das diesen freundschaftlich mit Wilhelm dem Schweiger von Oranien verband, in Ehren. Seine Söhne wurden durch diese antagonistische Haltung ihres Vaters in politischen Fragestellungen beeinflusst.[2] De Graeff betrieb naturwissenschaftliche Experimente und Forschungen und führte ein chemisches Labor. Er unterhielt hierbei eine nahe Zusammenarbeit mit Constantijn Huygens und via Huygens auch mit René Descartes.

 

Leben und Werk

a) Familie De Graeff

a, I) Gesellschaftspolitischer Hintergrund

Im Laufe des Goldenen Zeitalters der Niederlande standen die Mitglieder der Familie De Graeff in harscher Kritik zum sich immer mehr ausbreitenden Einfluss des Hauses Oranien-Nassau. Gemeinsam mit den führenden republikanischen Staatsmännern, den Gebrüdern Bicker und den De Witt, waren sie für eine Aufhebung der Statthalterschaft, zumindest in der Provinz Holland. Weiters beanspruchten sie den Erhalt einer (ihrer) vollen Souveränität als Stadtregenten.[5]

 

a, II) Herkunft

Jakob Dircksz de Graeff entstammte dem Patriziergeschlecht De Graeff und war das dritte von vier Kindern,[6] des Reeders, Großhändlers und Bürgermeisters Dirck Jansz Graeff und der Agnes (Agniet) Pietersdr van Neck, Tochter des Pieter Pietersz van Neck.[7] Er wurde wahrscheinlich in Emden geboren, wohin sein Vater als gewichtiges Mitglied der Reformierten Kirche sich zu Beginn der Unabhängigkeitskriege im Jahre 1572 für einige Jahre zurückgezogen hatte. Nachdem seine Mutter im Jahre 1578 verstarb, ging sein Vater mit Teeuwt Cat, Tochter des Amsterdamer Ratsherren und Bürgermeisters Jan Claes Cat, eine zweite Ehe ein, die jedoch kinderlos blieb. Von des Vaters Seite erhielt Jacob de Graeff den Familiensitz „Huis De Keyser“ (benannt nach der außerhalb des Gebäudes angebrachten „Keizerskroon“) in Amsterdam, den Landsitz Valkenburg bei Oud-Naarden sowie das große Landgut Vredenhof bei Voorschoten als Erbe. Die Herrlichkeit und das Schloss Engelenburg ist durch den kinderlosen Tod von Jacobs jüngerem Bruder Pieter Dircksz Graeff durch Vererbung an das Geschlecht der Bicker verlorengegangen.[8]

 

a, III) Wappen

Das Herkunftswappen von Jacob Dircksz de Graeff war eventuell noch geteilt und zeigte im Wappenfeld 1 die silberne Schaufel auf rotem Grund der Herren von Graben,[9] und im Wappenfeld 2 zeigt es einen silbernen Falken auf blauem Grund. Der Ursprung des Falken liegt im Besitz des Landgutes Valckeveen (dem späteren Landsitz Valckenburg) in Gooiland.

 

Anmerkung zur Wappenvererbung:

Jacobs Vater Dirk Jansz Graeff führte als Stammwappen in Feld 1 die silberne Schaufel auf rotem Grund der Herren von Graben, und in Feld und 2 einen silbernen Schwan auf blauem Grund, der von dem Geschlecht De Grebber aus dem Waterland herrühren soll.[10] Nach seiner Heirat führte er dann in Feld 2 zu Ehren seiner Ehefrau Agniet Pietersdr van Neck einen silbernen Falken mit einer roten Haube auf blauem Grund. Der Ursprung des Falken liegt in seinem Landgut Valckeveen. Nach dem Erwerb der herrlichen Rechte des Gutes Vredenhof im Jahr 1581 führte Dirk Jansz Graeff anstatt des Falken erneut einen Schwan – nun den heraldischen von Vredenhof – in seinem Wappen, das nun geviert wurde, wobei die Felder 1 und 3 die Schaufel zeigen, und 3 und 4 den silbernen Schwan auf blauem Grund. Dieses Wappen vererbte er an seinen ältesten Sohn Jan Dircksz Graeff (?–1627) weiter [der jenes Gut mitsamt dem Wappen nach seinem Tod im Jahre 1627 an seinen Bruder Pieter Dircksz Graeff vermachte, der dieses 1645 wiederum an seinen Neffen und Jacob Dirckszs Sohn Andries de Graeff vererbte[11]], währenddessen sein zweitältester Sohn Jacob Dircksz de Graeff das gevierte Wappen mit den Schaufeln und Falken führte.

 

Das persönliche Wappen von Jacob Dircksz de Graeff ist geviert und zeigt in den Wappenfeldern 1 und 3 die silberne Schaufel auf rotem Grund der Herren von Graben und in den Wappenfeldern 2 und 4 einen weißen Falken auf blauem Grund. Mit dem Erwerb der Hohen Herrlichkeit Zuid-Polsbroek 1610 erhielt sein Wappen einen Herzschild der drei weiße Rauten auf Rot zeigt.[12] Es existiert aber keine bekannte Wappendarstellung mit den Schaufeln und Falken sowie diesem Herzschild.

 

a, IV) Junge Jahre, Heirat und Familie

Nach dem Tod von De Graeffs Vater im Jahr 1589 trat dessen Freund Cornelis Andriesz Boelens Loen – mit dessen Tochter Aaltje er sich später verheiratete – als sein Versorger auf. Mit seiner Unterstützung ging er an die Universität Leiden, um dort Klassische Sprachen zu studieren. Zeitens seiner Studienzeit wohnte er im Haus des Professors Rudolf Snellius. 1591 unternahm er mit seinem Freund Justus Lipsius eine Kavaliersreise durch Frankreich, Italien und Deutschland und lebte anschließend drei Jahre in Genf im Haus des calvinistischen Predigers Giovanni Diodati.[13]

 

1597 kehrte De Graeff nach Amsterdam zurück und heiratete am 5. Oktober Aaltje Boelens Loen (* 27. Februar 1579 in Emden; † 29. August 1630 in Amsterdam), Tochter seines Versorgers Cornelis Andriesz Boelens Loen, sowie eine Ur-ur-Enkelin des bedeutenden Amsterdamer Regenten und Bürgermeisters Andries Boelens (1455–1519), mit dessen Nachkommenschaft die Familie De Graeff auch verwandt war. Aus der Ehe mit Aaltje gingen zwölf Kinder hervor, von denen sechs oder sieben das Erwachsenenalter erreichten:[14][15]

* Cornelis de Graeff (1599–1664), Regent und Bürgermeister von Amsterdam, Staatsmann der Niederlande; sein Nachfolger als Vrijheer in Zuid-Polsbroek

* Dirk de Graeff (1601–1637), Vroedschap und Schepen von Amsterdam

* Agneta de Graeff van Polsbroek (1603–1656), heiratete Johan Bicker; ihre Tochter Wendela Bicker wurde die Ehefrau von Ratspensionär Johan de Witt

* Hendrik de Graeff (* 1605–1622 oder um 1670). Über Hendrik bestehen diverse Lebensberichte; einerseits soll er bereits im Alter von 17 Jahren verstorben sein, andererseits noch 1671 (im Alter von 66) Schriften und Gedichte verfasst haben.[16] Er soll zwei Söhne gehabt haben. Hendrik galt als ein bekannter Verfasser von Bühnenstücken.[17][18] 1665 hatte er Calderóns Komödie Lances de amor y fortuna ins Niederländische übersetzt.[19][20] In weiterer Folge wurde Hendriks Übersetzung als Bearbeitungsvorlage für die Auftritte der Wanderbühne des Johannes Velten verwendet.[21]

* Wendela de Graeff (1607–1652), ehelichte mit Pieter van Papenbroek und hernach mit Wilhelm Schrijver; wurde mit ihrer Familie durch Rembrandt als Josephs Frau Asnath im Rembrandts Jakobssegen (Jakob segnet die Söhne des Joseph) als biblische Personen vertont

* Christina de Graeff (1609–1679), Frau der Herrlichkeit und des Schlosses Engelenburg; verlobt 1631 mit dem im selben Jahr verstorbenen Jan Verburgh van Vlooswyck, verheiratet 1642 mit Jacob Bicker sowie 1648 mit Pieter Trip; 1645 erbte ihr zweiter Mann von ihrem Onkel Pieter Dircksz Graeff Engelenburg; Christina hatte von ihrem Vater auch Valkenburg (das vormalige Valckeveen) bei Heemstede geerbt, dass sie 1675 um 7.480 Gulden zu gleichen Teilen an ihren Bruder Andries und ihre Neffen Pieter de Graeff und Gerard Bicker (I) van Swieten veräußerte.[22] Ab 1685 war Pieter de Graeff der alleinige Besitzer,[23] in dessen Familie es noch einige Generationen lange verblieben ist.

* Andries de Graeff (1611–1678), Regent und Bürgermeister von Amsterdam, holländischer Staatsmann; sein Nachfolger als Heer van Vredenhof

 

b) Politisches und gesellschaftliches Wirken

Jakob Dircksz de Graeff war gleich seines Vaters und Großvaters Jan Pietersz Graeff Mitglied in der Amsterdamer Stadtregierung, in die er 1598 als Schepen und 1603 als ein Mitglied der Vroedschap einzog. 1604 wurde er im Namen der Stadt Amsterdam Ambachtsherr von Amstelveen, Nieuwer-Amstel, Sloten, Sloterdijk und Osdorp. Diese Lehen erhielt nach seinem Tod dessen Sohn Cornelis de Graeff. Weiteren Tätigkeiten als Leiter der Lateinschule, als Chef der Bogenschützengilde und als oberster Gildemeister der Deichgenossenschaft folgte die eines stadspluimgraaf von Amsterdam[13] (hierbei ist das Amt als oberster Verantwortlicher der Wasservögel innerhalb Amsterdams zu verstehen; mit unter anderem dem Recht, niemanden ohne seine Einwilligung Schwäne halten oder einzufangen zu lassen[24]) 1610 saß De Graeff in der Vroedschapskommission, die den Ausbau der Stadt vorbereitete. 1611 war er einer der Organisatoren bei der Zusammenkunft der oranischen Fürsten Moritz und Friedrich Heinrich. Im selben Jahr wurde er auch das erste Mal zu einem der Amsterdamer Bürgermeister gewählt.[25] In diesen Jahren war er gemeinsam mit seinem Freund Cornelis Hooft einer der Hauptbefürworter der geplanten Stadterweiterung, trat aber gegen die Grundstücksspekulationen von Frans Hendricksz Oetgens van Waveren und Bartholt Cromhout auf.[13] Undank dessen wurde er im folgenden Jahr nicht zum Bürgermeister erwählt.[2] 1612 wurde er Oberst der Amsterdamer Bürgergarde.[13]

 

b, I) Hohe Herrlichkeit Zuid-Polsbroek

Am 18. September 1610 erwarb Jakob Dircksz de Graeff von Karl Graf von Aremberg die Hohe Herrlichkeit Zuid-Polsbroek,[26] die als Allod-Eigentum frei vererb- und veräußerbar war.[27] Zuid-Polsbroek war keine sehr bedeutende der Hohen Herrlichkeiten Hollands bzw. Utrechts. Dem Vater Karl von Arembergs, Johann von Ligne, hatte sie 1555 einen Jahresertrag von 954 Gulden erbracht, der sich aus Einnahmen aus Verpachtung (63 %), Abgaben (17 %) und herrschaftlichen Rechten wie dem Jagd- und Fischrecht (20 %) ergab.[28] Was die Ausdehnung des Grundeigentums angeht, so stand sie zu Zeiten De Graeffs im Jahrn1623 mit 692 Morgen Land und 56 Häusern in den Büchern.[29] Ihr Erwerb steigerte das Ansehen, und leistete einen Beitrag zur Aristokratisierung der Familie bei, da sich De Graeff und seine Erben seither als Vrijheer(en) van Zuid-Polsbroek ansprechen lassen konnten.

 

b, I, I) Weitere Lehen

Jakob Dircksz de Graeff war des Weiteren ab 1604 im Namen der Stadt Amsterdam Ambachtsherr von Amstelveen, Nieuwer-Amstel, Sloten, Sloterdijk und Osdorp,[30] nicht jedoch Eigentümer dieser Herrlichkeiten. Die Stadt Amsterdam hatte sie vielmehr im Jahre 1529 von Reinoud III. van Brederode käuflich erworben,[31] und sie in der Folgezeit jeweils einem einzigen ihrer Ratsmitglieder zu Lehen gegeben. So auch De Graeff und zuletzt dessen ältesten Sohn Cornelis de Graeff, der sie als letzter geschlossen erhielt. Nach dessen Tod im Jahre 1664 fasste man den Beschluss, die Lehen auf zwei Empfänger zu verteilen.[32]

 

De Graeff hatte ebenso Lehen, Zehnte der Staaten von Holland in und um Rietveld (heute ein Teil von Woerden), Poldertienden (Oliviersblok), Groot-Rietveld, Klein-Rietveld, Tournooisveld, Oudeland und Bredeveld (Breeveld) inne.

 

b, II) Remonstranten

Schon 1610 holte De Graeff den protestantischen Prediger Johannes Cornelisz Sylvius nach Amsterdam. Zu dieser Zeit kristallisierte sich in der Vroedschap eine mächtige calvinistische Fraktion unter Reinier Pauw heraus, zu denen sich De Graeff als auch Cornelis Hooft auf Distanz hielten, und somit selbst ihren Einfluss schmälerten. In den Jahren von 1615 bis 1617 war De Graeff Amsterdams Gecommitteerde Rad der Holland und West-Friesland in Den Haag. Dort schloss er mit dem Prediger Johannes Uytenbogaert Bekanntschaft und machte sich die Thesen der Remonstranten zu Eigen. Diese Gesinnung brachte ihn politisch auf die Seite des Landesadvokaten Johan van Oldenbarnevelt und Hugo Grotius, dessen gesellschaftspolitische Haltung er als dortiger Repräsentant Amsterdams prolongierte. Er wurde deshalb nach der von François van Aerssen forcierten Entmachtung Oldenbarnevelts, sowie dessen darauf folgenden Enthauptung im Jahre 1618, auf Initiative des Statthalters Moritz von Oranien und des Amsterdamer Regenten Reinier Pauw aus der Regierung ausgeschlossen. Seinen Platz hatte Pauws Protegee Albert Burgh eingenommen.[13]

 

b, III) Naturwissenschaften

Nach seinem zwischenzeitlichen Ausscheiden aus der Politik widmete sich De Graeff naturwissenschaftlichen Experimenten und Forschungen.[33] Er führte gemeinsam mit seinem Freund Pieter Jansz Hooft ein chemisches Labor in Amsterdam. Dort bemühten sie sich um die Erfindung eines Perpetuum mobile. Diese Erfindung wurde von Cornelis Jacobszoon Drebbel am Hof des englischen Königs Jakob I. (England) präsentiert. Drebbel gab die Erfindung als sein Werk aus; als aber durch eine Unvorsichtigkeit der Königin die Maschine defekt wurde, konnte sie Drebbel nicht mehr reparieren.[34] Auf dem Gebiet der Wissenschaften sowie in Bereichen der Naturkunde unterhielten De Graeff und Hooft eine enge Zusammenarbeit mit Constantijn Huygens und via Huygens auch mit René Descartes.[35][36] Auch war er Scholarch der Amsterdamer Lateinschule.[30]

 

b, IV) Kooperation mit Andries Bicker

De Graeff wurde erst wieder nach dem politischen Ende von Reinier Pauw im Jaher 1628 zum Bürgermeister gewählt.[13] Es bedeutete den Übergang von der Leitung der Stadtregierung unter den orthodoxen Protestanten um Pauw in die Hände der „arminischen Clique“ rund um De Graeff und Bicker,[37] die eine liberale Einstellung vertraten.[38] In die Vroedschap wurde er aber erst 1630 aufgenommen.[13] In den frühen 1630er Jahren bekam die seit Oldenbarnevelts Tod geschwächte Staatspartei durch den mächtigen Regenten Andries Bicker – einen Neffen von De Graeff – einen erneuten Aufschwung. Gemeinsam führten De Graeff und Andries Bicker die Stadt in den folgenden Jahren auf ihren vorläufigen Machthöhepunkt. Beide waren Remonstranten und verhalfen der religiösen Minderheit zu relativer Anerkennung. De Graeff war auch als ein sehr freisinniger Regent bekannt, der seine religiöse Überzeugung und seine republikanische Gesinnung nicht versteckte.[2] Insgesamt war er sechsmal regierender Bürgermeister von Amsterdam.[13]

 

In dieser Zeit wurde De Graeff erneut mehrmals das Amt des Gecommitteerde Rad der Holland und West-Friesland in Den Haag angeboten, welches er aber nie mehr angenommen hatte.[39] 1631 trat er in seiner Eigenschaft als „hoofdingeland von der Zijpe“ (höchster Rang der Deichverwaltung), als Grundsteinleger der Wasserschleuse „Grote Sluys“ in Oudesluis auf.[40] Im selben Jahr leitete er bei den Vroedschapernennungen die politische Karriere seines Protegés Johan Huydecoper van Maarsseveen ein.[41] Des Weiteren wurde er im Jahre 1632 zum hoofd-ingeland van de Watergraafs- en Wienermeer bestellt. 

 

b, V) Letzte Jahre

1637 erfüllte De Graeff das letzte Mal das Amt des Bürgermeisters von Amsterdam. 1638 starb er in seinem Stadthaus an der Herengracht. Der Dichter und Poet Joost van den Vondel schrieb mit „De titel maakt alleen geen Graef“ einen Nachruf auf ihn.[42] Jacob de Graeff war einer der reichsten Einwohner Amsterdams; sein Barvermögen zum Todeszeitpunkt umfasste die Summe von 270.000 Gulden.[13] Seine Grabstätte befindet sich in der Familie Gruft in der Amsterdamer Oude Kerk.

 

c) Trivia

De Graeff wird auch als ein „goed schutter en groot liefhebber van de jacht“ (guter Schütze und ein großer Liebhaber von der Jagd) dargestellt, der sich auch ein „tal van jachthonden“ (eine Vielzahl von Jagdhunden hielt). Des Weiteren vermeldet die Digitale bibliotheek voor de Nederlandse letteren, dass De Graeff „reed veel te paard en hanteerde met vaardigheid den degen“ (viel übte und ausprobierte um seine Gewandtheit mit dem Degen zu verbessern)[13]

In Den Haag und Amstelveen sind zwei Jacob de Graef(f)laans nach ihm benannt.

Jacob Dircksz de Graeff ist eine Figur im historischen Roman Krone der Welt von Sabine Weiß.[43]

 

Referenzen

  1.  Nederland’s Adelsboek Band 83, 1993, Seite 429
  2. ↑ Hochspringen nach:a b c d Pieter C. Vies: Andries de Graeff (1611–1678) ’t Gezagh is heerelyk: doch vol bekommeringen. Seite 6 (Memento des Originals vom 1. März 2012 im Internet Archive Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 2,7 MB)
  3.  Eelco Beukers: Geschiedenis van Holland, Teil 2, Band 2, S. 44 (books.google.at).
  4.  Jonathan I. Israel: The Dutch Republic – Its Rise, Greatness, and Fall – 1477–1806. Clarendon Press, Oxford 1995, ISBN 0-19-873072-1, S. 494.
  5.  Pieter C. Vies: Andries de Graeff (1611–1678) ’t Gezagh is heerelyk: doch vol bekommeringen. S. 29/30 (Memento vom 1. März 2012 im Internet Archive) (PDF)
  6. Angaben zu den Eltern und Geschwistern nach Croockewit: Genealogie van het geslacht de Graeff (1898), Sp. 132f.
  7.  Joost Van den Vondel: Al de dichtwerken. Naar tijdsorde gerangschikt en in de …. Band 2, S. 645 (books.google.at).
  8.  Eintrag zu Engelenburg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 13. September 2016 (niederländisch).
  9.  In älteren Quellen wird erwähnt, dass Pieter Graeff (* 1484) ein Sohn des sich 1483 in Holland befindlichen Wolfgang von Graben (1465-1521) aus dem Geschlecht der Herren von Graben ist. W. R. Veder: Graeff, de. In: Petrus Johannes Blok, Philipp Christiaan Molhuysen (Hrsg.): Nieuw Nederlandsch Biografisch Woordenboek. Teil 2. N. Israel, Amsterdam 1974, Sp. 490 (niederländisch, knaw.nl / dbnl.org – Erstausgabe: A. W. Sijthoff, Leiden 1912, unveränderter Nachdruck). Jener Pieter Graeff war der Urgroßvater von Jacob Dircksz de Graeff. Das Geschlecht De Graeff führt noch heutzutage das Graben-Wappen in dem Ihrigen.
  10.  "De wapens van de magistraten der stad Amsterdam sedert 1306 tot 1672", Band 1, S. 94. Von Pieter Anthony Johan van den Brandeler
  11.  Buitenplaatsen in de Gouden Eeuw: De rijkdom van het buitenleven in de Republik. Herausgegeben von Y. Kuiper, Ben Olde Meierink, Elyze Storms-Smeets, Seite 83 (2015)
  12.  Joost van den Vondel: De werken van Vondel in verband gebracht met zijn leven, en voorzien van … S. 245 und 246 (books.google.at).
  13.  W. R. Veder: Graeff, Jacob Dirksz. de. In: Petrus Johannes Blok, Philipp Christiaan Molhuysen (Hrsg.): Nieuw Nederlandsch Biografisch Woordenboek. Teil 2. N. Israel, Amsterdam 1974, Sp. 498–500 (niederländisch, knaw.nl / dbnl.org – Erstausgabe: A. W. Sijthoff, Leiden 1912, unveränderter Nachdruck).
  14. Angaben zu den Kindern, wo nicht anders ausgewiesen, nach Croockewit: Genealogie van het geslacht de Graeff (1898), Sp. 132 ff.
  15.  Joost van den Vondels: Op Den Edelen En Gestrengen Heer Jakob de Graeff. (books.google.at).
  16.  Biografie im Letterkundig woordenboek voor Noord en Zuid
  17.  Biografie im Biographisch woordenboek der Nederlanden. Deel 7
  18.  Biografie im Biographisch anthologisch en critisch woordenboek der Nederduitsche dichters. Deel 2 CAB–GYZ
  19.  Francois le Metel de Boisrobert als Dramatiker und Nachahmer des spanischen Dramas: I. Die Tragikomodien, S. 157 (books.google.at).
  20.  Zeitschrift für vergleichende Litteraturgeschichte, Band 5, S. 193 Google Buchsuche
  21.  Gerhard Spellerberg, Hans Feger (Hrsg.): Studien zur Literatur des siebzehnten Jahrhunderts, S. 337 (books.google.at).
  22.  Johan Engelbert Elias, De Vroedschap van Amsterdam, 1578-1795, Deel 1, Seite 520
  23.  Johan Engelbert Elias, De Vroedschap van Amsterdam, 1578-1795, Deel 1, Seite 422
  24.  Pluimgraaf
  25.  Graeff, Jacob de. In: Biographisch woordenboek der Nederlanden. Band 7, Haarlem 1862, S. 346–347 (dbnl.org).
  26.  Het Utrechts Archiev: Archief van de heerlijkheid zuid-polsbroek 1424–1914 (Memento des Originals vom 18. März 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Verwerving van de heerlijkheid en andere goederen, Nr. 2, weist zu diesem Vorgang zwei Stücke (einen Umschlag und eine Urkunde) mit der Zeitangabe „1609, 1610“ aus. Das Datum 18. September 1610 ist Croockewit: Genealogie van het geslacht de Graeff, S. 132, und Elias: De vroedschap van Amsterdam (1963), S. 266, entnommen. 
  27.  J. L. van der Gouw: Korte geschiedenis van de grenzen van de provincie Zuid-Holland (1963), Kap. III: De definitieve vorm van het graafschap (1300–1795)
  28.  Nierop: The nobility of Holland (1993), S. 96, S. 107
  29.  Hedendaagsche historie, of tegenwoordige staat van alle volkeren, Bd. XVII, 7, Isaak Tirion, Amsterdam 1748, S. 568 (books.google.com).
  30. ↑ Hochspringen nach:a b Jacob Dircksz de Graeff in Historische Geslachtswapens
  31.  Nierop: The nobility of Holland (1993), S. 155.
  32.  Bontemantel: De Regeeringe van Amsterdam, 1897, S. 134 f.
  33.  Bijdragen voor vaderlandsche geschiedenis en oudheidkunde. Band 1, 1837–Nijhoff, S. 81 (books.google.com).
  34.  G. van Enst Koning: Het Huis te Ilpendam en deszelfs voornaamste Bezitters. Uit echte bescheiden. In: De Gids – Nieuwe Vaderlandsche Letteroefeningen, Jg. 1837, S. 322–331 Online-Version der niederländischen DBNL
  35.  Briefwisseling Constantijn Huygens 1608–1687 (PDF; nl; 989 kB)
  36.  DBNL Jaarboek van de Maatschappij der Nederlandse Letterkunde, 1936 (niederländisch).
  37.  Eelco Beukers: Geschiedenis van Holland, Teil 2, Band 2, S. 44 (books.google.at).
  38.  Dutch Overseas Empire, 1600–1800, S. 19/20, von Pieter C. Emmer, Jos J.L. Gommans (2020)
  39.  Joost van den Vondel, Jakob van Lennep: De werken van Vondel, in verband gebracht met zijn leven, en voorzien van …. S. 469
  40.  Uit de geschiedenis van de Zijpe/Sluizen. Zijper Museum
  41.  Gary Schwartz: Rembrandt: his life, his paintings: a new biography with all accessible paintings illustrated in colour. S. 146. Google Buchsuche:
  42.  Joost van den Vondel: Op den here Jacob de Graef, heer van Polsbroek, burgemeester van Amsterdam Online-Version der niederländischen DBNL
  43.  Krone der Welt von Sabine Weiß
 

Literatur

* Peter Burke: Venice and Amsterdam. A study of seventeenth-century élites. Tempel Smith, London 1974; deutsch Venedig und Amsterdam im 17. Jahrhundert, Steidl, Göttingen 1993, ISBN 3-88243-264-0

* Hans Bontemantel: De Regeeringe van Amsterdam soo in't Civiel als Crimineel en Militaire (1653–1672), hrsg. von Gerhard Willem Kernkamp, Teil I, Martinus Nijhoff, ’s-Gravenhage 1897

* W. H. Croockewit: Genealogie van het geslacht de Graeff. In: Maandblad van het Genealogisch-heraldiek genootschap „De Nederlandsche Leeuw“, Jg. XVI, Nr. 8–9, 1898, Sp. 130–145

* Johan E. Elias: De vroedschap van Amsterdam 1578–1795. V. Losjes, Haarlem 1903–1905; Nachdr. Israel, Amsterdam 1963

* Jonathan I. Israel: The Dutch Republic – Its Rise, Greatness, and Fall – 1477–1806. Clarendon Press, Oxford 1995, ISBN 978-0-19-820734

* Horst Lademacher: Phönix aus der Asche? Politik und kultur der niederländischen Republik im Europa des 17. Jahrhunderts. Waxmann, Münster 2007, S. 2

* Henk F. K. van Nierop: The nobility of Holland: from knights to regents, 1500–1650. Cambridge University Press, Cambridge [u. a.] 1993, ISBN 0-521-39260 -828-4

 

Weblink

 Commons: Jacob Dirckszoon de Graeff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Generation IV, Pieter Jansz Graeff (1573-1645)

Pieter Dircksz Graeff (1573–1645), Sohn des Diederik Jansz Graeff und der Agnes Pietersdr van Neck, war Herr von Engelenburg und Mitglied der Vroedschap der Stadt Amsterdam. Im Jahre 1613 pilgerte er nach Palestina und besuchte das Heilige Grab in Jerusalem. Einen Teil dieser Reise verbrachte er auch in Begleitung des Schweizers Wundarztes und Ägypten-Reisenden Hans Jakob Ammann.[1] Am 13. April 1613 erhielt er durch den Franziskaner Angelus a Messana eine Urkunde über seinen Besuch in Jerusalem. Jenes Dokument befindet sich heute im Amsterdamer Familienarchiv und beschreibt die Plätze wo sich Pieter Dircksz während seiner Pilgerreise aufgehalten hatte; das Grab Jesu Christi, Bethlehem, den Fluss Jordan, den Kalvarienberg wo Jesus gekreuzigt wurde sowie verschiedenen Plätze von Maria und Johannes des Täufers.[2] Pieter Dircksz war das einzige Mitglied seiner Familie das entgegen dem protestantischen Glauben dem Katholizismus zugetan war. Nach seiner Rückkehr bewohnte er ein Haus am Fluweelenburgwal, wurde Mitglied in der Stadtregierung und im Jahre 1620 durch Kauf Herr über Herrlichkeit Engelenburg.[3] Pieter Dircksz blieb zeitlebens unverheiratet. Sein Erbe war sein Neffe Jacob Bicker (verheiratet mit Graeffs Nichte Christina de Graeff 1609–1679).[4]


Einzelnachweise

  1. Reiß in das Gelobte Land… Hardmeyer, Zürich 1618 (online).
  2.  Stadsarchief Amsterdam: Archief van de familie De Graeff (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3.  Biografie über seinen Vater Diederik Jansz in der DBNL
  4.  Eintrag zu Engelenburg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 7. September 2016.

Generation V, Cornelis De Graeff (1599-1664)

Cornelis de Graeff, Gemälde von Nicolaes Eliaszoon Pickenoy, 1636, Öl auf Leinwand, Gemäldegalerie Berlin
Cornelis de Graeff, Gemälde von Nicolaes Eliaszoon Pickenoy, 1636, Öl auf Leinwand, Gemäldegalerie Berlin

Cornelis de Graeff, zu seinen Lebzeiten oftmals mit Polsbroek oder de heer van Polsbroek tituliert (* 15. Oktober 1599 in Amsterdam; † 4. Mai 1664 ebenda), war im Goldenen Zeitalter ein einflussreicher Regent und Bürgermeister von Amsterdam, Staatsmann sowie Diplomat von Holland und der Republik der Vereinigten Niederlande.

 

Er entstammte dem Geschlecht De Graeff, welches im Goldenen Zeitalter gemeinsam mit der verschwägerten Familie Bicker die politische Macht in Amsterdam, Holland und schließlich in der niederländischen Republik innehatte.[1] Cornelis de Graeff war regierender Bürgermeister von Amsterdam, Mitglied der Generalstaaten sowie Präsident der Niederländischen Ostindien-Kompanie (VOC).[2] Er war einer der führenden Persönlichkeiten, die einen Beendigung des Achtzigjährigen Krieges zwischen den Vereinigten Niederlanden und dem Königreich Spanien anstrebten. Dieser vollzog sich 1648 beim Frieden von Münster.[3][4][5] In der darauf folgenden, seitens De Graeff forcierten,[6] Ersten Statthalterlosen Periode galt er gemeinsam mit seinem Neffen Johan de Witt als der führende republikanische Protagonist.[7] Diese progressive Kooperation mit seinem Protegé, Ratspensionär De Witt[6] war eine wichtige politische Achse, die das politische System innerhalb der Republik ordnete.[8] Bis zu seinem Tod im Jahre 1664 war De Graeff Amsterdams führender Politiker, dem damaligen republikanischen Zentrum der Republik. Er hatte aber nicht nur die Interessen dieser im Sinn, sondern auch die von Holland und den politischen Ausgleich mit den anderen Provinzen.[9] De Graeff galt als ein umsichtiger und geschickter Staatsmann und Diplomat der auf den Ausgleich zwischen den religiösen und politischen Fraktionen bedacht war und bei der Bevölkerung in hohem Ansehen gestanden hatte.[10] Seine politische Haltung war charakteristisch für die seiner Familie: einerseits Libertin und staatsgesinnt, andererseits, wenn auch nur bedingt, loyal gegenüber dem Haus Oranien.[11] Nach seinem Tod führte sein jüngerer Bruder Andries de Graeff die Fraktion De Graeff und dessen Politik fort.[12] Die Gebrüder waren eine der großen Kunstförderer ihrer Zeit gewesen.

 

Cornelis de Graeff führte die Titel eines Vrijheeren der Hohen Herrlichkeit von Zuid-Polsbroek, Schlossherren von Ilpenstein, Herren des Gutes Soestdijk sowie als Lehensträger der Stadt Amsterdam die eines Ambachtsherren von Sloten, Osdorp, Nieuwer-Amstel und Amstelveen.[2]

 

Diese Biografie befindet sich in der Kreation

Generation V, Dirk De Graeff (1601-1637)

Dirk de Graeff, gemalt von Nicolaes Eliaszoon Pickenoy (1630)
Dirk de Graeff, gemalt von Nicolaes Eliaszoon Pickenoy (1630)

Dirk de Graeff (1601–1637), Sohn von Jakob Dircksz de Graeff und Aaltje Boelens Loen, schloss sein Rechtsstudium mit der Promotion ab. 1626 unternahm er gemeinsam mit seinem Bruder Cornelis de Graeff und Willem Nooms, Herr van Aarlanderveen (dieser war der Vater einer unerheblichen Tochter namens Margaretha, welche er gemeinsam mit Dirks Schwester Wendela De Graeff hatte) eine ausgedehnte Kavaliersreise, welche diese nach Paris, Orléans, Blois, Nantes, La Rochelle, Poitiers und im Jahre 1628 wiederum in die Hauptstadt brachte. Dort wurden sie von dem damaligen schwedischen Botschafter Hugo de Groot (latinisiert Hugo Grotius) freundschaftlich empfangen. Noch im selben Jahr kehrten die drei jungen Männer über Flandern in ihre Heimatstadt zurück.[1] 1631 wurde Dirk zum Kommissar der Stadt Amsterdam bestellt; im Jahre darauf als Schepen und Vroedschap in die Regierung derselbigen.[2] Verheiratet war er mit Eva Bicker, die sich nach seinem Tod als kinderlose Witwe mit Frederik Alewijn erneut verheiratete.[3] Dirk ist 1633 als Leutnant der Bürgergarde (Schutters van de compagnie van kapitein Jacob Symonsz de Vries en luitenant Dirck de Graeff) durch Thomas de Keyser abgebildet worden. Des Weiteren existiert ein Porträt eines unbekannten Künstlers von ihm.

 

Referenzen

  1.  Biographie von Cornelis de Graeff im Nieuw Nederlandsch biografisch woordenboek. Teil 2
  2.  Google Buchsuche: Amsterdam, In Zyne Opkomst, Aanwas, Geschiedenissen, Voorregten ..., Band 3, S. 484. Von Jan Wagenaar
  3.  Google Buchsuche: De Gids, Band 50, Teile 1–2, S. 335.

Generation V, Agneta De Graeff Van Polsbroek (1603-1656)

Agneta de Graeff (unbekannter Künstler, 1621)
Agneta de Graeff (unbekannter Künstler, 1621)

Agneta de Graeff van Polsbroek (1603–1656) war die Tochter von Jakob Dircksz de Graeff und Aaltje Boelens Loen. Im Jahre 1625 verehelichte sie sich mit dem Amsterdamer Patrizier Johan Bicker.[1] mit dem die fünf gemeinsame Töchter hatte:[2]

* Elisabeth Bicker  (1630–1660), heiratete den Waffenhändler Jacob Trip

* Geertruid Bicker (1634–1702), ehelichte den reichen Bankier und Investor Jean Deutz

* Wendela Bicker (1635–1668), heiratete den holländischen Ratspensionär Johan de Witt[3]

* Cornelia Bicker (1638–1665), ehelichte ihren Cousin Gerard Bicker (I) van Swieten

* Jacoba Bicker (1640–1695), ehelichte ihren Cousin Pieter de Graeff[4]


Das Ehepaar Agneta de Graeff und Johan Bicker bewohnte ein Stadthaus an der Amsterdamer Herengracht sowie diverse Landhäuser wie De Eult in Baarn, Akerendam und Duynwijck in Beverwijk. Innerhalb der Stadt besaßen sie eine Insel, das sogenannte Bickerseiland. Im Jahre 1663 wurden von Agneta und ihrem damals bereits verstorbenen Ehemann zwei Porträts durch Wallerant Vaillant geschaffen.[5] Die Grabstätte des Ehepaares befindet sich in der Amsterdamer Westerkerk.


Agneta de Graeff van Polsbroek und Jan Bicker sind Personen des Historischen Romans "Het schaduwspel" von Simone van der Vlugt.

 

Referenzen

  1.  Johan Engelbert Elias, De Vroedschap van Amsterdam, 1578-1795, Teil 1, Seite 174
  2.  Johan Engelbert Elias, De Vroedschap van Amsterdam, 1578-1795, Teil 1, Seiten 174/75
  3. "De werken van J. van den Vondel", Buch 17, Seite 173 (1888)
  4. "De 500 Rijksten van de Republiek: Rijkdom, geloof, macht en cultuur", von Kees Zandvliet (2020)
  5.  Amsterdams Historisch Museum-Archivedat the Wayback Machine

Generation V, Hendrik De Graeff (geb. 1605)

Hendrik de Graeff (* 1605), Sohn von Jakob Dircksz de Graeff und Aaltje Boelens Loen, könnte womöglich die verbindende Person zwischen dem Geschlecht De Graeff und der Schoonhovener Familie De Graeff (De Graaf), der auch der bedeutende Arzt und Forscher Reinier de Graaf (Reinier de Graeff) angehörte, sein.[1] Über Hendrik bestehen diverse Lebensberichte; einerseits soll er bereits im Alter von 17 Jahren verstorben sein, andererseits noch 1671 (im Alter von 66) Schriften und Gedichte verfasst haben.[2] Laut jener Quelle soll er auch zwei Söhne gehabt haben. Hendrik galt als ein bekannter Verfasser von Bühnenstücken[3][4] 1665 hatte er Calderóns Komödie Lances de amor y fortuna ins Niederländische übersetzt.[5][6] In weiterer Folge wurde seine Übersetzung als Bearbeitungsvorlage für die Auftritte der Wanderbühne des Johannes Velten verwendet.[7]


Referenzen

  1.  Genealogie Reinier de Graaf (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  2.  Biografie im Letterkundig woordenboek voor Noord en Zuid
  3.  Biografie im Biographisch woordenboek der Nederlanden. Deel 7
  4.  Biografie im Biographisch anthologisch en critisch woordenboek der Nederduitsche dichters. Deel 2 CAB–GYZ
  5.  Google Buchsuche: Francois le Metel de Boisrobert als Dramatiker und Nachahmer des spanischen Dramas: I. Die Tragikomodien, S. 157.
  6.  Google Buchsuche: Zeitschrift für vergleichende Litteraturgeschichte, Band 5, S. 193.
  7.  Google Buchsuche: Studien zur Literatur des siebzehnten Jahrhunderts, herausgegeben von Gerhard Spellerberg und Hans Feger, S. 337.

Generation V, Wendela De Graeff (1607-1652)

Rembrandt van Rijn, Jakobssegen – Jakob segnet die Söhne des Joseph (Porträt des Petrus Scriverius, Wilhelm Schrijver, der Wendela de Graeff und ihrer Söhne aus erster und zweiter Ehe), 1656
Rembrandt van Rijn, Jakobssegen – Jakob segnet die Söhne des Joseph (Porträt des Petrus Scriverius, Wilhelm Schrijver, der Wendela de Graeff und ihrer Söhne aus erster und zweiter Ehe), 1656

Wendela de Graeff, auch Wijntje de Graeff genannt (Amsterdam, 22. September 1607 - 27. Februar 1652 ebendort) war eine Tochter von Jacob Dircksz de Graeff und Aaltje Boelens Loen.


Wendela hatte eine Tochter, Margaretha Nooms (1632 - 1650), aus einer vorehelichen Beziehung mit Willem Nooms, dem Herrn von Aarlanderveen, die Margaretha als ihre leibliche Tochter anerkannte.[1] Ihr Taufregister wurde nicht gefunden und Margaretha wird zweifellos im Glauben ihres Vaters römisch-katholisch getauft worden sein. Die Eltern haben nie geheiratet, wahrscheinlich aufgrund des Widerstands von Wendelas Familie. Für Margaretha Nooms waren finanzielle Vorkehrungen getroffen worden, aber sie profitierte nicht mehr davon, da sie bereits im 18. Lebensjahr verstarb.[2] Wendela war 1634 in erster Ehe mit Pieter van Papenbroeck († 17. April 1642) verheiratet,[3] von dem sie nach seinem Tod ein Vermögen von 439.000 Gulden erbte.[4] 1645 heiratete sie Willem Schrijver,[3][5] Sohn des Philologen Petrus Scriverius[6] und Anna van der Aarund. Die Familie lebte in der Herengracht. Dort hatte ihre Schwiegermutter Elisabeth Jacobsdr Pancras, Witwe von Marten van Papenbroeck, 1644 für 38.000 Gulden zwei benachbarte Häuser und Höfe gekauft; die heutigen Nummern 210 und 212, in der Nähe von Bürgermeister Cornelis de Graeff, der in Nr. 216 wohnte . Aus beiden Ehen gingen sechs Kinder hervor: Jacobus Martinus und Aaltje van Papenbroeck (verheiratet mit Gerard Bicker (I) van Swieten), Pieter (jung verstorben), Anna (jung verstorben), Jan und Wilhelmus Schrijver (1651-1673), verheiratet mit Margaretha Six (1653 -1704.[5] Das Ehepaar Schrijver-De Graeff wurde 1656 in Rembrandts Gemälde "Jakob segnet die Söhne Josephs" (Jakobssegen) als Joseph und Asnath (1 Mose 48) dargestellt.[7] Wendela verstarb 1652 und ist in der Oude Kerk in Amsterdam im Chor Sint Cornelis, dem Familiengrab der Familie De Graeff, begraben. Nach dem Tod von Willem Schrijver im Jahr 1661 übernahm Wendelas Bruder Andries de Graeff ihren Nachlass, darunter Rembrandts berühmtes Gemälde.


, Referenzen

  1.  Molhuysen, P.C. en P.J. Blok Cornelis de Graeff in: Nieuw Nederlandsch biografisch woordenboek. Deel 2
  2.  Het Maecenaat [Andries] de Graeff en Rembrandt, uit Genootschap Amsterlodamum, Jaargang augustus/september 1969, Seite 249
  3. ↑ Omhoog naar:a b Biografie ihres Vaters Jacob Dircksz de Graeff in der DBNL
  4.  Zandvliet, Kees (2006) De 250 rijksten van de Gouden Eeuw: kapitaal, macht, familie en levensstijl, uitg. Nieuw Amsterdam, Amsterdam, Seite 99, ISBN 90-8689-006-7
  5. ↑ Omhoog naar:a b Biografie von Petrus Scriverius
  6.  Google books: Sandra Langereis "Geschiedenis als ambacht: oudheidkunde in de Gouden Eeuw", Seite 110
  7.  Zoest, A. van (1988) Rembrandt interpreteren in Ons Erfdeel. Jaargang 31

Generation V, christina De Graeff (1609-1679)

Christina de Graeff (1609–1679), war eine Tochter von Jakob Dircksz de Graeff und Aaltje Boelens Loen. Sie verlobte sich 1631 mit dem im selben Jahr verstorbenen Jan Verburgh van Vlooswyck. 1642 ehelichte sie mit Jacob Bicker sowie 1648 mit Pieter Trip. 1645 erbte ihr zweiter Mann von ihrem Onkel Pieter Dircksz Graeff die Herrschaft Engelenburg. Christina hatte von ihrem Vater auch Valkenburg (das vormalige Valckeveen) bei Heemstede geerbt, das sie 1675 um 7.480 Gulden zu gleichen Teilen an ihren Bruder Andries und ihre Neffen Pieter de Graeff und Gerard Bicker (I) van Swieten veräußerte.[1] Ab 1685 war Pieter de Graeff der alleinige Besitzer,[2] in dessen Familie es noch einige Generationen lange verblieben ist.

 

Referenzen

  1.  Johan Engelbert Elias, De Vroedschap van Amsterdam, 1578-1795, Deel 1, Seite 520
  2.  Johan Engelbert Elias, De Vroedschap van Amsterdam, 1578-1795, Deel 1, Seite 422

Generation V, Andries De Graeff (1611-1678)

Andries de Graeff, Marmorbüste von Arthus Quellinus (1661, Rijksmuseum Amsterdam)
Andries de Graeff, Marmorbüste von Arthus Quellinus (1661, Rijksmuseum Amsterdam)

Andries de Graeff (* 19. Februar 1611 in Amsterdam; † 30. November 1678 ebenda), Ritter des Heiligen Römischen Reichs,[1] war ein Regent und Bürgermeister von Amsterdam und holländischer Staatsmann des Goldenen Zeitalters.

 

Er entstammte dem Geschlecht De Graeff, welches gemeinsam mit der verschwägerten Familie Bicker die politische Macht in Amsterdam, Holland, und letztlich in der Republik der Sieben Vereinigten Provinzen innehatte.[2] In der Ersten Statthalterlosen Periode war Andries de Graeff gemeinsam mit seinem Bruder Cornelis de Graeff einer der einflussreichsten republikanisch und staatsgesinnten Regenten der Republik[3] und ein Gegner der politischen Ambitionen des Hauses Oranien.[4] De Graeff war einer der führenden Persönlichkeiten, die einen Beendigung des Achtzigjährigen Krieges zwischen den Vereinigten Niederlanden und dem Königreich Spanien anstreben.[5] Dieser vollzog sich 1648 beim Frieden von Münster.[6][7] Nach seines Bruders Tod im Jahr 1664 übernahm er die Leitung der Fraktion De Graeff und setzte dessen Politik fort.[8] Seine politische Haltung war charakteristisch für seine Familie: Einerseits Libertin und staatsgesinnt, andererseits, wenn auch nur bedingt, loyal gegenüber den Oraniern.[9] De Graeff war des Weiteren im Namen der Stadt Amsterdam Ambachtsherr von Urk und Emmeloord.

 

Leben und Werk

a) Gesellschaftspolitischer Hintergrund

Im Laufe des Goldenen Zeitalters der Niederlande standen die Mitglieder der Familie De Graeff in harscher Kritik zum sich immer mehr ausbreitenden Einfluss des Hauses Oranien-Nassau. Gemeinsam mit den führenden republikanischen Staatsmännern, den Gebrüdern Bicker und den De Witt, waren sie für eine Aufhebung der Statthalterschaft, zumindest in der Provinz Holland. Weiters beanspruchten sie den Erhalt einer (ihrer) Souveränität als Stadtregenten.[4]

 

a, I) Familie De Graeff

Andries de Graeff wurde 1611 als jüngster Sohn des Amsterdamer Regenten (übergeordneter Begriff für Bürgermeister sowie Mitglied der Stadtregierung) Jakob Dircksz de Graeff und von Aaltje Boelens Loen im „Huis De Keyser“ (benannt nach der außerhalb des Gebäudes angebrachten „Keizerskroon“) geboren. Seine Mutter war eine Ur-Urenkelin des bedeutenden spät mittelalterlichen Amsterdamer Stadtregenten Andries Boelens. Einer seiner älteren Brüder war Cornelis de Graeff, der bedeutende Staatsmann und Amsterdamer Regent. Sein Vater war von freidenkender, republikanischer Gesinnung, aber auch für seine Ruhmsüchtigkeit bekannt.[10] Er war einer der führenden Remonstranten und staatsgesinnten Patrizier,[11] der trotzdem kein prinzipieller Anti-Orangist (Haus Oranien) war. Er hielt das Erbe seines Vaters Dirck Jansz Graeff, das diesen freundschaftlich mit Wilhelm dem Schweiger von Oranien verband, in Ehren. Die jungen De Graeffs wurden durch diese antagonistische Haltung ihres Vaters in politischen Fragestellungen beeinflusst.[10]

 

Zu De Graeffs Verwandten gehörten Hollands großer Literat Pieter Corneliszoon Hooft, die bestimmenden Amsterdamer Bürgermeister Andries, Cornelis, Johan Bicker, Frans Banning Cocq, Johan Huydecoper van Maarsseveen (Großcousin[12]) sowie Hollands Ratspensionär Johan de Witt und dessen Bruder Cornelis de Witt. Er selbst ehelichte wohl im Jahr 1649 seine Großnichte Elisabeth Bicker van Swieten (1623–1656; Tochter seines Cousins Cornelis Bicker), mit der er vier Kinder hatte:

* Cornelis de Graeff, Reichsritter (1650–1678), verheiratet 1675 mit Agneta Deutz (Tochter von Cornelis' Onkel, dem bedeutenden Financier Jean Deutz und seiner durch Verwandtschaft mehrfachen Tante Geetruida Bicker[13]); sie verstarben einen Tag nach dem Frieden von Nimwegen.

* Alida de Graeff, Vrijvrouwe der Hohen Herrlichkeit Jaarsveld (1651–1738), verheiratet 1678 mit Diederik (Theodorus) van Veldhuyzen, Herr von Heemstede (1651–1716), Stadtregent von Utrecht, Präsident und Ratsherr der Staaten von Utrecht

* Arnoldina (Aertje) de Graeff, Vrijvrouwe von Jaarsveld (1652–1703), verheiratet 1681 mit Transisalanus Adolphus Baron van Voorst tot Hagenvoorde van Bergentheim, Vrijheer von Jaarsveld, Mitglied der Ritterschaft von Holland, Vertrauter und Hofmeister von Wilhelm III. und Leutnant-Statthalter von Gorinchem

* Jakob de Graeff, früh verstorben

 

Andries de Graeff war auch versucht, seine Kinder mit Personen diverser gesellschaftlicher Kreise zu verheiraten. Die Ehen seiner Töchter, besonders die drei Jahre nach seinem Ableben zustandekgeommene Ehe von Arnoldina mit Baron Van Voorst, zeigten auch nach seinem politischen Ende eine bewusste Annäherung an das oranische Lager in der Republik. Andries de Graeff war auch wohl nicht so antiorangistisch, wie es seine Politik vermuten lässt.[14] Der Historiker Rob van der Laarse beschaut diese beiden Verbindungen, diese bewusste Annäherung an das oranische Lager, aber als gezwungen Ehen.[15]

 

a, II) Feudalität

Im Jahr 1627 erbte Andries de Graeff das Gut Vredenhof (nahe Voorschoten) von seinem Onkel Jan Dircksz Graeff (?–1627). Dort hatte er das herrschaftliche Recht, Schwäne zu züchten inne.[16] De Graeff kaufte auch große Gründe in der Gegend von Oud-Naarden (Naarden) und baute so sein Landgut Graeffenveld. Er ließ dort einen Hügel errichten, den Venusberg, auf dessen Spitze eine Löwenstatue errichtet wurde, und der damals Leeuwenberg hieß.[17] 1660 erhielt De Graeff das Ambachtslehen Urk und Emmeloord von den Staaten von Holland im Namen der Stadt Amsterdam.[18] Seltsamerweise erhielt er das Lehen als Erblehen (tot eenen erfleenen binnen nach zusters kindt, niet te versterven, ende althoos te commen op den oudsten ende naesten, alzoo wel van manhooft als van wijfhoofde).[19] Er hatte diese Verwaltung bis zum Rampjaar 1672 inne.

 

a, III) Wappen

Das Stammwappen [welches er von seinem Vater übertragen bekam] von Andries de Graeff ist geviert und zeigt in den Wappenfeldern 1 und 3 die silberne Schaufel (Spaten) auf rotem Grund der Herren von Graben und in den Wappenfeldern 2 und 4 die silbernen Falken die für das Gut Valckeveen (Valkenburg) stehen. Nach dem Tod seines Onkels Pieter Dircksz Graeff im Jahre 1645 erbte er dessen Gut Vredenhof bei Voorschoten. Er führte nun anstatt der Falken in den Wappenfeldern 2 und 3 die silbernen Schwäne auf blauem Grund. Der Schwan im Wappenfeld 2 steht für die herrlichen Rechte von Vredenhof. Dort hatte die Familie unter anderem das grundherrliche Privileg Schwäne zu züchten inne,[20] ein Recht, das Andries de Graeff 1648 den Grafen von Ligne aus der Masse der konfiszierten Besitzungen der Familie Van Wassenaer abkaufte.[21] Der zweite Schwan im Wappenfeld 3 ist ein Erbe von Volkert Overlander [der auch Schwiegervater von Andries Bruder Cornelis de Graeff war], seit 1618 Herr der Hohen Herrlichkeit Purmerland und Ilpendam, der 1620 auch dieses Wappenbild in seinem englischen Adelsbriefes verliehen bekam. Dieser „Holländische resp. Egmondsche“ Schwan rührt von den Grafen von Egmond, die von 1483 bis 1582 Besitzer dieser Herrlichkeit waren [diesen Schwan führte hernach auch Overlanders Schwiegersohn und Erbe sowie De Graeffs Schwager Frans Banninck Cocq].[22] 1677 wurde De Graeffs Wappen durch den Erwerb der Reichsritterschaft mit einer Laubkrone versehen, und auch die beiden Schaufeln im Wappen wurden hiermit behängt.[23]

 

a, IV) Gesellschaftspolitisches Erbe

Andries' Bruder Cornelis de Graeff sagte, dass die alten Amsterdamer keine Gewohnheit hatten, genealogische Aufzeichnungen über ihre Familien zu führen, und über die vorherigen Generation nicht mehr wussten als das, was sie von ihren Vätern und Großvätern gelernt haben. Die Daten seiner eigenen Familie in Amsterdam reichen nicht sehr weit zurück: Und zunächst beginne ich mit der Familie der Graven, von der ich väterlicherseits abstamme. Dies ist eine Familie aus Amsterdam, die aus dem Haus 'de Keijser' stammt, das sich am Waeter befand (= jetzt Damrak Nr. 91). Dieses Haus zeigt den Eindruck seines gewölbten Aussehens, im Besitz von Jan Pieters de Graeff und dann von Dirck Jans de Graeff, der dieses Haus auch verkaufte. Auch mein Vater Jacob de Graeff und seine Brüder wurden hier geboren.[24]

 

Die Familie De Graeff hat daher nie mit dem Alter ihrer eigenen Familie in Amsterdam geprahlt. Aber Andries und sein Bruder Cornelis de Graeff sahen sich zusammen mit ihren Cousins Andries und Cornelis Bicker als politische Erben der alten Regentenfamilie Boelens an, deren katholisch gebliebene Hauptlinie 1647 in männlicher Linie ausgestorben war. Sie hatten von ihren Boelens-Vorfahren die sehr bedeutsamen Vornamen „Andries“ und „Cornelis“ erhalten. Wie in einer echten Dynastie heirateten im 17. Jahrhundert häufig Mitglieder der Familien Bicker und De Graeff, um ihr politisches und wirtschaftliches Kapital zusammenzuhalten. Cornelis' großer historischer Vorfahre war Andries Boelens (1455–1519), der einflussreichste mittelalterliche Bürgermeister der Stadt. Beide Familien, De Graeff und Bicker, stammen in weiblicher Linie von Boelens ab. Er durfte fünfzehn Mal das Bürgermeisteramt von Amsterdam bekleiden.[25]

 

b) Politische Karriere

b, I) Schritte in die Politik, Friede von Münster

Andries de Graeff beendete 1634 sein Studium des Rechtswesen in Poitiers.[26] 1646 wurde er Schöffe (niederländisch: schepen) und Mitglied der Vroedschap von Amsterdam, wobei er die letzte Funktion bis 1650 behielt. Im Laufe der 1640er Jahre trat die republikanische Elite der Provinz Holland, die Gebrüder Cornelis und Andries de Graeff,[27] Jacob de Witt sowie die Gebrüder Andries und Cornelis Bicker für eine Beendigung des Krieges mit dem spanischen Königreich Spanien sowie einer Reduzierung der Landstreitkräfte ein.[28] Dieser andauernde Kriegszustand verhinderte das wirtschaftliche Wachstum und die gesellschaftliche Entwicklung der Vereinigten Niederlande. Ebenfalls stärkte dieser Kriegszustand die Macht des Statthalters als Oberbefehlshaber der Streitkräfte, etwas das nicht im Sinne der Republikaner war. Dies verstärkte den Konflikt zwischen ihnen und Statthalter Friedrich Heinrich von Oranien sowie den Reformierten Hollands. 1648 traten die Vereinigten Niederlande aufgrund des immensen politischen Drucks des gesamten Bicker-De Graeff Clans[29] in Friedensverhandlungen mit Spanien, um beim Frieden von Münster den Achtzigjährigen Krieg zu beendigen.[30]

 

b, II) Rekenmeester von Holland

Andries de Graeff nahm 1650 seine Funktion als Deputierter des Rechnungshofes von Holland und West-Friesland (niederländisch: Rekenkamer van Holland en West-Friesland) in Den Haag an. 1652 wurde er durch die Vermittlung seines Bruders Cornelis der Wirtschaftsprüfer (niederländisch: Rekenmeester der Grafelijke domeinen van Holland en West-Friesland) der staatlichen Rechenkammer.[31] In seiner Zeit als Meester ordinaris (deutsch: Professur) bewohnte er auch das von seinem Großvater Dirk Jansz Graeff gekaufte Landgut Vredenhof in der Nähe von Voorschoten. Dort hatte er das grundherrliche Recht Schwäne zu züchten.[32] De Graeff zog im Jahre 1653 für einige Zeit nach Amsterdam zurück. In dieser Zeit bekleidete er Ämter als Kommissar des Haarlemmermeer, Hoofdingeland (höchster Rang in der Deichverwaltung) des Watergraafsmeers und Deichgraf von Nieuwer-Amstel. Seine Tätigkeit als Rekenmeester der Grafelijke domeinen van Holland en West-Friesland legte er im Jahre 1657 endgültig nieder.[33]

 

b, III) Regent von Amsterdam

Am Höhepunkt des Goldenen Zeitalters der Niederlande, der Ersten Statthalterlosen Periode von 1650 bis 1672, lag die politische Macht innerhalb Hollands hauptsächlich bei zwei staatsgesinnten, sprich republikanischen, Familien. In Amsterdam lag diese bei den Gebrüdern Cornelis und Andries de Graeff, und in Den Haag bei den Gebrüdern Johan und Cornelis de Witt, den Anführer der staatsgesinnten Fraktion Hollands, was durch deren enge Zusammenarbeit und gegenseitige Verwandtschaft verstärkt wurde.[34] Aufgrund der ökonomischen Macht und der dadurch entstandene politischen Führung von Holland und im Speziellen von Amsterdam innerhalb der Niederländischen Republik fiel den städtischen Regenten speziell im Goldenen Zeitalter auch eine eminente außenpolitische und diplomatische Rolle zu, was De Graeff folgend formulierte: Die Macht ist herrlich, doch voller Sorgen.[34]

 

Ab 1657 widmete sich Andries de Graeff ausschließlich seinen politischen Tätigkeiten in Amsterdam, wo er erstmals zum Bürgermeister gewählt wurde. Die Fraktion De Graeff hatte unter seinem Bruder Cornelis de Graeff die Regierung der Stadt in ihren Händen. Zwischen 1658 und 1659 saß er im Vorstand der Admiralität von Amsterdam. 1660 wurde De Graeff im Namen von Amsterdam Ambachtsherr von Urk und Emmeloord in der heutigen Provinz Flevoland.[33] In den Jahren 1660/1661 verfolgten die Gebrüder De Graeff eine pro-englische Strategie, welche ihr militärische Unterstützung gegen Spanien und den freien Handel (vrij schip, vrij goed) sicherte. Aus diesem Grund gründeten sie eine Kommission, welche dem englischen König Karl II. die Dutch Gift, bestehend aus zahlreichen wertvollen Gemälden und Kunstgegenständen, überreichte.[35]

 

Ab den beginnenden 1660er Jahren kristallisierten sich in der Amsterdamer Vroedschap neben der bestimmenden Staatsgesinnten Fraktion De Graeff zwei weitere führende Gruppierungen heraus; die Fraktion des Gillis Valckenier, der als derb, schlau und intrigant und in späteren Jahren als Oraniergesinnt galt, sowie die Fraktion Henrick Hooft, die als eine Mittelpartei zwischen den beiden Gegenpolen stand.[36] Zwischen 1661 und 1663 war Andries de Graeff Staatsrat von Holland. Nach seines Bruders Tod im Jahre 1664 führte er in der Vroedschap den Vorsitz der Fraktion De Graeff,[33] was die Mitglieder der als moderat geltenden Regentenfamilien De Graeff und Bicker beinhaltete.[37] Es lag nun an Andries de Graeff, des Bruders Part als ausgleichende und pragmatische Führungskraft zu übernehmen. Dies war in den späteren 1660er Jahren im beginnenden Machtkampf zwischen den Republikanern und den Orangisten schwer zu erfüllen. Von nun lenkte Andries de Graeff gemeinsam mit Johan de Witt und Valckenier die Entwicklung und Ausbildung des oranischen Fürsten und nachmaligen Königs von England Wilhelm III., des Kind van Staate.[38] 1666 machte er gemeinsam mit den Bürgermeistern Valckenier, Hendrick Dircksz Spiegel und Gerard Claesz Hasselaer dem französischen Außenminister Hugues de Lionne ein repräsentatives Gemälde Amsterdams von Ludolf Backhuysen zum Geschenk.[39] Dadurch erhofften sich die Regenten Amsterdams die wohlwollende Unterstützung Frankreichs. 1667 war De Graeff neben De Witt und den später prinzengesinnten Staatsmännern Gaspar Fagel und Gillis Valckenier Initiator des Eeuwig edict, das die Abschaffung der (oranischen) Statthalterschaft beinhaltete,[40][41] sowie die Unvereinbarkeit einer Statthalterschaft mit der Kapitän-Generalschaft der Republik der Vereinigten Niederlande.[42] Trotz des Eeuwig edict verfolgte De Graeff eine moderate Politik, denn es war eminent gute Beziehungen zum Hof der Oranier in Den Haag zu führen.[43] Dem jüngeren De Graeff ist es aber nicht gelungen, im selben staatserhaltenden Maße tätig zu sein wie sein Bruder Cornelis. So wurde auch die Unterstützung für den Ratspensionär Johan de Witt geschwächt; Cornelis de Graeff war De Witt ein exzellenter Mitstreiter und Rat gewesen, dessen Part der jüngere De Graeff nicht gleichwertig erfüllen konnte. Dadurch verlor De Witt die für seine Politik substantielle Fürsprache aus Amsterdam.[33]

 

1669 kam es zu einem ersten Bruch mit Gillis Valckenier, der in Opposition zur Fraktion De Graeff ging,[44] und deren Macht auch brechen wollte.[45] Als Resultat davon büßte er in der Regierung zunehmend an Boden auf Valckenier ein. Als sich jener 1670 offen auf die Seite der Oranier stellte, und in Paris Geheimverhandlungen mit Wilhelm III. von Oranien-Nassau führte, die den Zweck hatten die Oranier wieder an die Macht zu bringen, führte das zum offenen Bruch mit De Graeff. Der staatgesinnten Partei Fraktion De Graeff (beinhaltend unter anderem Andries de Graeff, dessen Neffen Pieter de Graeff sowie deren Verwandte Lambert Reynst, Cornelis van Vlooswijck) und der Fraktion Henrick Hooft gelang es 1671 noch gemeinsam Valckenier und dessen Mitstreiter aus der Regierung Amsterdams auszuschließen.[33] Für Andries de Graeff war dies der Anlass die Ware Vrijheid der Republik in einem Gemäldethema in seinem Bürgermeistersaal zu positionieren. Der Künstler Gerard de Lairesse stellte im Triomf der Vrede die Rolle der Familie De Graeff als der Beschützerin der republikanischen Staatsform, Verteidigerin der Freiheit, dar. Es ist auch als Aussage zur Gegnerschaft und gegen die Rückkehr zur oranischen Statthalterschaft zu verstehen.[4]

 

b, IV) Rampjaar 1672

Als im Rampjaar 1672 die Lage in der Republik durch die einfallenden französischen Truppen immer prekärer wurde, gelang es der oranisch gesinnten Partei von Valckenier sowie den im Juli desselbigen Jahres zu Orangisten gewordenen Staatsmännern Coenraad van Beuningen, Nicolaas Witsen und Johannes Hudde, die Macht der gegnerischen Fraktion De Graeff erneut an sich zu reißen und eine Mehrheit in der Vroedschap (Amsterdamer Stadtparlament)zu erlangen. Im Frühsommer verweigerte die von der französischen Invasion bedrohte Bevölkerung Johan de Witt die Gefolgschaft und spielte sich somit selbst in die Hände der Oranierpartei. Amsterdam tat alles, um Holland nicht den Franzosen preisgeben zu müssen. Die Staaten von Holland planten eine Hollandsche Linie als Schutz zu errichten. Seitens Amsterdam trieb Andries de Graeff den Schutzbau voran und war als Festungskommissar im Einsatz.[33]

 

Entgegen De Graeff, dessen Verhältnis zu De Witt allgemein bekannt war, stand sein Rivale Valckenier bei der Bevölkerung in hohem Ansehen. Ein Ereignis des 1. Juli versinnbildlicht dies exakt, als eine Anzahl von Bürgern De Graeff zu Hause aufsuchte, ihn als feige verunglimpfte und damit bedrohte, dass sie eine Armee von bis zu 20.000 Mann aufstellen werden, um ihn sowie alle Verdächtigen, sprich Unterstützer der Staatsgesinnten um De Witt anzugreifen. Valckenier wurde ebenso von einer Bürgerdelegation dazu befragt, ob er innerhalb der Stadtregierung von Verrätern gewusst habe, was dieser verneinte. Da diese Gruppe Mordabsichten gegenüber De Graeff hegte, sagte Valckenier, dass dieser kein Verräter sei. Die Bürger hätten „abgewogen und mit den Schultern gezuckt“ und somit De Graeff verschont. Dieses Ereignis passt nicht gut in die Theorie der erbitterten feindlichen Fraktionen, denn Valckenier hielt seine Hand beschützend über De Graeff, dessen sich Valckenier auch später rühmte, dass ihm De Graeff sein Leben verdankte.[46]

 

Im Juli beschloss die Amsterdamer Vroedschap aufgrund des immensen Druck aus der Bevölkerung die Aufhebung des im Jahre 1667 geschaffenen Eeuwig edict – der Abschaffung der (oranischen) Statthalterschaft,[34] welches fünf Jahre zuvor auch seitens De Graeff mitinitiiert wurde – und beschloss, Wilhelm III. von Oranien zum neuen Statthalter von Holland auszurufen. Auch stimmte De Graeff für die Ernennung von Willem III. zum Kapitän-General und Admiralgeneral von Holland.[47] Er übernahm weiterhin die Aufgabe, die Resolution nach Den Haag zu bringen. Als er abreisen wollte, wurde er von der durch einen seiner politischen Gegner aufgehetzten Volksmenge mit Steinen angegriffen, die ihn ermorden wollte. Hauptgrund hierfür war, dass man De Graeff gleich Johan de Witt des Verrats beschuldigte und meinte, dass er die wichtigen Dokumente und Geld für Den Haag an die Franzosen in ausliefern wolle.[48] De Graeff gelang mithilfe der Bürgergarde die Flucht zurück ins Stadthaus op de Dam. Nach einer Ansprache der Bürgermeister Cornelis de Vlaming van Oudshoorn und Henrick Hooft an die Menge, konnte De Graeff begleitet von Hooft und De Vlaming van Oudshoorn[49] und der militärischen Garde, die unter dem Kommando seines Schwagers Oberst Cornelis Geelvinck stand, durch den Haarlemmerpoort aus der Stadt geschleust werden.[50] Ein zeitgenössischer Bericht vermeldet dazu Folgendes: de Graff , Bürgermeister von Amsterdam / wird von dem gemeinen Pöbel angefallen / wird aus der Stadt convoyiret.[51] Am 12. August traf Wilhelm III. zu einem Besuch in Amsterdam ein. Bei der Vroedschapsitzung wurde er durch Hooft „mit großem Eifer“ hofiert, der ihn auch zum Sitz des president-burgemeester führte. Als das Treffen fast vorbei war, trat De Graeff mit ausgestreckter Hand geradewegs auf den Prinzen zu, aber es fiel auf, dass Willem ihn „nicht aen sach akzeptierte“. Die Karten schienen bereits neu gemischt worden zu sein, und Hooft war es entgegen De Graeff gelungen die Gunst des Oraniers zu erlangen.[52]

 

Den Gebrüdern Johan und Cornelis de Witt wurde mittels Pamphleten von oranischen Parteigängern unterstellt, gemeinsam mit Ludwig XIV. von Frankreich das Haus Oranien durch das der De Witt ersetzen zu wollen.[34] Am 20. August wurden die De Witts von einem durch oranische Parteigänger sowie mittels den andauernden Pamphleten aufgebrachten Volksmob auf grausame Weise in Den Haag ermordet. Nach diesen innenpolitischen Umwälzungen stand das Volk geschlossen hinter den Oraniern. So wie in anderen Städten auch, forderten große Volksmassen, dass die Amsterdamer Vroedschap von den Vertrauten und Parteigängern der De Witts gesäubert werden muss. De Graeffs Verbündeten, Bürgermeister Henrick Hooft, wurde mit dessen Steinigung gedroht, falls er nicht das Amt niederlegen werde. An Mauern in der Stadt war die Aufschrift zu lesen: Seid auf der Hut, Bürger, die Verräter sind wieder aktiv. Es sind: Reinst, Vlooswijk, de Graeff, Outshoorn, Hooft, Pol, Bontemantel.[34] Am 30. August sollten auf Geheiß des Oraniers verräterische pro-De Witt Stadtregenten ausgemacht werden und zum Abtreten gezwungen werden. In Amsterdam verzögerte die Vroedschap diese Resulation um noch eine Versöhnung zwischen De Graeff und Hooft mit Valckenier zu erzielen. Zu einer Aussöhnung zwischen De Graeff und Valckenier ist es aber nicht gekommen, da der Oranier keinen Vorteil darin sah, und Valckenier selbst kein Interesse darin hätte, da er seine Popularität beim Volk und beim Oranier gerade wegen seiner Gegnerschaft zu De Graeff, dem Wittiaanse verrader (Johan de Witt), verdankte.[53]

 

Während der Vroedschapssitzung am 3. September bot De Graeff Amsterdams neuen mächtigen Politiker Gillis Valckenier seine Unterstützung an, was dieser jedoch vehement ablehnte, und sowohl ihn als auch seinen verstorbenen Cornelis de Graeff mit Schimpfwörtern bedachte. De Graeff nahm noch am selben Tag seinen Abschied aus der Politik, wurde aber erst am 11. September (Sitzung vom 10. September) aus der Regierung und von allen Ämtern ausgeschlossen.[33] Am 5. September veranlasste der andauernde Aufruhr und Volkszorn die Amsterdamer Vroedschap aufgrund der Beunruhigung in der Gemeinde, und Massakern und Plünderungen vorzubeugen den neuen Statthalter das Gesetz zu ändern, dahingehend, dass gewisse Regenten durch solche ersetzt werden können, die dem Statthalter wohlgesonnener gegenüber stehen, und somit die Ordnung innerhalb der Stadtregierung wiederherstellen.[34] Dieses Gesetz gestattete nun der Amsterdamer Vroedschap am 10. September die bei der Oranierpartei unerwünschten Republikaner von der Regierung auszuschließen. Betroffen waren davon 16 Alt-Bürgermeister, Vroedschapen und Schepen der Stadt, zumeist Mitglieder der Fraktion De Graeff,[54] worunter De Graeff, Hooft, Bontemantel,[34][55] De Graeffs Schwager Lambert Reynst[56] und seine beiden Neffen Pieter und Jacob de Graeff,[57] die Söhne seines verstorbenen Bruders Cornelis. Auffällig daran ist, dass davon zwölf Politiker zu denen gehörten, die im Vorjahr 1671 Valckenier und seine Fraktion aus der Vroedschap ausschloss.[58] Dieses Ereignis markierte das Ende von Andries de Graeffs Wittianer (Johan de Witt), im Gegensatz dazu aber konnten Hooft und seine Fraktionskameraden in der Vroedschap bleiben. Es war wohl der Lohn dafür, dass Hooft dem Oranier gute Dienste geleistet hatte, und seiner Unterwürfigkeit gegenüber ihm geschuldet.[59]

 

b, IV, a) Conclusio und Ausblick

Im Endeffekt war es Andries de Graeff trotz seiner Bemühungen nicht gelungen, den Part seines verstorbenen Bruders Cornelis zu übernehmen und somit für eine stabile Amsterdamer (holländische) Regierung und die Unterstützung von Johan de Witt zu sorgen. Dies bedeutete das politische Aus der Fraktion De Graeff in der Regierung Amsterdams und deren Einfluss auf Holland.[60]

 

Die Konflikte zwischen Wilhelm III. von Oranien und den Patriziern Amsterdams im Rampjaar 1672 zeigten, dass weder Gillis Valckenier noch Henrick Hooft als überzeugte Orangisten gelten können. Ausschlaggebend waren hierbei hauptsächlich die Handelsinteressen für die sich Valckenier einsetzte und zugleich seinem Rivalen Andries de Graeff eine verschwenderische Politik vorwarf. Ebenfalls entstand die antifranzösische Politik von Valckenier und Coenraad van Beuningen aus ihrer Überzeugung, dass davon er Handel profitieren würde. Das macht ihren Konflikt mit Johan de Witt, dem Inbegriff der „Französischen Verbindung“, und auch De Graeff, verständlich. Es ist anzunehmen, dass es für Valckenier nicht von primären Interesse war, ob der Oranier Statthalter werden würde. Als dieser nach 1674 für die Fortsetzung des Krieges mit Frankreich eintrat, kam es zu Auseinandersetzungen mit Valckenier, weil Amsterdam nun vom Frieden profitierte.[61]

 

b, V) Letzte Jahre und Tod

Andries de Graeff blieb zunächst in Amsterdam wohnhaft. De Graeff gehörte zu den 250 reichsten Personen des Goldenen Zeitalters[62] und wurde 1674 anfänglich mit einem Vermögen von 292.000 Gulden angeschlagen, welche Summe aber durch die Einflussnahme seines alten Widerparts Gillis Valckenier auf 700.000 Gulden (entspricht der Summe von sechs Millionen Euro im Jahr 2009[63]) erhöht wurde, währenddessen Valckeniers Sohn Wouter, der eine reiche Erbin ehelichte, selbst nur die Summe von 10.000 Gulden versteuern musste (was dem Durchschnittsvermögen eines Notars oder Apothekers entsprach). Der Historiker Kees Zandvliet schätzt De Graeffs Vermögen des Jahres 1678 auf 1.100.000 Gulden.[15] 1676 siedelte De Graeff nach Utrecht über, worauf ihn aber Valckenier wegen Steuerflucht anzeigte, worauf dieser nach nur einem Jahr erneut in seine Geburtsstadt zurückkehrte.[33]

 

1677 wurden Andries, der „Edle Herr von Graef(f)“, und sein einziger das Erwachsenenalter erreichende Sohn, Cornelis de Graeff, von Kaiser Leopold I. in den österreichischen Reichsritterstand erhoben[64] und deren Wappen gebessert.[65] Grund war eine von De Graeff behauptete Verwandtschaft zu dem edelfreien Geschlecht Von Graben von Stein; dies wurde aber von seinen politischen Gegnern noch zu De Graeffs Lebzeiten angezweifelt. Mit Wolfgang von Graben war um 1483 ein Familienmitglied von Laibach nach Holland gekommen, dieser hatte mit Pieter Graeff (* 1484) einen Sohn. Ein Pieter Graeff tritt auch als Stammherr der Familie De Graeff in Erscheinung.[66] Jener tritt auch als erster bekannter Wappenträger des Graeffschen/Grabenschen (Stamm)wappens mit dem silbernen Spaten auf rotem Grund und dem silbernen Vogel [Schwan] auf blauem Grund in Erscheinung.[67] Das niederländische Nieuw Nederlandsch Biographisch Woordenboek zweifelt aber an dieser Familienkonstellation.[68]

 

Auszug aus dem kaiserlichen Diplom zu Wien vom 19. Juli 1677: Fide digis itegur genealogistarum Amsteldamensium edocti testimoniis te Andream de Graeff non paternum solum ex pervetusta in Comitatu nostro Tyrolensi von Graben dicta familia originem ducere, qua olim per quendam ex ascendentibus tuis ejus nominis in Belgium traducta et in Petrum de Graeff, abavum, Johannem, proavum, Theodorum, avum, ac tandem Jacobum, patrem tuum, viros in civitate, Amstelodamensi continua serie consulatum scabinatus senatorii ordinis dignitabitus conspicuos et in publicum bene semper meritos propagata nobiliter et cum splendore inter suos se semper gessaerit interque alios honores praerogativasque nobilibus eo locorum proprias liberum venandi jus in Hollandia, Frisiaque occidentale ac Ultrajectina provinciis habuerit semper et exercuerit.[69]

 

Im darauffolgenden Jahr verstarb De Graeff am 30. November und wurde im Familiengrab in der Amsterdamer Oude Kerk beigesetzt.[70] Da sein Sohn Cornelis aber schon am 16. Oktober jung verstorben ist, erging die Hälfte seines Erbes an seinen Schwiegersohn Diederik van Veldhuyzen, dem Ehemann seiner älteren Tochter Alida. 1681 erhielt der Gatte seiner jüngeren Tochter Arnoldina, Transisalanus Adolphus Baron van Voorst tot Hagenvoorde van Bergentheim, Güter der Familie De Graeff im Wert von 556.000 Gulden, was von Van Veldhuyzen organisiert wurde.[15]

 

c) Lebensstil

Andries de Graeff war gleich seinem Bruder Cornelis einer der größten Kunst- und Kulturförderer seiner Zeit. Neben seinen freundschaftlichen Beziehungen sowie als Mäzen zu Govaert Flinck und Joost van den Vondel,[71] war er in jungen Jahren auch ein Förderer Rembrandt van Rijns.[72] Doch diese Förderung endete abrupt, als Rembrandt einen Porträtauftrag von De Graeff erhielt, diesen aber nach der Meinung von dessen Familie „betrunken und unfertig“ darstellte. De Graeff weigerte sich, ihn für dieses Werk mit der immens hohen Summe von 500 Gulden zu entlohnen, worauf Rembrandt nicht den Konflikt scheute, und auch die goede mannen der Sankt Lukasgilde zu Hilfe rief. Schließlich verklagte Rembrandt De Graeff in einem gewonnenen Prozess, der ihm seine geforderte Entlohnung über 500 Gulden einbrachte. Seit dieser Zeit wurde er aber seitens der Amsterdamer Patrizierschicht nicht mehr mit Aufträgen bedacht und bei den prestigeträchtigen öffentlichen Vergaben übergangen.[73] Entgegen dazu war De Graeff dem Dichter Van den Vondel bis ins hohe Alter als Gönner und Förderer verbunden, dem er nach dem wirtschaftlichen Bankrott 1656 eine Anstellung als Buchhalter in der Bank van Lening mit einem Gehalt bis zum Lebensende verschaffte.[34]

 

Andries de Graeff zeigte sich gerne in fürstlicher Gewandung. Die Marmorbüste von Arthus Quellinus stellt ihn als römischen Konsul dar. Die Regenten Amsterdams sahen sich als Nachfolger der römischen Patrizier.[74] und Amsterdam als Nachfolgerin der Römischen Republik.

 

Ebenfalls beschäftigte sich De Graeff sehr intensiv mit der Genealogie seines Hauses und seiner Abstammung, über welche ihm Van den Vondel eine persönlich gewidmete Abhandlung schrieb.[75]

 

Andries de Graeff bewohnte das Stadtpalais Huis van der Graeff in der Amsterdamer Herengracht – in ihrem prächtigsten Teil, der sogenannten Gouden Bocht (heutzutage Nr. 446) – welches auf seiner Spitze mit seinem Wappen geschmückt ist. Diese Wohnstatt beherbergte auch seine Gemäldesammlung mit Bildern großer holländischer Meister aus dem Goldenen Jahrhundert. In seinem Palais befanden sich auch großflächige Deckenfresken von Gerard de Lairesse, heute im Friedenspalast in Den Haag.[4][76][77] Im Jahre 2008 übernahmen die beiden Modedesigner Viktor Horsting und Rolf Snoeren von Viktor & Rolf das alte Palais.[78]

 

Landsitze hatte De Graeff mit dem Vredenhof bei Voorschoten und Graeffenveld Oud-Naarden (Naarden), wo er sich einen Hügel errichten ließ, den Venusberg, auf dessen Spitze eine Löwenstatue errichtet wurde, und der damals Leeuwenberg hieß.[79] Ein weiterer Landsitz kam 1675 hinzu, als er mit seinen Neffen Pieter de Graeff und Gerard Bicker (I) van Swieten durch gemeinsamen Kauf Valkenburg (das vormalige Valckeveen seines Großvaters Dirck Jansz Graeff) bei Heemstede um 7.480 Gulden von seiner Schwester Christina de Graeff (1609–1679) erwarben.[80]

 

c, I) Gemäldesammlung

Andries de Graeff verfügte über eine bedeutende Kunstsammlung, die Meisterwerke von Rembrandt, Gerard ter Borch, Govaert Flinck sowie anderen holländischen Meistern des 16. und 17. Jahrhunderts beinhaltete. Das wohl berühmteste Gemälde seiner Sammlung war der Jakobssegen von Rembrandt van Rijn, welcher über De Graeffs Kamin in dessen Amsterdamer Stadtpalais in der Herengracht hing. Das Gemälde zeigt De Graeffs Schwester Wendela, ihren Ehemann und ihre beiden Söhne in einer biblischen Umgebung.[81] Ebenfalls befanden sich Rembrandts Gemälde Minerva[82] sowie Ter Borchs Bildnis Portret van Cornelis de Graeff[83] – Andries Sohn Cornelis darstellend – in De Graeffs Sammlung. Gerrit de Graeff, ein Urenkel von De Graeffs Bruder Cornelis, verkaufte Mitte des 18. Jahrhunderts diverse Meisterwerke – darunter den Jakobssegen – an einen Hamburger Kunsthändler.[84] Von diesem erstand Landgraf Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel die Gemälde und stattete damit seine Gemäldegalerie, die heutige Gemäldegalerie Alte Meister, aus.[85]

 

d) Populärkultur

In Peter Greenaways Film Nightwatching wird Andries de Graeff als ein betrunkener Mann, welcher gerade aus dem Bordell kommt, dargestellt. Greenaway zeigt, dass De Graeffs Darstellung von Rembrandt van Rijn ihn als einen waren Drunkenbold widerspiegelt. De Graeff hatte das Porträt nur unter der Bedingung angenommen, dass Rembrandt nachträglich das Gemälde mit einem extra Detail versah: einem Fehdehandschuh, der vor den Füßen von De Graeff liegt; mit dieser Geste forderte man den Gegner zum Duell heraus.[86]

 

Literatur (Auswahl)

* Jonathan I. Israel: The Dutch Republic – Its Rise, Greatness, and Fall – 1477–1806. Clarendon Press, Oxford 1995, ISBN 978-0-19-820734-4.

* Kees Zandvliet: De 250 rijksten van de Gouden Eeuw: kapitaal, macht, familie en levensstijl. blz. 77 tm 79 uitg. Nieuw Amsterdam, Amsterdam 2006, ISBN 90-8689-006-7.

* P. de Graeff (P. Gerritsz de Graeff und Dirk de Graeff van Polsbroek): Genealogie van de familie De Graeff van Polsbroe. Amsterdam 1882, Antiquariaat A.G. van der Steur.

* J.H. de Bruijn: Genealogie van het geslacht De Graeff van Polsbroek 1529/1827. Antiquariaat A.G. van der Steur.

* P. Burke: Venice and Amsterdam. A study of seventeenth-century élites. 1994.

 

Weblink

Commons: Andries de Graeff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Referenzen

  1.  Nederlands adelsboek 1914, S. 15
  2.  Biografie von Andries Bicker in der DBNL
  3.  Gezocht: voorouders van Johannes van Neck en Margarita Roghs. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 2. Februar 2021. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
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  5.  Amsterdam: a brief life of the city. Von Geert Mak, Harvill Press (1999), Seite 123
  6.  Oliver Krause: Die Variabilität frühneuzeitlicher Staatlichkeit. Die niederländische „Staats“-Formierung der Statthaltosen Epoche (1650–1672) als interkontinentales Regiment (Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2018)
  7.  Buitenplaatsen in de Gouden Eeuw: De rijkdom van het buitenleven in de Republik. Herausgegeben von Y. Kuiper, Ben Olde Meierink, Elyze Storms-Smeets, S. 71 (2015)
  8.  Pieter C. Vies: Andries de Graeff (1611–1678) ’t Gezagh is heerelyk: doch vol bekommeringen. S. 5. (Memento vom 1. März 2012 im Internet Archive) (PDF; 2,7 MB)
  9.  Pieter C. Vies: Andries de Graeff (1611–1678) ’t Gezagh is heerelyk: doch vol bekommeringen. S. 29/30 (Memento vom 1. März 2012 im Internet Archive) (PDF)
  10. ↑ Hochspringen nach:a b Pieter C. Vies: Andries de Graeff (1611–1678) ’t Gezagh is heerelyk: doch vol bekommeringen. S. 6. (Memento vom 1. März 2012 im Internet Archive) (PDF)
  11.  Google Buchsuche: Geschiedenis van Holland, Teil 2, Band 2, von Eelco Beukers
  12.  Rembrandt's Universe: His Art, His Life, His World, Seite 193, von Gary Schwarz (Thames & Hudson, 2006)
  13.  Johan Engelbert Elias, De Vroedschap van Amsterdam, 1578-1795, Deel 1, Seite 632
  14.  Pieter C. Vies: Andries de Graeff (1611–1678) ’t Gezagh is heerelyk: doch vol bekommeringen. S. 7. (Memento vom 1. März 2012 im Internet Archive) (PDF)
  15. ↑ Hochspringen nach:a b c De 500 Rijksten van de Republiek: Rijkdom, geloof, macht en cultuur, von Kees Zandvliet (siehe #16, Johan de Graeff)
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  22.  Buitenplaatsen in de Gouden Eeuw: De rijkdom van het buitenleven in de Republik. Herausgegeben von Y. Kuiper, Ben Olde Meierink, Elyze Storms-Smeets, Seite 83 (2015)
  23.  Reichsritterdiplom vom 19. Juli 1677 für Andries de Graeff und dessen Sohn Cornelis (Österreichisches Staatsarchiv, Wien)
  24.  DBNL, Amsterdamse burgemeesters zonder stamboom. De dichter Vondel en de schilder Colijns vervalsen geschiedenis, by S.A.C. Dudok van Heel, p 146 (1990)
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  26.  Burke, P. (1974) Venetië en Amsterdam. Een onderzoek naar de elites in de zentiende eeuw.
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  29.  Amsterdam: a brief life of the city. Von Geert Mak, Harvill Press (1999), Seite 123
  30.  Buitenplaatsen in de Gouden Eeuw: De rijkdom van het buitenleven in de Republik. Herausgegeben von Y. Kuiper, Ben Olde Meierink, Elyze Storms-Smeets, S. 71 (2015)
  31.  Pieter C. Vies: Andries de Graeff (1611–1678) ’t Gezagh is heerelyk: doch vol bekommeringen. S. 4. (Memento vom 1. März 2012 im Internet Archive) (PDF)
  32.  Google buchsuche: Burgemeesters van Amsterdam in de 17e en 18e eeuw. Von J. F. L. de Balbian Verster und Jan François Leopold Balbian Verster. S. 60.
  33. ↑ Hochspringen nach:a b c d e f g h Andries de Graeffs Biographie in de digitale bibliothek voor de nederlandse letteren. Teil 2
  34. ↑ Hochspringen nach:a b c d e f g h Die vielen Leben des Jan Six: Geschichte einer Amsterdamer Dynastie, von Geert Mak (2016)
  35.  Google Buchsuche: Israel, J. I. (1995) The Dutch Republic, S. 750.
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  45.  Andries de Graeff, voorbeeld van culturele elite? Tweede opdrach, von Pieter Vis, Seite 6
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  48.  Andries de Graeffs Biografie in de digitale bibliothek voor de nederlandse letteren. Teil 7
  49.  De rol van de Amsterdamse burgerbeweging in de wetsverzetting van 1672, Seite 207, von A. F. SALOMONS
  50.  J. F. L. de Balbian Verster (1930): De bocht van de Heerengracht. In: Jaarboek Amstelodamum, S. 235.
  51.  Das Verwirrte Europa: Politische und Historische Beschreibung, Band 1, von Pieter Valkenier (1677). Niederländischer Originaltitel: Verwerd Europa ofte Polityke en Historische Beschrijving der waare Fundamenten en Oorzaken van de Oorlogen en Revolutiën in Europa, voornamentlijk in en omtrent de Nederlanden, sedert den jare 1664, gecauseert door de gepretenteerde universele Monarchie der Franschen. Verdeelt in dry stukken, met bygevoegde Authentyke stukken
  52.  De rol van de Amsterdamse burgerbeweging in de wetsverzetting van 1672, Seiten 211 und 212, von A. F. SALOMONS
  53.  De rol van de Amsterdamse burgerbeweging in de wetsverzetting van 1672, Seite 214, von A. F. SALOMONS
  54.  Pieter C. Vies: Andries de Graeff (1611–1678) ’t Gezagh is heerelyk: doch vol bekommeringen. Seite 13 (Memento des Originals vom 1. März 2012 im Internet Archive Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 2,7 MB)
  55.  De rol van de Amsterdamse burgerbeweging in de wetsverzetting van 1672, Seiten 216 und 217, von A. F. SALOMONS
  56.  Biografie Lambert Reynst
  57.  The Paintings of Karel Du Jardin, 1626-1678: Catalogue Raisonné, Seite 13, von Jennifer Kilian, John Benjamins Publication (2005)
  58.  De rol van de Amsterdamse burgerbeweging in de wetsverzetting van 1672, Seite 217, von A. F. SALOMONS
  59.  De rol van de Amsterdamse burgerbeweging in de wetsverzetting van 1672, Seiten 217 und 218, von A. F. SALOMONS
  60.  Amsterdam tijdens de Verenigde Provinciën en de Bataafse Republiek (Familie De Graeff im Jahre 1672)
  61.  De rol van de Amsterdamse burgerbeweging in de wetsverzetting van 1672, Seiten 218 und 219, von A. F. SALOMONS
  62.  Zandvliet, K. (2006) De 250 rijksten van de Gouden Eeuw: kapitaal, macht, familie en levensstijl auf den Seiten 77–79 (Nieuw Amsterdam), Amsterdam, ISBN 90-8689-006-7.
  63.  Andries de Graeff, voorbeeld van culturele elite? Tweede opdrach, von Pieter Vis, Seite 6
  64.  G. Schwarz (1987): Rembrandt, auf der Seite 278.
  65.  Österreichisches Staatsarchiv: AT-OeStA/AVA Adel RAA 151.23 Graeff, Andreas de, Bürgermeister zu Amsterdam, Verleihung des Reichsritterstandes, „Edler Herr von Graef(f), Ritter“, Wappenbesserung, 1677.07.19 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))
  66.  (nl) De Graeff (Pieter Graeff) und Von Graben in der niederländischen "DBNL"
  67.  Der deutsche Herold: Zeitschrift für Wappen-, Siegel- u. Familienkunde, Band 3, Nachrichten über die Familie de Graeff
  68.  Das Nieuw Nederlandsch Biographisch Woordenboek schließt diese Theorie nahezu aus und vermeldet hierbei zur Abstammung der Familie De Graeff: Zekere Wolfgang von Graben zou, naar Holland omstreeks 1483 gekomen, daar gehuwd zijn en een zoon Pieter hebben gehad, die de stamvader van het hollandsch geslacht zou zijn, welks verschillende leden hier volgen(nl) Das Geschlecht De Graeff in der DBNL
  69.  Der deutsche Herold: Zeitschrift für Wappen-, Siegel- u. Familienkunde, Band 3, Nachrichten über die Familie de Graeff
  70.  Graven op Internet in der Oude Kerk (Amsterdam). Abgerufen am 2. Februar 2021 (niederländisch).
  71.  Google Buchsuche: Diverse Berichte und Gedichte von Joost van den Vondel auf Andries de Graeff
  72.  Google Buchsuche: Rembrandt's bankruptcy: the artist, his patrons, and the art market in Seventeenth-century Netherlands, S. 111–120.
  73.  De kunst en het zakendoen, von Koos De Wilt (2013)
  74.  Quellinus Marmorbüste von De Graeff, Rijksmuseum Amsterdam (Als een Romeins patriciër)
  75.  Vondels Afbeeldingen der stamheeren en zommige telgen van de Graven, Boelensen, Bickeren en Witsens, toegewyt den edelen en gestrengen Heere Andries de Graeff, enz. met hunne portretten
  76.  Triomf der Vrede (Memento vom 18. Mai 2015 im Internet Archive)
  77.  Deckenfresko im Friedenspalast in Den Haag, gemalt von Gerard de Lairesse, vormals im Besitz Andries de Graeffs. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 2. Februar 2021. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  78.  Viktor & Rolf: „Wir wollen nicht nur spielen“, Artikel vom 28. Mai 2009 in der Frankfurter Allgemeinen (FAZ.net)
  79.  't Graeveveldt. Valkeveenselaan 56, Naarden
  80.  Johan Engelbert Elias, De Vroedschap van Amsterdam, 1578-1795, Deel 1, Seite 520
  81.  Rembrandt-Bilder: die historische Sammlung der Kasseler Gemäldegalerie. S. 218. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Gemäldegalerie Alte Meister. Hirmer Verlag 2006.
  82.  Rembrandts Minerva in her study of 1635 (Memento vom 13. August 2007 im Internet Archive) (PDF, Seite 15)
  83.  Gerard ter Borchs Portret van Cornelis de Graeff, Andries Sohn darstellend
  84.  Dudok van Heel, S.A.C.: Het Maecenaat De Graeff en Rembrandt, S. 154. In: Maandblad Genootschap Amstelodamum (1969)
  85.  Rembrandt-Bilder:die historische Sammlung der Kasseler Gemäldegalerie
  86.  Peter Greenaways Film Nightwatching (Memento vom 18. März 2009 im Internet Archive)

Generation VI, Pieter De Graeff (1638-1707)

Pieter de Graeff, gemalt von Gerard ter Borch in 1674
Pieter de Graeff, gemalt von Gerard ter Borch in 1674

Pieter de Graeff, Vrijheer der Hohen Herrlichkeit von Zuid-Polsbroek, vrijheer[1] / heer van Purmerland en Ilpendam[2] (* 15. August 1638 in Amsterdam; † 3. Juni 1707) war ein holländischer Aristokrat des Goldenen Zeitalters der Niederlande. Er entstammte dem Geschlecht De Graeff, den Stadtherren von Amsterdam. Pieter de Graeff war in der Zeit vor dem Rampjaar 1672 einer der einflussreichsten staatsgesinnten, republikanischen Politiker Amsterdams.[3] Als Bewindhebber der Niederländischen Ostindien-Kompanie war er nach dem Rampjaar einer der wichtigsten Repräsentanten und Leiter derselbigen.[4] Seine politische Haltung war charakteristisch für seine Familie: einerseits Libertin und staatsgesinnt, andererseits, wenn auch nur bedingt, loyal gegenüber den Oraniern.[5] De Graeff hatte in intimen Kontakt mit den Staatsmännern Johan de Witt und Wilhelm III. von Oranien sowie den Künstlern Joost van den Vondel und Jan Lievens gestanden.


a) Familie De Graeff

a, I) Kindheit und Jugend

Pieter de Graeff entstammte dem Geschlecht De Graeff, den Stadtherren von Amsterdam. Er war der erstgeborene Sohn des Staatsmannes und Amsterdamer Regenten Cornelis de Graeff und Catharina Hooft; mit Jacob de Graeff hatte er einen jüngeren Bruder. Pieter genoss in seiner Jugend Erziehung und Privatunterricht bei Johann Amos Comenius,[7] der ihm eine wichtige pädagogische Basis verschaffte.[8] 1652 ließ sich Cornelis de Graeff mit seiner Gattin Catharina Hooft und deren beiden Söhnen Pieter und Jacob durch Jan Victors als Isaak und Rebekka mit ihren Söhnen Jakob und Esau porträtieren. Dieses allegorische Werk und De Graeffs Darstellung als einer der Erzväter eines Volkes und seiner Ehefrau sollte seine Wichtigkeit unterstreichen. Anfang 1655, im Alter von 16 Jahren begleitete Pieter den Amsterdamer Bürgermeister Johan Huydecoper van Maarsseveen auf einer diplomatischen Mission nach Berlin. Die weiteren Reisebegleiter waren Joan Corver und Huydecopers Sohn Joan Huydecoper van Maarsseveen. Die Stadt trat als offizieller Taufpate des Sohnes des Großen Kurfürsten Markgraf Friedrich Wilhelm auf. Diese Patenschaft war von Pieters Vater Cornelis organisiert worden[9] und führte später zum Eingreifen des Kurfürsten als Bündnispartner im Holländischen Krieg.


In den Jahren von 1658 bis 1660 reiste Pieter durch England und Frankreich und erhielt an der Universität Orléans das Lizenziat für ziviles und kanonisches Recht. Die diversen Reiseberichte wurden von Pieter allesamt in seinen Tagebüchern vermerkt, von denen nur die Berichte über die Berliner Reise erhalten geblieben sind.[9] Im Jahre 1660 wurde durch Pieters Vater Cornelis, seinem Cousin Johan de Witt und Gillis Valckenier ein Konsortium gegründet, welches die Vormundschaft über den jungen oranischen Fürsten Wilhelm III. von Oranien-Nassau, das kind van staat, beinhaltete. Die Sommer verbrachten die Gebrüder Pieter und Jacob de Graeff mit Wilhelm, dem späteren König von England, auf dem De Graeffschen Anwesen am Soestdijk, das Wilhelm später erwarb und zum Palais Soestdijk der niederländischen Erbstatthalter und Könige ausbaute.[10]


a, II) Ehe und Nachkommen

Pieter eheliche 1663 seine Cousine Jacoba Bicker (1640–1695), Tochter von Johan Bicker und Agneta de Graeff van Polsbroek (1603–1656) sowie Schwester von Johan de Witts Ehefrau Wendela Bicker. Bei ihrer Hochzeit auf Schloss Ilpenstein hielt De Witt die Hochzeitsrede.[9] Die dabei anwesenden Poeten Gerard Brandt,[11] Jan Vos[12] und Joost van den Vondel[13] „besangen“ diese Hochzeit. Zu Pieters Schwager zählten weiters der hohe Beamte Gerard Bicker (I) van Swieten, der Waffenhändler Jacob Trip sowie der Bankier und Financier Jean Deutz. Aus seiner Ehe gingen drei Kinder hervor, zwei Söhne und eine Tochter. Seine beiden Söhne, Cornelis und Johan traten des Vaters Erbe in Zuid-Polsbroek, Purmerland und Ilpendam an.

* Agneta de Graeff (1663–1725), ehelichte Jan Baptiste de Hochepied II (1669–1709), Deputierter bei der Generalitätsrechenkammer. Agneta besaß das Haus „Korte Vijverberg 3“ in Den Haag, dem gegenwärtigen Kabinett des Königs und hatte bei ihrem Tod ein Vermögen von 867.000 Gulden von dem sie ihrem Cousin Gerard Bicker (II) van Swieten 525.000 Gulden nachließ[14]

* Cornelis de Graeff (1671–1719) promovierte an der Universität Leiden zum Magister der Rechte und war Kanoniker im Domkapitel von St. Pieter in Utrecht.[15]

* Johan de Graeff (1673–1714) absolvierte ein Rechtsstudium an der Universität Leiden, war Stadtsekretär, Schöffe und Mitglied des Amsterdamer Magistrates (niederländisch: Magistraat oder vroedschap). Johan war mit Johanna Hooft (1678–1738) verheiratet.[16] Dieser Ehe entsprangen fünf Kinder, unter anderem Johans einziger Sohn Gerrit de Graeff, welcher das De Graeffsche Erbe antrat.[17]


a, III) Wappen

Das Wappen von Pieter de Graeff ist geviert und mit einem Herzschild versehen und zeigt seit 1678 folgende Symbole:

Herzschild zeigt die drei silbernen Rauten auf Rot (ursprünglich von der Familie Van Woerdern van Vliet) der Hohen Herrlichkeit Zuid-Polsbroek

* Feld 1 (links oben) zeigt die silberne Schaufel auf Rot seiner väterlichen Vorfahren, der Herren von Graben

* Feld 2 (rechts oben) zeigt den silbernen Schwan auf Blau des Lehensgutes Vredenhof [oder den Schwan des Waterlandes seiner Vorfahren, den De Grebber]

* Feld 3 (links unten) zeigt die silberne Gans in Blau von Purmerland (Hohe Herrlichkeit Purmerland und Ilpendam)

* Feld 4 (rechts unten) zeigt die roten und schwarzen Löwen auf Gold (das Wappen der Grafschaft Holland) für Ilpendam (Hohe Herrlichkeit Purmerlandund Ilpendam) über einem nicht näher behandelten blauen Bereich

* Schildhalter sind zwei silberne Schwäne

Helmüberzüge in Rot und Silber

Helmschmuck zeigt einen aufrechten silbernen Spaten mit Straußenfedern (Herren von Graben)

* Motto: MORS SCEPTRA LIGONIBUS AEQUAT (Der Tod macht das Zepter und die Schaufel gleich)


b) Politische Tätigkeit

b, I) Ämter und Wirken

1662 erhielt Pieter sein erstes öffentliches Amt als Hauptmann der Amsterdamer Bürgergarde. Mit dem Tod seines Vaters Cornelis wurde Pieter im Jahre 1664 Vrijheer van Zuid-Polsbroek. Gleichfalls übernahm er auch des Vaters Funktion als Bewindhebber der Niederländischen Ostindien-Kompanie (einer der Leiter dieser Handelsgesellschaft, welche auch kurz VOC genannt wird).[9] Pieter hatte viel Interesse an der Bodenkultur, deren er auch als Bewindhebber der VOC sowie als Landesherr eifrigst nachkommen konnte.[9] 1666 wurde Pieter Kommissar des Seehandels in Amsterdam und zum militärischen Kommandanten von Amsterdam ernannt.[18] 1668 trat er als Schöffe (niederländisch: schepen) in die Amsterdamer Stadtregierung ein. Er wurde auch Mitglied des Amsterdamer Magistrats (niederländisch: vroedschap)[9] Politisch stand er auf der Seite seines Verwandten und Freundes Johan de Witt, dessen vertrauter Ratsmann er war und mit dessen ihm eine intensive briefliche Korrespondenz verband. Das Verhältnis zwischen den beiden wird als sehr gut und innig beschrieben.[4] Einige Briefe zwischen den beiden haben die Ausbildung des jungen oranischen Fürsten Wilhelm III. zum Inhalt.[19][20] Als De Graeffs Schwägerin und Cousine Wendela Bicker 1668 verstarb, wurden er und sein Schwager Jean Deutz zum Vormund deren Neffen und Nichten bestellt, und für die Abwicklung des Nachlasses zuständig.[21] Zu Anfang der 1670er Jahre kristallisierte sich in der Amsterdamer Stadtregierung unter dem Einfluss der oranisch gesinnten Bürgermeister Gillis Valckenier und Coenraad van Beuningen eine Anti-De Witt Faktion heraus. Im Verlauf des Jahres 1671 erhielt die republikanische Staatspartei unter der Führung von Pieter die Oberhand in der Amsterdamer Stadtregierung zurück.[3] Für eine kurze Zeit sah es danach aus, als könne sich De Witts republikanisches System konsolitieren.


b, II) Absetzung und Tätigkeit als Handelsherr

Im Rampjaar (Katastrophenjahr) 1672 eroberte Ludwig XIV. von Frankreich große Gebiete der Niederländischen Republik. Um die Provinz Holland zu schützen, ließen die Generalstaaten die Deiche zerstechen und die Schleusen öffnen und setzten so Teile des Landes unter Wasser. Dadurch wurde der Vormarsch Frankreichs zwar gestoppt, doch weite Landstriche waren verwüstet, was die Bevölkerung allgemein Johan de Witt anlastete. Am 21. Juni 1672 wurde durch Jacob van der Graeff ein Mordanschlag auf ihn verübt, den er schwer verwundet überlebte. Da er für längere Zeit rekonvaliszent war, konnte er nicht verhindern, dass Wilhelm III. von Oranien am 29. Juni von den Staaten von Holland zum Statthalter ernannt wurde. Vom 19. Juli addiert ein Brief von De Graeff an De Witt, der sich auch auf das Attentat bezieht. Er drückt seine Freude über dessen Genesung aus, von der er gerade gehört hatte. Er schreibt weiters über zwei von De Witts Kindern, die sich zu dieser Zeit bei De Graeff in Amsterdam aufhielten. Da De Witt auf dem Weg der Besserung ist, planen sie, die Kinder zurück zu ihrem Vater nach Den Haag zu schicken. De Graeff betont noch, dass keine Eile besteht, da er die Gesellschaft der Kinder als sehr angenehm empfinde.[23]


Da Johan de Witt keine politische Aussicht mehr für sich sah, trat er am 4. August als Ratspensionär von Holland und West-Friesland zurück. Anfang September wurde die republikanisch und Wittianisch (Johan de Witt) gesinnte Fraktion De Graeff,[24] beinhaltend Pieter,[9] seinen Bruder Jacob, deren Onkel Andries de Graeff sowie deren Cousin Bürgermeister Lambert Reynst,[25] von der Amsterdamer Regierung ausgeschlossen. Am 20. August wurden die Brüder Johan und Cornelis de Witt in Den Haag durch eine oranisch gesinnte Volksmenge auf das Grausamste ermordet. Nach dem Tod von De Witt übernahm Pieter als Onkel die Vormundschaft über dessen fünf verwaiste Kinder (darunter auch über Johan II. de Witt).[4] Hierbei kam De Graeff seine Erziehung und pädagogischen Kenntnisse zugute, die er in seiner Jugend von Comenius erhielt.[26] Aus seinen Tagebuchaufzeichnungen geht hervor, dass diese gut versorgt waren.[23]


Pieter de Graeff blieb ausschließlich die Funktion eines Vorstehers (niederländisch: „bewindhebber“) der VOC, die für ihn wichtig war[23] und die er bis zu seinem Tod innehatte.[27] Zwischen den Jahren 1671 bis 1678 arbeitete Pieter, der immer mehr als einer der Leiter der VOC hervortrat, intensiv mit Joan Maetsuycker, dem Generalgouverneur von Niederländisch-Indien, zusammen.[4] Vor allem in den Jahren 1673/74 waren die Gebrüder Pieter und Jacob erfolglos bemüht bei Wilhelm III. in Gunst zu kommen.[27] Jacob gehörte zu jener Gruppe, die ehedem Anhänger von De Witt und Gegner der Oranier waren, und es war nicht ausgeschlossen, dass auch Verwandte von De Witt eine Amnestie erhalten würden, und in ihren Posten wieder hergestellt werden könnten. Da der Oranier nichts mehr schätzte als die Teilnahme am Kampf gegen die Feinde des Landes, schien dieses Kalkül das Hauptmotiv von Jacob gewesen zu sein, sich gemeinsam mit seinem Neffen Gerard Reynst zum freiwilligen Dienst zu melden und so für sich und seinen Bruder Pieter die Gunst des Oraniers zu erlangen. Jacob zog in den Jahren 1673/74 als Rittmeister auf Seiten der niederländischen Truppen in die Kämpfe von Rheinbach bei Bonn. Über die verschiedenen Begebenheiten der Kämpfe berichtete er seinem Bruder Pieter in seinen Brieven van Jacob de Graeff, uit het leger van Prins Willem III in 1673 en '74 geschreven aan zijn broeder Pieter de Graeff, oud-schepen van Amsterdam. Im Jahre 1885 wurden diese in Nijhoff’s Bijdragen herausgegeben. Jacob an seinen Bruder: Ich hoffe, dass diese Kampagne nicht umsonst sein wird und dass ich durch die Güte S. H. [Seiner Hoheit den Prinzen von Oranien] die mir gestern gezeigt wurde, in der Lage sein werde, ein wahrer Bruder zu sein. Und noch nachdrücklicher: Sie werden überrascht sein, dass ich nicht für mich selbst um das Drostamt von Muiden bitte, aber ich glaube, dass eine solche Bindung von mir Ihre Genesung verzögern könnte. Jacobs Absicht war sicherlich brüderlich und freundlich, aber das Ergebnis hat gezeigt, dass das Vertrauen in die Freundlichkeit des oranischen Fürsten übertrieben war. Jacob wurde in einem Kriegsbericht von der Schlacht bei Rheinbach als ein mannhafter Kämpfer gelobt. Als Reaktion auf diesen Ruhm stellte Pieter eine Frage die Jacob folgend beantwortete: Sie sind neugierig zu wissen, wie ich fortgeschritten bin, also werde ich es sagen. Sie müssen nicht nach dem Aufstieg suchen und bekommen ihn trotzdem. Im Endeffekt aber hat der Oranier weder ihm noch seinem Bruder den geleisteten Militärdienst anerkannt. Die Gunst des Statthalters wurde den Gebrüder nicht mehr zuteil, und beide blieben zeitlebens ohne Amt.[28]


1674 verfügte Pieter über ein aktives Barvermögen von 130.000 Gulden und zählte damit zu den 250 reichsten Personen des Goldenen Zeitalters.[29][30] 1678 beerbte er seine Tante Maria Overlander van Purmerland, Witwe von Frans Banning Cocq, die 1674 über ein Vermögen von 200.000 Gulden verfügte. Diese Erbmasse stammte aus Mitgliedern der Familien Overlander, Hooft und Banninck Cocq, von dem er auch dessen weiteres Vermögen erbte.[14] Nach dem Tod des Bruders und der Mutter wurde er 1691 Herr der Hohen Herrlichkeit Purmerland und Ilpendam. Der Historiker Kees Zandvliet schätzt De Graeffs Vermögen aufgrund dieser und weiterer Erbschaften zu Ende des 17. Jahrhunderts auf mindestens 1 Million Gulden.[14]


Pieter de Graeff verstarb im Jahre 1707 als Witwer, nachdem seine Ehefrau Jacoba Bicker schon 1695 verstorben war. Er wurde in der Familiengruft in der Oude Kerk beigesetzt.[31]


c) Als Privatmensch

c, I) Kunst und Lebensstil

Aus Pieter de Graeffs Nachlass stammen mehrere Gemälde, auf denen er in verschiedenen Phasen seines Lebens abgebildet ist. Im Jahre 1675 wurde er von Gerard Terborch gemalt;[32] des Weiteren durch Jan Lievens,[32] Caspar Netscher,[33] und Wallerant Vaillant[34] sowie mitsamt seinem Bruder Jacob durch Karel Dujardin.[35] Daneben existieren zwei Gruppenbildnisse mit seinen Eltern und nahen Verwandten. Das erste stammt aus dem Jahre 1652 und wurde von Jan Victors gemalt. Es zeigt sie als die biblischen Personen Erzvater Isaak und Rebekka und deren Kinder Esau und Jakob. Das zweite von Jacob van Ruisdael und Thomas de Keyser zeigt die Familie bei deren Ankunft am Landhaus Soestdijk. 1678 wurde De Graeff mit seiner Ehegattin Jacoba Bicker und deren gemeinsamen Tochter Agneta de Graeff durch Emanuel de Witte in dem Gemälde Porträt einer Familie in einem Interieur verewigt.[36]


Pieter de Graeff bewohnte das Stadthaus an der Amsterdamer Herengracht Nr. 573, das heutige Taschenmuseum Hendrikje, die Landhäuser Valckenburg,[34] Vogelsang und Bronstee sowie das Schloss Ilpenstein. Valkenburg (das vormalige Valckeveen seines Großvaters Dirck Jansz Graeff) bei Heemstede, erwarben Pieter, sein Onkel Andries de Graeff und sein Cousin und Schwager Gerard Bicker (I) van Swieten 1675 zu gleichen Teilen von seiner Tante Christina de Graeff (1609–1679).[37] Ab 1685 war Pieter de Graeff der alleinige Besitzer.[38] Er beschäftigte auch den Kupferstecher Romeyn de Hooghe, der Gravuren seiner diversen Wohnstätten anlegte.[39] Pieter machte mehrere Notizen über Verhandlungen und Zahlungen im Zusammenhang mit der Vermessung seines Besitzes. Er beriet sich hierbei mit De Hooghe, der eine künstlerische Karte von De Graeffs Landhaus Valkenburg stechen sollte. Jeanine Otten gab unter dem Titel Kaarttekenaars en kaartafzetters in de dagboeken van Pieter de Graeff (1638–1707) eine Arbeit über Pieters Aktivitäten zu Darstellung seiner Besitztümer heraus.[40]


De Graeff stand auch in Verbindung zum Dichter Joost van den Vondel,[41] dem Künstler Jan Lievens,[42] dem Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz[43] dem Diplomaten Jacob Boreel sowie dem Naturforscher Christiaan Huygens.


c, II) Bibliothek

Pieter de Graeffs Bibliothek in seinem Amsterdamer Stadthaus Herengracht 573, dem nachmaligen Tassenmuseum Hendrikje, umfasste mehr als 2300 Bücher in verschiedenen Sprachen und zu einer Vielzahl von Themen und bildete einen Mikrokosmos des Wissens aus dem 17. Jahrhundert. Er besaß Werke im juristischen und theologischen Bereich, aber er interessierte sich auch für historische Ereignisse und geopolitische Themen. Außerdem gibt es verschiedene Beschreibungen von fernen Orten, Reiseführer, Handbücher zum Erlernen von Fremdsprachen und Wörterbücher. Er besaß medizinische Bücher und Manuskripte, darunter ein handgeschriebenes Rezept des dänischen Astronomen Tycho Brahe. Er hatte Schriften über Chemie, Mathematik, Politik, persönliche Notizen seines Onkels Andries Bicker und Grundpapiere, insbesondere über das Haus De Dolphijn, das früher seinem Großonkel Volkert Overlander und später dessen Schwiegersohn und De Graeffs Onkel Frans Banninck Cocq gehörte.


De Graeff sammelte weiters aber auch Medaillen und Münzen und besaß auch Bücher über Münzen und Medaillen. Das war aber nur ein Bruchteil seiner gesamten Büchersammlung. Dank eines Nachlassverzeichnisses, das nach seinem Tod 1707 erstellt wurde, ist es möglich, sich ein Bild von seinen Besitztümern und Sammlungen zu machen. Ein nach der Jahrtausendwende aufgetauchter Auktionskatalog sorgt zudem dafür, dass seine Bibliothek im Detail rekonstruiert werden kann.[44]


c, III) Tagebücher

Pieter de Graeff führte über den Großteil seines Lebens ein intensives Tagebuch.[44] Zwischen den Jahren 1664 und 1706 hatte her Tagebücher mit annähernd 1600 Seiten verfasst.[45]


c, IV) Genealogische Tätigkeit

Pieter de Graeff war zeitlebens ein exzessiver Genealoge, Sammler von Familienpapieren und als Chronist von Schriften und Urkunden seiner Familie tätig.[44] Durch ihn sind viele genealogischen Fakten und Informationen über sein Geschlecht noch heutzutage archiviert.[46] Das Amsterdamer Familienarchiv De Graeff enthielt noch 1912 viele dieser Stücke.[9] Des Weiteren stellte er die (ältere) Genealogie der Reichsbarone De Petersen zusammen, zu welcher er als Großcousin von Pfalzgraf Jakob de Petersen in verwandtschaftlicher Beziehung gestanden ist.[47]


c, IV, a) Das Familienalbum von Frans Banninck Cocq

Im Amsterdamer Patriziat des 16. und 17. Jahrhunderts existierten mit der Familie Banning(h), auch Benning(h), und der Familie Banninck zwei Familien mit sehr ähnlichen Namen, die nicht näher miteinander verwandt waren. Dabei war die erstgenannte Familie von größerer Bedeutung, da sie über einen längeren Zeitraum Mitglieder der Stadtregierung stellte. Frans Banninck Cocq, der Kapitän aus Rembrandts berühmten Gemälde Die Nachtwache, und Pieter de Graeffs Onkel, gehörte mütterlicherseits der weniger bedeutenden Familie Banninck an. Aufgrund der ähnlichen Namen kam es bereits unter Zeitgenossen zu Falschschreibungen. Ein von Banninck Cocq angelegtes zweiteiliges Familienalbum enthält neben einer Kopie der Nachtwache zahlreiche kolorierte Zeichnungen und Aquarelle. Es zeigt die Genealogie seiner Familie, mit Abbildungen einer Reihe von Wappen. Weiters sind zahlreiche Gebäude abgebildet, zu denen Banninck Cocq eine Beziehung hatte. Viele der Darstellungen wurden wahrscheinlich von ihm selbst gemalt, und das Buch um 1654 von ihm selbst fertiggestellt. Die Nachtwache wurde wohl noch im Auftrag Banninck Cocqs von Jacob Colijns gemalt. Eine Reihe von handschriftlichen Ergänzungen erfolgten nach Banninck Cocqs Tod im Jahre 1655 durch Pieter de Graeff. Möglicherweise wurden andere Zeichnungen und Aquarelle des Familienbuchs erst nach Banninck Cocqs Tod ebenfalls von Colijns zugefügt, der zu de Graeffs Gunsten auch Dokumente zu anderen mit ihm verwandten Familien gefälscht oder verfälscht hat.[48] Über eine lange Zeitspanne wurde angenommen, Banninck Cocq selbst habe die Familienalben dergestalt manipuliert, dass sie seine Herkunft aus der älteren Patrizierfamilie belegten. Tatsächlich erfolgten die Fälschungen in der Handschrift von De Graeff, der nach dem Rampjaar 1672 alle städtischen Ämter verloren hatte, und auch daher Grund und Gelegenheit zur Aufbesserung seiner Familiengeschichte hatte. Er erbte 1690 über Banninck Cocqs Witwe, seiner Tante Maria Overlander van Purmerland, dessen Titel eines Vrijheeren van Purmerland en Ilpendam, welcher vor ihm seiner Mutter Catharina Hooft und seinem Bruder Jacob de Graeff zugehörig war. Bei den Manipulationen seiner Familiengeschichte unterstützten De Graeff ebenfalls der Maler Colijns, der möglicherweise auch die Kopie der Nachtwache im Familienalbum gemalt hat, und der Dichter Joost van den Vondel.[49] Der niederländische Schriftsteller Johan Engelbert Elias veröffentlichte 1903 bis 1905 seine zweibändige Geschichte der Amsterdamer Stadtverwaltung von 1578 bis 1795. Er durchschaute de Graeffs Fälschungen nicht und fasste beide Familien zu einer zusammen, was aber im 21. Jahrhundert durch neue Forschungen und die völlig unterschiedlichen Familienwappen widerlegt werden konnte.[50][51][52] Das Familienbuch ist bis heute im Besitz der Familie De Graeff und befindet sich als Dauerleihgabe im Rijksprentenkabinet des Rijksmuseum Amsterdam.[53]


Literatur

* J. E. Elias: De Vroedschap van Amsterdam 1578–1795. Haarlem 1903–1905, S. 422

* H. P. Moelker: De heerlijkheid Purmerland en Ilpendam. Purmerend 1978, S. 170–172

* Kees Zandvliet: De 250 rijksten van de Gouden Eeuw. Kapitaal, macht, familie en levensstijl. Nieuw Amsterdam Uitgevers, Amsterdam 2006, S. 93–94

* P. Burke, Venice and Amsterdam. A study of seventeenth-century élites. 1994


Weblink

Commons: Pieter de Graeff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Referenzen

  1.  Nederlands adelsboek 1914, S. 15
  2.  Pieter de Graeff in Heren van Holland (Memento des Originals vom 25. Januar 2016 im Internet Archive Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. ↑ Hochspringen nach:a b Herbert H. Rowen: John de Witt, Statesman of the "True Freedom". Cambridge University Press, 1983/2002, Seite 179.
  4. ↑ Hochspringen nach:a b c d Biographie Pieter de Graeff – Nieuw Nederlandsch biografisch woordenboek. Deel 7
  5.  Pieter C. Vies: Andries de Graeff (1611–1678) ’t Gezagh is heerelyk: doch vol bekommeringen. S. 29/30 (Memento des Originals vom 1. März 2012 im Internet Archive Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 2,7 MB)
  6.  Pieter C. Vies: Andries de Graeff (1611–1678) ’t Gezagh is heerelyk: doch vol bekommeringen. S. 29/30 (Memento vom 1. März 2012 im Internet Archive) (PDF)
  7.  Google Buchsuche: Johann Jakob Redinger: 1619-1688, S. 329
  8.  Häuslich - persönlich - innerlich: Bild und Frömmigkeitspraxis im Umfeld der Reformation, Seite 119, herausgegeben von Maria Deiters, Ruth Slenczka (De Gruyter, 2020)
  9. ↑ Hochspringen nach:a b c d e f g h Biographie Pieter de Graeff – Nieuw Nederlandsch biografisch woordenboek. Deel 2
  10.  Der Bericht über Catharina Hooft in Vrouwen van Soestdijk beinhalte auch ihre Söhne Pieter und Jacob de Graeff und deren Spielgefährten Wilhelm III. von Oranien-Nassau (Memento des Originals vom 24. Juli 2011 im Internet Archive Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  11.  Pieter de Graeff in Het Huis te Ilpendam en deszelfs voornaamste Bezitters. Seite 327
  12.  Jan Vos’ Vers Huwelyk van den Eed. Heer Pieter de Graaf, Iongheer van Zuidt-Polsbroek, En Mejuffer Jakoba Bikker
  13.  Joost van den Vondel: Ter bruiloft van den weledelen heer Peter de Graef, Jongkheer van Zuitpolsbroek en de weledele mejoffer Jakoba Bikker
  14. ↑ Hochspringen nach:a b c De 500 Rijksten van de Republiek: Rijkdom, geloof, macht en cultuur, von Kees Zandvliet (siehe #16, Johan de Graeff)
  15.  Pieters Sohn Cornelis de Graeff in Heren van Holland (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  16.  Pieters Sohn Jan (Johan) de Graeff in Heren van Holland
  17.  Biographie von Pieters Sohn Johan de Graeff – Nieuw Nederlandsch biografisch woordenboek. Deel 2
  18.  Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  19.  Het Huis te Ilpendam en deszelfs voornaamste Bezitters. Seite 329
  20.  Häuslich - persönlich - innerlich: Bild und Frömmigkeitspraxis im Umfeld der Reformation, Seite 120, herausgegeben von Maria Deiters, Ruth Slenczka (De Gruyter, 2020)
  21.  www.johandewitt.nl "De verkoop van een aantal van Wendela’s juwelen door Jacoba Bicker", Gepubliceerd op 24 oktober 2020 door Saskia Kuus
  22.  "Häuslich - persönlich - innerlich: Bild und Frömmigkeitspraxis im Umfeld der Reformation". Herausgegeben von Maria Deiters, Ruth Slenczka. Kapitel "Die Kirche in der Kammer" von Andreas Gorman, S. 113 ff (De Gruyter Verlag, 2020)
  23. ↑ Hochspringen nach:a b c www.johandewitt.nl (Johan de Witt Stichting): "De zwager van De Witt.", gepubliceerd op 22 februari 2022 door IH
  24.  Pieter C. Vies: Andries de Graeff (1611–1678) ’t Gezagh is heerelyk: doch vol bekommeringen. Seite 13 (Memento des Originals vom 1. März 2012 im Internet Archive Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 2,7 MB)
  25.  The Paintings of Karel Du Jardin, 1626–1678: Catalogue Raisonné, Seite 13, von Jennifer Kilian, John Benjamins Publication (2005)
  26.  Häuslich - persönlich - innerlich: Bild und Frömmigkeitspraxis im Umfeld der Reformation, Seiten 119 und 120, herausgegeben von Maria Deiters, Ruth Slenczka (De Gruyter, 2020)
  27.  Pieter de Graeff in der Afscheidsrede prof. dr. C.W. Fock Het stempel van de bewoner. Seite 7 (PDF; 1 MB)
  28.  Biographie von Jacob de Graeff im Nieuw Nederlandsch biografisch woordenboek. Teil 2
  29.  Verspreide geschriften. Deel 8. Kritische studiën over geschiedbronnen. Deel 2. Historische schetsen en boekbeoordeelingen. Deel 1 (1903), von Robert Fruin. "Brieven van Jacob de Graeff, uit het leger van Prins Willem III in 1673 en 1674 geschrieben"
  30.  Amsterdams Historisch Museum. Biografie von Pieter de Graeff; hierbei unter Klik hier voor meer gegevens in AHM collectie online research zu finden (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  31.  Kees Zandvliet: De 250 rijksten van de Gouden Eeuw – Kapitaal, macht, familie en levensstijl. Seiten 93 und 94, Nieuw Amsterdam Uitgevers, Amsterdam 2006
  32.  Beschreibung seines Grabes im Projekt Oude Kerk Amsterdam. Gräber im Internet
  33. ↑ Hochspringen nach:a b Pieter de Graeff in der Afscheidsrede prof. dr. C.W. Fock Het stempel van de bewoner. Seite 9 (PDF; 1 MB)
  34.  Pieter de Graeff, gemalt durch Caspar Netscher
  35. ↑ Hochspringen nach:a b Amsterdams Historisch Museum. Biografie und Abbildung von Pieter de Graeffs Porträt von Waillant; hierbei unter Klik hier voor meer gegevens in AHM collectie online research zu finden (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  36.  Pieter de Graeff in der Afscheidsrede prof. dr. C.W. Fock Het stempel van de bewoner. Seite 8 (PDF; 1 MB)
  37.  "Häuslich - persönlich - innerlich: Bild und Frömmigkeitspraxis im Umfeld der Reformation". Herausgegeben von Maria Deiters, Ruth Slenczka. Kapitel "Die Kirche in der Kammer" von Andreas Gorman, S. 113 ff (De Gruyter Verlag, 2020)
  38.  Johan Engelbert Elias, De Vroedschap van Amsterdam, 1578-1795, Deel 1, Seite 520
  39.  Johan Engelbert Elias, De Vroedschap van Amsterdam, 1578-1795, Deel 1, Seite 422
  40.  Pieter de Graeff in der Afscheidsrede prof. dr. C.W. Fock Het stempel van de bewoner. Seite 10 (PDF; 1 MB)
  41.  Caert-Thresoor: Tijdschrift voor de geschiedenis van de kartografie in Nederland (Memento vom 27. September 2006 im Internet Archive)
  42.  Joost van den Vondels’ Vers op Pieter de Graeff: Aen den hooghedelen heer Pieter de Graef, vryheer van Zuitpolsbroek, op den oorsprongk van het geslagt der graven
  43.  Amsterdams Historisch Museum. Ein Auszug aus der Korrespondenz mit Jan Lievens (und Johan de Witt) ist unter der Biografie von Pieters Schwiegervaters Jan Gerritsz. Bicker (1591–1653) zu finden; und hierbei unter Klik hier voor meer gegevens in AHM collectie online research (Memento des Originals vom 15. März 2011 im Internet Archive Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  44.  Google Buchsuche: Studia Leibnitiana, Bände 21–22, S. 208
  45. ↑ Hochspringen nach:a b c Gemeente Amsterdam. Erfgoed van de Week | De boekenkamer van Pieter de Graeff (7 april 2022)
  46.  Schweizer Volkskalender. Rudolf Dekker: Almanacs as diaries in Holland, 16th–18th centuries (Memento vom 4. August 2007 im Internet Archive)
  47.  Het Huis te Ilpendam en deszelfs voornaamste Bezitters. Seite 326
  48.  Google Buchsuche: De Nederlandsche leeuw, Band 116
  49.  D. C. Meijer: Frans Banning Cocq en zijn familie-album. In: Eigen Haard 1906, Nr. 27 vom 7. Juli, S. 426–430, Digitalisat und Nr. 28 vom 14. Juli, S. 444–447, Digitalisat.
  50.  S. A. C. Dudok van Heel: Amsterdamse burgemeesters zonder stamboom. De dichter Vondel en de schilder Colijns vervalsen geschiedenis. In: De zeventiende eeuw 1990, Jahrg. 6, S. 144–151.
  51.  Johan Engelbert Elias: De vroedschap van Amsterdam, 1578–1795. 2 Bände. Haarlem: Vincent Loosjes 1903–1905, Band 1, S. 39–45, Digitalisat.
  52.  S. A. C. Dudok van Heel: Frans Banninck Cocq's Troop in Rembrandt's "Night Watch": The Identification of the Guardsmen. In: The Rijksmuseum Bulletin 2009, Band 57, Nr. 1, S. 42–87, JSTOR:40383630.
  53.  Remmet van Luttervelt: Het grafbord van Frans Banningh Cock. In: Amstelodamum. Maandblad voor de kennis van Amsterdam 1951, Band 38, S. 24–26, Digitalisat.
  54.  Stichting Foundation Rembrandt Research Project (Hg.): A Corpus of Rembrandt Paintings. III. 1635–1642. Martinus Nijhoff, Dordrecht, Boston, London 1989, ISBN 978-94-010-6852-9, Kapitel A146 The Night Watch, S. 430–485.

Generation VI, Jacob De Graeff (1642-1690)

Jacob de Graeff (1670/81), gemalt von Gerard ter Borch, Rijksmuseum Amsterdam
Jacob de Graeff (1670/81), gemalt von Gerard ter Borch (Rijksmuseum Amsterdam)

Jacob de Graeff, heer van Purmerland en Ilpendam[1] (* 28. Juni 1642 in Amsterdam; † 21. April 1690 ebenda) war ein holländischer Aristokrat des Goldenen Zeitalters der Niederlande, dem Geschlecht der De Graeff entstammen. Seine politische Haltung war charakteristisch für seine Familie: einerseits Libertin und staatsgesinnt, andererseits, wenn auch nur bedingt, loyal gegenüber den Oraniern.[2] De Graeff hatte in intimen Kontakt mit den Staatsmännern Johan de Witt und Wilhelm III. von Oranien sowie dem Literaten Joost van den Vondel gestanden.

 

Biografie

a) Junge Jahre

Jacob entstammte dem De Graeff'schen Familienzweig der Stadtherren von Amsterdam. Seine Eltern waren der Staatsmann und Amsterdamer Regent Cornelis de Graeff und Catharina Hooft; Pieter de Graeff war sein älterer Bruder. Das Geschlecht war mit einem bedeutenden Patriziergeschlecht Hollands verwandt, so war Jacob via seiner Mutter auch der Cousin von Ratspensionär Johan de Witt. Ob Jacob gleich seinem Bruder Pieter seine Erziehung bei Johann Amos Comenius genoss ist nicht erwiesen.[4]


1648 trat Jacobs Vater Cornelis als Initiator für den Bau des neuen Stadthauses Op de Dam auf. Nach dem Friedensschluss von Münster wollte die Stadt Amsterdam – als Zentrum Hollands – ihre neue Macht mit einem repräsentativen Regierungssitz untermauern. Hierbei trat Jacob als einer der vier Grundsteinleger auf,[5] seine mit seinem Wappen verzierte Schaufel befindet sich heute in den Sammlungen des Amsterdamer Rijksmuseum.[6] Die Entstehungsgeschichte sowie die Jahreszahl dieser Ersten Steinlegung wurde von Cornelis de Graeff auf einer sich in einem der Gerichtssäle befindlichen schwarzen Marmorplatte in lateinischer Schrift festgehalten:


Am 29. Oktober 1648, in dem Jahr, in dem der Krieg beendet wurde, den die vereinigten niederdeutschen Völker mit den drei mächtigen Philipps, den Königen von Spanien, zu Lande und zur See in beinahe allen Teilen der Erde mehr als 80 Jahre lang geführt haben, nachdem die vaterländische Freiheit und Glaubensfreiheit gesichert waren, haben während der Regierung der vortrefflichen Bürgermeister Gerb. Pancras, Jac. de Graef, Sib. Valchenier Pet. Schaep, Söhne und Blutsverwandte der Bürgermeister durch die Grundsteinlegung das fundament für dieses Rathaus gelegt.[7] Hollands bekannter Dichter Joost van den Vondel verfasste zu diesem Anlass sein Gedicht Bouwzang.[8]


1652 ließ sich Cornelis de Graeff mit seiner Gattin Catharina Hooft und deren beiden Söhnen Pieter und Jacob durch Jan Victors als Isaak und Rebekka mit ihren Söhnen Jakob und Esau porträtieren. Dieses allegorische Werk und De Graeffs Darstellung als einer der Erzväter eines Volkes und seiner Ehefrau sollte seine Wichtigkeit unterstreichen.


b) Schritte in die Politik

Im Jahre 1660 saßen Jacobs Vater und Johan de Witt einer Kommission der niederländischen Generalstaaten vor, durch diese wurden Cornelis de Graeff, De Witt und Gillis Valckenier zum Vormund des Prinzen Wilhelm III. von Oranien-Nassau, dem kind van staat, bestellt. Die Sommer über verbrachte der junge Fürst am Graeffschen Anwesen in Soestdijk, gemeinsam mit den Gebrüdern Jacob und Pieter, mit welchen er an den Teichen der Parkanlage spielte.[9] Beim Einzug von Maria Henrietta Stuart und Wilhelm III. in Amsterdam im Jahre 1660 war De Graeff während deren Aufenthalt als persönliche Eskorte des Prinzen abbestellt.[10] Er war hierbei auch als Kornett neben Rittmeister Jan van Waveren und Leutnant Dirck Tulp für den Aufzug der Truppen verantwortlich. Im Jahre 1661 widmete Van den Vondel dem jungen Jacob seinen Adonias.[11] Jacob promovierte im Jahre 1662 an der Universität Harderwijk zum Magister (oder Doktor) der Rechte.[12]


Im Jahre 1667 wurde Jacob de Graeff Kommissar für Seeangelegenheiten (Marine und Handel)[13] in Amsterdam und zum militärischen Kommandanten (der Bürgergarde) von Amsterdam ernannt.[14] 1671 wurde Jacob Regent des Bürgerwaisenhauses und Hauptmann der Amsterdamer Bürgergarde. Im Jahre 1672 trat er als Schepen (Schöffe) in die Amsterdamer Stadtregierung ein.[12] Im selben Jahr, dem Rampjaar, wurde die republikanisch und Wittianisch (Johan de Witt) gesinnte Fraktion der De Graeff,[15] beinhaltend Jacob,[1] seinen Bruder Pieter, deren Onkel Andries de Graeff sowie deren Cousin Bürgermeister Lambert Reynst,[16] von der Regierung ausgeschlossen. Diese Resolution der Vroedschap war eine der Voraussetzungen für die Wiedereinsetzung eines Statthalters in Holland.


c) De Graeff und die Frauen

c, I) Ehe mit Maria van der Does

1666 ehelichte Jacob de Graeff in Den Haag mit Maria van der Does (1649-1667),[17] Tochter von Willem Simonsz van der Does (1608-1666), Rechtsgelehrter, und Catharina Hendriksdr Salomon (* 1608),[18] welche in erster Ehe mit dem Amsterdamer Patrizier Jacob Bas (1603-1645) verheiratet war. Maria war somit eine reiche Erbin, die ihm ein Vermögen von 400.000 Gulden zubrachte.[19] Sie ist aber schon drei Monate nach deren Hochzeit und daher auch kinderlos verstorben.[12] Der Amsterdamer Patrizier und Chronist Hans Bontemantel spricht in seinen Notizen über Mutmaßungen die damals über Jacob in Amsterdam kursierten. So sollte er Maria im Sterbebett zwei mal üerredet haben ihr Testament zu seinen Gunsten abzuändern und ihm als Erbe vier Tonnen Gold zu hinterlassen.[12]


c, II) Werben um Anna Christina Pauw van Bennebroek

Nach dem Tod von Maria wurde Jacob de Graeff wohl Anfang des Jahres 1669 von seinem Cousin Ratspensionär Johan de Witt in die Den Haager Gesellschaft eingeführt.[17] Den Haag war im 17. Jahrhundert nach der Handelsmetropole Amsterdam die zweitwichtigste Stadt Hollands und galt auch aufgrund des dort residierenden Oranier-Hofes als das aristokratische und diplomatische Zentrum Hollands sowie der Republik. De Witt führte De Graeff auch in das Haus des Adriaen Pauw, Herr von Bennebroek, Präsident des Hofes van Holland[20] sowie Sohn des vormaligen Ratspensionärs Adriaan Pauw ein. Dort hatte sich Jacob in Pauws einzige Tochter, Anna Christina Pauw van Bennebroek (1649-1719), der überaus schönen und wohlhabenden „Juffrouw van Bennebroek“ verliebt, die als Erbtochter des Adriaen ein imenses Erbe und den Titel von Bennebroek erwartete und somit in der Den Haager Aristokratie und dem Patriziat als beliebte Heiratspartnerin.[17] De Graeff hielt dies vor seiner Mutter Catharina Hooft geheim, von der er wusste, dass sie vehement gegen eine eheliche Verbindung mit einem Mitglied aus der Regentenfamilie der Pauw war, da sie die Paauwen ganz und gar nicht mochte [de Paauwen gantsch niet lustte].[17] Trotzdem reiste er in regelmäßigen Abständen nach Den Haag um Anna Christina den Hof zu machen.[19] Er nächtigte zumeist bei De Witt, den er ins Vertrauen gezogen hatte. Im März hatte Jacobs Werben Konkurrenz in Person von Graf Georg Hermann Reinhard von Wied (1640-1690), Kavalleriehauptmann im Dienst der Niederländischen Republik erhalten. Der Graf von Wied bat De Witt ebenfalls um dessen Unterstützung bei Anna Christina und deren Eltern. Auch selbst Wieds Vater Graf Friedrich III. von Wied und Fürst Egon von Fürstenburg baten De Witt eine Ehe zwischen den beiden zu forcieren.[17] Im April kam noch ein dritter Verehrer der „Juffrouw van Bennebroek“ hinzu, Baron Nicolaas Sohier de Vermandois (1645-1690), Herr von Warmenhuijsen, Crabbendam, Oud-Poelgeest, Meresteijn. Schlussendlich sprach Jacob im April 1669 mit seiner Mutter über sein Vorhaben, worauf sich zwischen den beiden ein heftiger Streit entbrannte.[17] Catharina Hooft drohte, wenn die Ehe ihres Sohnes mit der Tochter des Adriaen Pauw zustande kommen sollte, gegen die sie persönlich nichts hätte, dass sie ihren Sohn enterben und ihn als unwürdiges Mitglied abschneiden würde.[17] Darauf entspannte sich ein reger Briefwechsel zwischen Catharina Hooft mit ihrem älteren Sohn Pieter de Graeff, der sie beruhigen zu versuchte, und mit ihrem Neffen Johan de Witt, dem sie als Familienmitglied eindringlich darum bat ihr in dieser Angelegenheit zu helfen um Jacob die Ehe mit der „Juffrouw van Bennebroek“ auszureden und diese somit zu verhindern:[19] Sie werde Anna Christina niemals als Tochter akzeptieren und ihren Sohn nicht mehr als Kind betrachten, wenn er darauf besteht.[17] Johan de Witt scheint sich aber der Sache seines Cousins Jacob angenommen zu haben und hatte auch bei Anna Christinas Eltern Adriaen und Cornelia Pauw (1626-1696), die Adriaens eigene Cousine war, interveniert. Auch Annas mütterlicher Großvater Reinier Pauw, Präsident des Hohen Rates von Holland, Zeeland und Westfriesland, wurde seitens De Witt für die Ehe mit Jacob gewonnen.[17] Das Nieuw Nederlandsch biografisch woordenboek (Deel 2 von 1912) bezeichnet die Verbindung von Jacob und Anna Christina sogar als Verlobung.[12]


Catharina Hooft blieb derweil nicht untätig und hattenihrem und De Witts gemeinsamen Cousin Vincent van Bronckhorst, Schepen von Amsterdam, mitgeteilt, dass sie niemals einer Ehe mit „Juffrouw van Bennebroeck“ zustimmen würde. Van Bronckhorst war mit Elisabeth Cornelia Pauw verheiratet und damit selbst ein Verwandter von Adriaen und dessen Tochter Anna Christina Pauw.[17] Adriaen Pauw war nun der Meinung, dass seine Tochter auf keinen Fall schüchtern sei und selbst entscheiden solle. Jacob war im Mai erneut in De Haag und Bennebroek um seine Sache voranzutreiben. Im Juni folgte ein weiterer Brief von Catharina Hooft an De Witt, in dem sie ihn aufforderte, all seinen Einfluss auf Jacob geltend zu machen, um dieses Werben zu unterbinden. Pieter de Graeff schrieb De Witt, dass seine Mutter unnachgiebig ist und die Situation zu Hause in Amsterdam immer unerträglicher werde. De Witt antwortete beiden, dass er mit Jacob gesprochen hatte und dessen Zuneigung zu Anna Christine ungebrochen ist. Auch deren Eltern stimmten unisono zu und Anna Christina selbst erklärt, dass sie keine Abneigung gegen diese Person hat. De Witt riet Jacobs Mutter und Bruder den Entwicklungen ihren Lauf zu lassen.[17] Schlussendlich aber ist aber Anna Christinas Zuneigung zu Jacob abgekühlt [aufgrund der Ablehnung von Catharina Hooft?] und jener ist nach Amsterdam zurückgekehrt. Anfang Juli dankte er De Witt in einem Brief für die Art und Weise, wie er ihn immer unterstützt hat. Er berichtete weiters, dass mein Werben bei Frau van Bennebroeck danach nicht den gewünschten Erfolg hatte, also muss ich erneut versuchen, mich wieder mit meiner Mutter zu vereinen. Die Beziehung von Jacob zu seiner Mutter konnte sich allmählich bessern. Anna Christina Pauw van Bennebroek entschied sich schlussendlich am 1. Juni [1669] in eine Ehe mit Nicolaas Sohier de Vermandois einzugehen. Die Hochzeit wurde aber erst am 4. Oktober 1671 in Den Haag begangen.[17]


Die drei Verehrer von Anna Christina Pauw van Bennebroek des Jahres 1669 - De Graeff, Von Wied sowie ihr Gatte Sohier de Vermandois - sind allesamt 1690 verstorben. Der Graf von Wied ehelichte 1670 Anna Trajectina van Brederode (1625-1672) und 1676 Gräfin Johanna Elizabeth von Leiningen-Westerburg (1659-1708). Jacob de Graeff blieb zeitlebens Witwer und auch Anna Christina hatte nach 1690 nicht wieder geheiratet.[17] Der Historiker Johan Engelbert Elias spricht in seinem Werk „De vroedschap van Amsterdam 1578-1795“ vom Antagonismus zwischen den Regentenfamilien Pauw und De Graeff der bei dem Werben von Jacob um Anna Christinas Hand deutlich zum Ausdruck kam.[17] Jhr. Cornelis Ascanius van Sypesteyn, Politiker und Autor, widmete dieser Begebenheit einen kurzen Aufsatz: "Jacob de Graeff en Anna Christina Pauw van Bennebroek in 1669".[21]


d) Nach dem Rampjaar

Nach den Ereignissen des Rampjaars trachtete Jacob die Gunst des neuen Statthalters Wilhelm III. von Oranien-Nassau und Amsterdams neuem mächtigen Politiker Gillis Valckenier zu erlangen.[12] Er gehörte zu jener Gruppe, die ehedem Anhänger von De Witt und Gegner der Oranier waren, und es war nicht ausgeschlossen, dass auch Verwandte von De Witt eine Amnestie erhalten würden, und in ihren Posten wieder hergestellt werden könnten. Da der Oranier nichts mehr schätzte als die Teilnahme am Kampf gegen die Feinde des Landes, schien dieses Kalkül das Hauptmotiv von Jacob gewesen zu sein, sich gemeinsam mit seinem Neffen Gerard Reynst zum freiwilligen Dienst zu melden und so für sich und seinen Bruder Pieter die Gunst des Oraniers zu erlangen. Jacob zog in den Jahren 1673/74 als Rittmeister auf Seiten der niederländischen Truppen in die Kämpfe von Rheinbach bei Bonn. Auch diente er ebenso als Rittmeister in der Statthalterlichen Garde. Über die verschiedenen Begebenheiten der Kämpfe berichtete er seinem Bruder Pieter in seinen Brieven van Jacob de Graeff, uit het leger van Prins Willem III in 1673 en '74 geschreven aan zijn broeder Pieter de Graeff, oud-schepen van Amsterdam. Im Jahre 1885 wurden diese in Nijhoff’s Bijdragen herausgegeben. Jacob an seinen Bruder: Ich hoffe, dass diese Kampagne nicht umsonst sein wird und dass ich durch die Güte S. H. [Seiner Hoheit den Prinzen von Oranien] die mir gestern gezeigt wurde, in der Lage sein werde, ein wahrer Bruder zu sein. Und noch nachdrücklicher: Sie werden überrascht sein, dass ich nicht für mich selbst um das Drostamt von Muiden bitte, aber ich glaube, dass eine solche Bindung von mir Ihre Genesung verzögern könnte. Jacobs Absicht war sicherlich brüderlich und freundlich, aber das Ergebnis hat gezeigt, dass das Vertrauen in die Freundlichkeit des oranischen Fürsten übertrieben war. Jacob wurde in einem Kriegsbericht von der Schlacht bei Rheinbach als ein mannhafter Kämpfer gelobt. Als Reaktion auf diesen Ruhm stellte Pieter eine Frage die Jacob folgend beantwortete: Sie sind neugierig zu wissen, wie ich fortgeschritten bin, also werde ich es sagen. Sie müssen nicht nach dem Aufstieg suchen und bekommen ihn trotzdem. Im Endeffekt aber hat der Oranier weder ihm noch seinem Bruder den geleisteten Militärdienst anerkannt. Die Gunst des Statthalters wurde ihm, als auch seinem Bruder Pieter, nie mehr zuteil, und die Gebrüder blieben zeitlebens ohne Amt.[20] Aber ebenso wenig konnte Wilhelm III. in den folgenden Jahren bei dem Versuch die erneut eigensinnige gewordene Amsterdamer Stadtregierung mit seinen Vertrauten zu besetzen auf Jacobs Hilfe setzen.[12]


Im Jahre 1674 verkaufte Jacob das Landhaus Soestdijk zu einem Freundschaftspreis an Wilhelm III.[1] Der oranische Statthalter-König ließ sich dort sein Jagdschloss durch Maurits Post errichten. Im selben Jahr trat Jacob als Besitzer eines Vermögens von 260.000 Gulden auf;[12] damit gehörte er zu den reichsten Personen des Goldenen Zeitalters der Niederlande.[21] Der Historiker Kees Zandvliet schätzt sein Vermögen aber wesentlich höher, da ihm auch seine 1666 verstorbene Frau Maria van der Does die Summe von 400.000 Gulden vermachte.[18] 1678 erbte Jacob durch seine Tante Maria Overlander van Purmerland die Freie (oder Hohe) Herrschaft von Purmerland und Ilpendam.


Im Jahre 1690 verstarb Jacob. Er wurde in der Familiengruft in der Oude Kerk beigesetzt.[22]


e) Gemälde

Von Jacob existieren Einzelporträts, geschaffen durch Gerard ter Borch und Karel Du Jardin, sowie eine Reiterportrait nach Thomas de Keyser. Des Weiteren wurde er im Jahre 1652 gemeinsam mit seinen Eltern und seinen Bruder durch Jan Victors als Erzvater Isaak und Rebekka und dessen Kinder Esau und Jakob dargestellt. Eine weitere Darstellung von Jacob van Ruisdael und Thomas de Keyser zeigt ihn 1660 mit seinen Eltern und weiteren Familienmitgliedern vor dem De Graeffschen Landhaus Soestdijk auffahrend. Der Historienmaler Barend Wijnveld des 19. Jahrhunderts malte Jacob bei der Grundsteinlegung des Amsterdamer Stadthauses Op den Dam. 2018 schuf der US-amerikanische Künstler Kehinde Wiley eine Neufasung des Portraits von Gerard ter Borch.[25]


f) Schriften

* Brieven van Jacob de Graeff, uit het leger van Prins Willem III in 1673 en '74 geschreven aan zijn broeder Pieter de Graeff, oud-schepen van Amsterdam


Weblinks

Commons: Jacob de Graeff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Referenzen

  1. Hochspringen nach:a b c Jacob de  Graeff in Heren van Holland
  2.  Pieter C. Vies: Andries de Graeff (1611-1678) ’t Gezagh is heerelyk: doch vol bekommeringen. S. 29/30 (Memento des Originals vom 1. März 2012 im Internet Archive Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 2,7 MB)
  3.  Pieter C. Vies: Andries de Graeff (1611–1678) ’t Gezagh is heerelyk: doch vol bekommeringen. S. 29/30 (Memento vom 1. März 2012 im Internet Archive) (PDF)
  4.  Google Buchsuche: Johann Jakob Redinger: 1619-1688, Seiten 329/330
  5.  Dedalo Carasso, Helden van het vaderland in der DBNL
  6.  Die Schaufel der ersten Steinlegung für den Bau des Amsterdamer Stadthauses, Rijksmuseum Amsterdam (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7.  1648: Krieg und Frieden in Europa – Das Amsterdamer Rathaus
  8.  Joost van den Vondels (1587–1679) Gedicht Bouwzang (Memento vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive)
  9.  Jacob de Graeffs Mutter Catharina Hooft in Vrouwen van Soestdijk (Memento des Originals vom 24. Juli 2011 im Internet Archive Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  10.  Acquisitions, 1953-62, S. 73 (National Gallery Great Britain)
  11.  Joost van den Vondels Adonias
  12. ↑ Hochspringen nach:a b c d e f g h Biographie Jacob de Graeff - Nieuw Nederlandsch biografisch woordenboek. Deel 2
  13.  Biografisch portaal, Jacob de Graeff
  14.  Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  15.  Pieter C. Vies: Andries de Graeff (1611–1678) ’t Gezagh is heerelyk: doch vol bekommeringen. Seite 13 (Memento des Originals vom 1. März 2012 im Internet Archive Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 2,7 MB)
  16.  The Paintings of Karel Du Jardin, 1626-1678: Catalogue Raisonné, Seite 13, von Jennifer Kilian, John Benjamins Publication (2005)
  17. ↑ Hochspringen nach:a b c d e f g h i j k l m n Hans Krol, Librariana. Anna Christina Pauw (1649-1719) als gewilde huwelijkspartner
  18.  De Nederlandsche leeuw: Maandblad van het Genealogisch-Heraldiek Genootschap, Bände 1895-1900, Seiten 136/137
  19. ↑ Hochspringen nach:a b c d De 500 Rijksten van de Republiek: Rijkdom, geloof, macht en cultuur, von Kees Zandvliet (siehe #16, Johan de Graeff)
  20.  Google Buchsuche: Dispereert niet: twintig eeuwen historie van de Nederlanden, Band 2
  21.  C. A. van Sypesteyn: Haagsche Stemmen, Seiten 669-681 (1888/89)
  22.  Verspreide geschriften. Deel 8. Kritische studiën over geschiedbronnen. Deel 2. Historische schetsen en boekbeoordeelingen. Deel 1 (1903), von Robert Fruin. "Brieven van Jacob de Graeff, uit het leger van Prins Willem III in 1673 en 1674 geschrieben"
  23.  Zandvliet, Kees (2006) De 250 rijksten van de Gouden Eeuw: kapitaal, macht, familie en levensstijl
  24.  Beschreibung seines Grabes im Projekt Gräber im Internet
  25.  The Guardian: Artist Kehinde Wiley: ‘The new work is about what it feels like to be young, Black and alive in the 21st century’

Generation VI, Cornelis De Graeff (1650-1678)

Cornelis de Graeff (1673), gemalt von Gerard ter Borch
Cornelis de Graeff (1673), gemalt von Gerard ter Borch

Reichsritter Cornelis de Graeff (1650–1678) war hoofdingeland von der Zijpe- und Hazepolder.[1] Er war der einzige das Erwachsenenalter erreichende Sohn von Andries de Graeff und Elisabeth Bicker van Swieten, beide aus mächtigen Amsterdamer Patrizierfamilien.[2] Ratspensionär Johan de Witt war ein Cousin von ihm. Cornelis de Graeff wuchs in Den Haag auf, während sein Vater Rechnungsprüfer des Rechnungshofes von Holland und West-Friesland ("Meester ordinaris van de Rekenkamer van Holland en West-Friesland") war.[2] Nach seinem Jurastudium an der Universität Leiden heiratete er 1675 Agneta Deutz (1657–1678),[2] Tochter von Jean Jan Deutz und Geertruid Bicker, Tochter von Jan Bicker und Agneta de Graeff van Polsbroek, eine Tante von Cornelis. Sein Schwager Jean Jan Deutz, Vrijheer van Assendelft, war mit Maria Boreel,[3] Mitglied einer angesehenen Familie, verheiratet. Das Ehepaar bewohnte das Stadtpalais Huis van der Graeff, mitten im Block Gouden Bocht in Amsterdam, an der heutigen Herengracht 446.[4] Sie hatten drei gemeinsame Kinder, die aber allesamt vor 1678 verstorben sind.

 

1677 wurde De Graeff zum Ritter des Heiligen Römischen Reiches ernannt. Sein Vater Andries ließ sich von Amsterdamer Genealogen bestätigen, dass sie von den österreichischen Herren von Graben abstammen,[5] die eine natürliche (oder illegitime) Linie der Grafen von Görz aus dem Haus der Meinhardiner waren.[6][7] Das Diplom datiert vom 19. Juli 1677,[2] und wurde an Andries de Graeff und seinen Sohn Cornelis verliehen:

"Fide digis itegur genealogistarum Amsteldamensium edocti testimoniis te Andream de Graeff [Andries de Graeff] non paternum solum ex pervetusta in Comitatu nostro Tyrolensi von Graben dicta familia originem ducere, qua olim per quendam ex ascendentibus tuis ejus nominis in Belgium traducta et in Petrum de Graeff [Pieter Graeff], abavum, Johannem [Jan Pietersz Graeff], proavum, Theodorum [Dirck Jansz Graeff], avum, ac tandem Jacobum [Jacob Dircksz de Graeff], patrem tuum, viros in civitate, Amstelodamensi continua serie consulatum scabinatus senatorii ordinis dignitabitus conspicuos et in publicum bene semper meritos propagata nobiliter et cum splendore inter suos se semper gessaerit interque alios honores praerogativasque nobilibus eo locorum proprias liberum venandi jus in Hollandia, Frisiaque occidentale ac Ultrajectina provinciis habuerit semper et exercuerit."[8]

 

Ein Jahr danach verstarb das Ehepaar Cornelis und Agneta an einer Essensvergiftung, die sie sich beim Festbankett anlässlich des Friedens von Nimwegen zugezogen hatten. Sie wurden im De Graeff'schen Familiengrab in der Oude Kerk bestattet. Mit dem Tod von Sohn und Vater, der kurze Zeit ebenso verstorben ist, ist auch der reichsritterliche Zweig De Graeff abgestorben. Als Erbin des kinderlosen Cornelis ist seine Schwester Alida de Graeff, Vrijvrouwe der Hohen Herrlichkeit Jaarsveld, aufgetreten.

 

Cornelis de Graeff wurde von berühmten Künstlern wie Gerard ter Borch[9] und Jürgen Ovens gemalt. Über das Terborchgemälde ist im deutschsprachigen Führer des Museums Mauritshuis folgendes vermerkt: "Das Cornelis darstellende Gemälde gelangte über die Sammlung Douairiere van Lennep-Deutz van Assendelft in Den Haag zu Beginn des 20. Jahrhunderts in das in Den Haag. In einem deutschsprachigen Buch steht als Bildbeschreibung unter anderem zu lesen: Auch dieses Porträt des 24-jährigen Sohnes des Amsterdamer Bürgermeisters De Graeff steht vor einem schlichten Hintergrund. Die rotsamtene Tischdecke ergibt den einzigen warmen Ton; die Federn des schwrzen Hutes stecken schneeweiß davon ab. Der junge "Regentensohn", ein Abkömmling einer der bekanntesten Amsterdamer Familien, trägt einen schwarzen Samtrock nach der letzten französischen Mode, aus dem die mit einem Spitzensaum besetzten Hemdärmel bauschig hervorragen. In der linken Hand hält er einen Spazierstock mit silbernem Knauf. Die Rechte hat er etwas affektiert und kokett in die Seite gestützt. Es ist ein modisches Porträt, aber verfeinert und zurückhaltend, in dem sich Ter Borchs vornehmer Geschmack in glücklicher Weise mit den Wünschen seiner Auftraggeber verbunden hat."

 

Sourcen

Generation VI, Alida De Graeff (1651-1738)

Frederick van Velthuysen (gest. 1658) mit seinem Sohn Diederik van Veldhuyzen (1651–1716), gemalt von Thomas de Keyser (1660)
Frederick van Velthuysen (gest. 1658) mit seinem Sohn Diederik van Veldhuyzen (1651–1716), gemalt von Thomas de Keyser (1660)

Alida de Graeff (1651–1738), Tochter von Andries de Graeff und Elisabeth Bicker van Swieten, war Vrijvrouwe der Hohen Herrlichkeit Jaarsveld.[1][2] 1678 ehelichte sie Diederik (Theodorus) van Veldhuyzen, Herr von Heemstede, Präsident und Ratsherr der Staaten von Utrecht.[3] Dieser Ehe entstammten keine Kinder. Im selben Jahr erbte sie von ihrem Vater das Huis van der Graeff in der Gouden Bocht. Das Ehepaar ist in weiterer Folge nach Den Haag übersiedelt. 1680 erstand das Ehepaar durch Kauf Heemstede und Schloss Heemstede. Hier legten sie eine barocke Gartenanlage an und ließen das Interieur des Schlosses durch Daniel Marot im Ludwig XIV.–Stil verfeinern.


Als Alida 1738 verstarb, wurde ihr Erbe aufgeteilt. Die die Herrlichkeit Jaarsveld wurde durch ihren Testamentsverstrecker an Cornelis Johansz de Witt (1696-1769), Enkelsohn von Ratspensionär Johan de Witt (der ein Neffe ihres Vaters Andries de Graeff war), "verkauft". Das Den Haager Stadthaus Huis Jaersvelt in der Lange Voorhout 40 erhielt ihr Neffe Johan de Graeff (1673-1714) und dessen Ehegattin Johanna Hooft (1678-1738). Das Amsterdamer Huis van der Graeff und das Gut Vredenhof bei Voorschoten im Rijnland ergingen an Alidas Patenkind Alida Johanna de Graeff (1713-1757), einer Tochter von Johan de Graeff.[4]

 

Quellen

  1.  Dudok van Heel S.A.C.: Het Maecenaat [Andries] de Graeff en Rembrandt, uit Genootschap Amsterlodamum. In: Maandblad Genootschap Amstelodamum. 1969, S. 150.
  2.  H. J. Zantkuijl: Alida de Graeff, ‘Een gierig mensch’ uit Genootschap Amstelodamum. In: Maandblad Genootschap Amstelodamum. 1983, S. 25/26.
  3.  Erik Jong: Nature and art: Dutch garden and landscape architecture, 1650–1740. S. 69. (Google Buchsuche)
  4. Amsterdam en Oranje De politieke cultuur van kasteel en buitenplaats in Hollands Gouden Eeuw, Seite 90; Rob van der Laarse, 2015; in Y. Kuiper, B. Olde Meierink, & E. Storms-Smeets (Hrsg.), Buitenplaatsen in de Gouden Eeuw: de rijkdom van het buitenleven in de Republiek (S. 66-95). (Adelsgeschiedenis; Nr. 14). Verloren. http://www.verloren.nl/boeken/2086/247/5676/adel/buitenplaatsen-in-de-gouden-eeuw

Generation VI, Arnoldina De Graeff (1652-1703)

Transisalanus Adolf van Voorst tot Hagenvoorde tot Bergentheim (1651-1707)
Transisalanus Adolf van Voorst tot Hagenvoorde tot Bergentheim (1651-1707)

Arnoldina (Aertje) de Graeff (1652–1703), Tochter von Andries de Graeff und Elisabeth Bicker van Swieten, war Vrijvrouwe von Jaarsveld. Sie war mit Transisalanus Adolphus Baron van Voorst tot Hagenvoorde van Bergentheim, Vrijheer von Jaarsveld, Mitglied der Ritterschaft von Holland, Hofmeister von Wilhelm III. und Leutnant-Statthalter von Gorinchem, verheiratet. Der Historiker Constatijn Huygens junior beschreibt die Ehe von Arnoldina als unglücklich, da Van Voorst, den er als 'unbeliebten Geck' schildert, sich mit einer Unzahl von Mätresen umringte. Nach dem Tod von Arnoldina wollte er eine seiner Kurtisanen ehelichte, verzichtete aber aufgrund von Arnoldinas Erbes, das ihm ansonsten entgangen wäre.[1]


Referenz

  1. Buitenplaatsen in de Gouden Eeuw: De rijkdom van het buitenleven in de Republik. Herausgegeben von Y. Kuiper, Ben Olde Meierink, Elyze Storms-Smeets, S. 71 (2015)

Generation VII, Cornelis De Graeff (1671-1719)

Cornelis de Graeff (23. August 1671 - 16 Februar 1719) war der älteste Sohn von Pieter de Graeff und Jacoba Bicker, sein Bruder war Johan de Graeff, der seinem Vater als Vrijheer von Zuid-Polsbroek nachfolgte. Cornelis Patenonkel war sein Cousin zweiten Grades Johan de Witt, und seine Patentante war seine Großmutter Catharina Hooft. Nach dem Tod seines Vaters folgte Cornelis ihm als Vrijheer von Purmerland und Ilpendam nach. De Graeff studierte Jura an der Universität Leiden und wurde Kanoniker des Domkapitels St. Peter in Utrecht. De Graeff war zeitlebens psychisch gestört und blieb unverheiratet. Seit dem Tod seines Vaters im Jahr 1707 stand er unter der Vormundschaft von Jacobus de Fremeri. Sein Nachfolger als Vrijheer von Purmerland und Ilpendam wurde sein Cousin Gerrit de Graeff. Die Grabkapelle von Cornelis befindet sich in der Oude Kerk in Amsterdam, im Chor Sint Cornelis, dem Familiengrab der Familie De Graeff.[1]


Cornelis de Graeff besaß unter anderem Rembrandts Gemälde Jakobssegen, Frans Hals' Gemälde von Catharina Hooft[2] und Rembrandts Porträt von Andries de Graeff[3]. 1710 wurde ihm eine Kopie von Rembrandts „Die Nachtwache“ verkauft. Um 1712 verkaufte sein Kurator De Fremeri das Gemälde an Pieter van der Lip. Rembrandt-Experte Abraham Bredius vermutete, dass ein zweites Exemplar von „Die Nachtwache“, gemalt von Gerrit Lundens, an Cornelis de Graeff gegangen war, was sich als richtig herausstellte. Auch ein weiteres Gemälde nach der bekannten Zeichnung im Album von Frans Banninck Cocq von Lundens war bei Cornelis de Graeff vorhanden. Dieses Album ist seit 1678 im Besitz der Familie De Graeff.[4]


Fußnoten

  1.  Oude kerk te Amsterdam, Graven op Internet
  2.  Frans Halsens schilderij van Catharina Hooft
  3.  Portret van Andries de Graeff, Staatliche Museen Kassel
  4.  Het Maecenaat [Andries] de Graeff en Rembrandt, uit Genootschap Amstelodamum, Jaargang augustus/september 1969, Seite 155

Generation VII, Johan De Graeff (1673-1714)

Johan de Graeff
Johan de Graeff

Johan de Graeff, auch Jan de Graeff (Amsterdam, 29. Oktober 1673 - ebendort, 12. April 1714) war der jüngere Sohn von Pieter de Graeff und Jacoba Bicker.[1] Er war ein Cousin zweiten Grades von Johan de Witt, einem Sohn von Johan de Witt, Ratspensionär von Holland, sowie von Bürgermeister Joan Huydecoper van Maarsseveen. Seinen Vornamen Johan hatte er im Andenken an den im Rampjaar 1672 ermordeten Ratspensionär  De Witt erhalten.[2] Johan de Graeff studierte Jura an der Universität Leiden und promovierte ebendort im Jahre 1699. 1707, nach dem Tod seines Vaters, erbte er dessen südholländisches Eigentum, einschließlich der Hohen Herrlichkeit von Zuid-Polsbroek. Sein älterer Bruder Cornelis erhielt die nordholländischen Güter, darunter die Freiherrschaft von Purmerland und Ilpendam sowie Huis Ilpenstein.[3] 1709 heiratete Johan Johanna Hooft (1678-1738).[4] Das Paar hatte sechs Kinder; fünf Töchter, von denen drei im Kindesalter verstarben, und einen Sohn:

* Jacoba Adriana de Graeff (1710-1745), heiratete Herrn Jacob Jan de Blocq van Kuffeler, Deputierter von Friesland[5]

* Gerrit de Graeff (I) van Zuid-Polsbroek (1711-1752), heiratete Maria Elisabeth Sautijn und später Elisabeth Lestevenon

* Alida Johanna de Graeff (1713-1757), verheiratet mit François de Witt (1706-1775), Bürgermeister von Amsterdam; am 24. April 1734 erbte sie das Huis van der Graeff in der Gouden Bocht der Herengracht von ihrer Großtante Alida de Graeff.

 

1709 wurde Johan de Graeff als Vroedschap (Magistrat) Mitglied der Amsterdamer Stadtregierung, eine Funktion die er bis zuseinem Tod innehatte. 1713 war er Schepen (Schöffe) von Amsterdam. Weiters war er auch Kommissar für Eheangelegenheiten und Sekretär von Amsterdam.[6] Johan lebte auf Schloss Ilpenstein, dem Gutshaus Bronstee unterhalb von Heemstede und dem Haus Vogelsang. Innerhalb der Stadt bewohnte er ein Doppelhaus an der Herengracht (jetzt No 573), das heutige Taschenmuseum Hendrikje. Johan de Graeff starb am 12. April 1714 auf Schloss Ilpenstein. Seine Grabkapelle befindet sich in der reformierten Kirche in Ilpendam.[7] Als sein Erbe ist sein Sohn Gerrit de Graeff aufgetreten.


Fußnoten

  1. ↑ Biografie Johan de Graeff in der DBNL
  2.  Buitenplaatsen in de Gouden Eeuw [Amsterdam en Oranje De politieke cultuur van kasteel en buitenplaats in Hollands Gouden Eeuw, Seite 90; Rob van der Laarse, 2015; in Y. Kuiper, B. Olde Meierink, & E. Storms-Smeets (Hrsg.), Buitenplaatsen in de Gouden Eeuw: de rijkdom van het buitenleven in de Republiek (S. 66-95). (Adelsgeschiedenis; Nr. 14). Verloren. http://www.verloren.nl/boeken/2086/247/5676/adel/buitenplaatsen-in-de-gouden-eeuw]
  3.  Het Huis te Ilpendam en deszelfs voornaamste Bezitters, Seite 328
  4.  Biografie Johan de Graeff in der DBNL
  5.  Jacob Jan de Blocq van Kuffeler in de DBNL
  6. ↑ Biografie Johan de Graeff in der DBNL
  7.  www.kerkiw.nl - Ilpendam

Generation VIII, Gerrit De Graeff (1711-1752)

Gerrit de Graeff
Gerrit de Graeff

Gerrit de Graeff (* 23. Februar 1711 in Amsterdam; † 10. November 1752 auf Schloss Ilpenstein), war Vrijheer der Hohen Herrlichkeit von Zuid-Polsbroek, Heer (auch als Vrijheer genannt)[1] sowie der Hohen Herrlichkeit von Purmerland und Ilpendam.[2] Er war zeitlebens für seinen Reichtum und seinen Geiz bekannt.[3]

 

Biografie

De Graeff wurde im Stadthaus Herengracht 573 als Sohn des Amsterdamer Patriziers Johan de Graeff (1673-1714) und Johanna Hooft (1678-1738) geboren. Nach seinem Rechtsstudium an der Universität Leiden kehrte er im Jahre 1732 nach Amsterdam zurück. Nachdem seine erste Frau Maria Elisabeth Sautijn (1709–1736) früh verstorben war, heiratete er im Jahre 1739 Elizabeth Lestevenon (1716-1766), mit der er sechs gemeinsame Kinder hatte. De Graeff wurde 1736 zum Bewindhebber (Direktor) der Amsterdamer Kammer der Niederländischen Ostindien-Kompanie bestellt. Im folgenden Jahr erfolgte seine Ernennung zum Bewindhebber der Amsterdamer Kammer der Niederländischen Westindien-Kompanie. In die Amsterdamer Stadtregierung konnte De Graeff im Jahre 1739 als Schepen (Schöffe) Einzug halten.[4] 1742 wurde sein jährliches Einkommen auf 20.000 bis 22.000 Gulden geschätzt. Weitere Ämter hatte er als Mitglied der Amsterdamer Vroedschap (Magistrat), Kapitän der Bürgergarde, Kommissar des t’ Zandpad im Noorderkwartier und zwischen den Jahren 1748 und 1752 als einer der Direktoren der Sozietät von Suriname inne.[5]

 

Zwischen den Jahren 1738 und 1749 verkaufte Gerrit de Graeff unter der Hand diverse Meisterwerke der holländischen Malerei seine Vorfahren darstellend an den Hamburger Kunsthändler Anthony Rutgers. So auch Rembrandts Gemälde des Andries de Graeff und den Jakobssegen, das der Kunsthändler an den Landgrafen Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel verkaufte, der damit seine Gemäldegalerie auf Schloss Wilhelmshöhe ausstattete.[6][7] Des Weiteren stand De Graeff im Besitz des Frans Hals Bildes Catharina Hooft mit ihrer Amme.[8] Er war zeit seines Lebens als zynischer Aristokrat unbeliebt gewesen, so hatte Jacob Bicker Raye in seinem Tagebuch über De Graeffs Ableben nach längerer Krankheit nichts schmeichelhaftes geschrieben.[9][10]

Generation VIII, Joan de Graeff (1735–1754)

Joan de Graeff (11. März 1735– 31. März 1754) war ein Sohn von Gerrit de Graeff und Maria Elisabeth Sautijn (1709–1736). Er war nach seines Vaters frühen Tod zwischen 1752 und 1754 Vrijheer von Zuid-Polsbroek. Joan verstarb unverehelicht auf Reisen in Genf [heutige Schweiz], wo er auch begraben liegt.[1]


Referenz

  1.  De Nederlandsche leeuw: Maandblad van het Koninklijk Genealogisch-Heraldiek Genootschap, Bände 1895-1900, Seite 139

Generation IX, Gerrit De Graeff (1741-1811)

Gerrit de Graeff (II) (1741–1811), war der einzige das Erwachsenenalter erreichende Sohn von Gerrit de Graeff und dessen zweiten Ehegattin Elisabeth Lestevenon. 1752 trat er das väterliche Erbe als Vrijheer von Zuid-Polsbroek[1] und 1766 nach dem Tod seiner Mutter das als Vrijheer von Purmerland und Ilpendam an.[2] Gerrit war durch seines Vaters Eheschließung ein Neffe des Diplomaten Mattheus Lestevenon und ein Cousin des Politikers Apollonius Jan Cornelis Lampsins, nominell Baron von Tobago. De Graeff studierte Jura an der Universität Leiden. 1765 ehelichte er Christina van Herzeele,[3] mit der er zwei Kinder hatte; Gerrit de Graeff (III) und Geertruid Elisabeth de Graeff (1776–1857), welche mit Generalmajor Gijsbert Carel Rutger Reinier van Brienen van Ramerus (1771–1821), Kommandant von Amsterdam, verheiratet war.


Gerrit de Graeff war ein remonstrantischer und patriotischer Politiker in der Tradition der Regenten des 17. Jahrhunderts stehend. Zwischen 1762 und 1787 erfüllte er verschiedene Regierungsfunktionen in Amsterdam, worunter Vroedschap, Schepen, Ratsherr und Kommissar. 1787 wurde er – nach dem Einfall der preußischen Truppen in den Niederlanden und der Wiedereinsetzung des Erbstatthalters Wilhelm V. von Oranien – aufgrund seiner Gesinnung zusammen unter anderem mit Hendrik Hooft aus der Stadtregierung ausgeschlossen.[4] Nach dem Einfall der französischen Truppen und der Begründung der Batavischen Republik wurde Gerrit de Graeff im Jahre 1795 erneut als Vroedschap in die Stadtregierung aufgenommen.[5] 1799 wurde er zum Mitglied des Regierungsrates Vertegenwoordigend Lichaam ernannt,[6] 1803 zum Ratsherren und Wethouder (Beigeordneter des Bürgermeisters) von Amsterdam.[7]


Einzelnachweise

  1.  Biografie von Gerrit de Graeff (II) im Nieuw Nederlandsch biografisch woordenboek. Deel 2
  2.  De Nederlandsche leeuw: Maandblad van het Koninklijk Genealogisch-Heraldiek Genootschap, Bände 1895-1900, p 139
  3.  Biografie von Gerrit de Graeff (II) im Nieuw Nederlandsch biografisch woordenboek. Deel 2
  4.  Afgezette en benoemde regeringsleden van Hollandse steden 1787 (Memento vom 25. Juli 2009 im Internet Archive)
  5.  Google Buchsuche: Geschiedenis van Amsterdam, Deel 2
  6.  1.1.3.3.2.1.5.2.3. Gerrit Gerritsz. de Graeff van Zuid-Polsbroek
  7.  Biografie von Gerrit de Graeff (II) im Nieuw Nederlandsch biografisch woordenboek. Deel 2

Generation X, Gerrit De Graeff (1766-1814)

Gerrit de Graeff (III) (24. Februar 1766, Amsterdam – 16. Dezember 1814) war der einzige Sohn des Ehepaares Gerrit de Graeff (II) und Christina van Herzeele.[1] 1794 heiratete er Emilia Henriette Stadlander (1766–1826), mit der er vier Kinder hatte:[2]

* Christina Elisabeth de Graeff (geb. 1795), die Jacob Gerrit van Garderen (1803–1856) heiratete und als letzte Bewohner auf Schloss Ilpenstein lebten. Van Garderen war Bürgermeister von Ilpendam, Ratsherr der Provinz Nord-Holland, Heemrad von Waterland[3]

* Gerrit de Graeff (IV) van Zuid-Polsbroek (1797–1870), der Carolina Ursulina Stephania Engels (1795–1864) heiratete

* Anna Margaretha de Graeff (1798–1824), starb fünf Tage nach der Hochzeit mit Jonkheer Dirk Alewijn[3]

* Cornelia Maria de Graeff (1800–1876)

 

1811 erbte De Graeff seitens seines Vaters die Vrijheerlijkheiden Zuid-Polsbroek, Purmerland und Ilpendam. Er war auch President Hoofdingeland der Purmer (Wasserschaft).[4] Die Familie lebte in einem Stadthaus an der Herengracht, das jetzt das Tassenmuseum Hendrikje ist. Des Weiteren besaß er das Schloss Ilpenstein und den Landsitz Bronstee bei Heemstede. Von seinen Vorfahren erbte er eine große Kunstsammlung, darunter Gemälde von Rembrandt van Rijn, Gerard Ter Borch und Jacob van Ruisdael und Frans Hals.

 

Einzelnachweise

  1.  Biografie von Gerrit de Graeff (II) im Nieuw Nederlandsch biografisch woordenboek. Deel 2
  2.  De Nederlandsche leeuw: Maandblad van het Koninklijk Genealogisch-Heraldiek Genootschap, Bände 1895-1900, Seiten 141/142
  3.  De Nederlandsche leeuw: Maandblad van het Koninklijk Genealogisch-Heraldiek Genootschap, Bände 1895-1900, Seite 142
  4.  De Nederlandsche leeuw: Maandblad van het Koninklijk Genealogisch-Heraldiek Genootschap, Bände 1895-1900, Seite 142
  5.  De Nederlandsche leeuw: Maandblad van het Koninklijk Genealogisch-Heraldiek Genootschap, Bände 1895-1900, Seiten 141

Generation XI, Gerrit De Graeff (1797-1870)

Gerrit de Graeff (IV) (Ilpendam, 26. Juli 1797– Utrecht, 27. März 1870), Sohn von Gerrit de Graeff (III) und Emilia Henriette Stadlander,[1] wurde nach dem Tod seines Vaters Vrijheer von Zuid-Polsbroek sowie von Purmerland und Ilpendam.[2] Er war Fabrikant, Kapitän der Amsterdamer Bürgergarde, Präsident des Colleges der Hoofdingelanden der Purmer,[3] sowie zwischen 1839 und 1848 Mitglied im Amsterdamer Gemeinderat gewesen.[4] 1833 wurde er als Diakon der Reformierten Kirche in Amsterdam genannt.[5] Aus seiner Ehe mit Carolina Ursulina Stephania Engels (1799–1864) entstammten sieben Kinder.[6] Nach De Graeffs Tod wurden die beiden Herrlichkeiten an Dirk de Jongh verkauft.[7]


Referenzen

  1. Nederlands adelsboek 1914, S. 16
  2. De Nederlandsche leeuw: Maandblad van het Koninklijk Genealogisch-Heraldiek Genootschap, Bände 1895-1900, Seite 142
  3.  De Nederlandsche leeuw: Maandblad van het Koninklijk Genealogisch-Heraldiek Genootschap, Bände 1895-1900, Seite 142
  4. Biografie von Gerrit II de Graeff in Nieuw Nederlandsch biografisch woordenboek. Deel 2
  5. Algemeen kerkeraads-boekje der Nederduitsche hervormde gemeente te Amsterdam, Seite 109 (1861)
  6.  De Nederlandsche leeuw: Maandblad van het Koninklijk Genealogisch-Heraldiek Genootschap, Bände 1895-1900, Seite 142
  7. De Nederlandsche leeuw: Maandblad van het Koninklijk Genealogisch-Heraldiek Genootschap, Bände 1895-1900, Seite 142

Generation XII, Gerrit Arnold Theodoor de Graeff (1831-1889)

Gerrit Arnold Theodoor de Graeff (14. Februar 1831 - 1. August 1889), war der älteste Sohn des Gerrit de Graeff (IV) und der Carolina Ursulina Stephania Engels.[1] 1834 hatte er im Kindesalter den ersten Stein des Neubaus der Reformierten Kirche Polsbroek gelegt.[2] Es handelte sich um die selbe Schaufel mit der vor ihm schon sein Ur-Urgroßvater Gerrit de Graeff im Jahr 1723 den ersten Stein der Kirche von Ilpendam legte.[3] Er wanderte 1850 an das Kap der Guten Hoffnung nach Südafrika aus.[4] Er ehelichte 1854 mit Agnes Henrietta van Rissen und hatte sechs gemeinsame Kinder. 1884 war er für einige Monate in Batavia [Jakarta, Indonesien]. Nach seiner Rückkehr wurde er Sekretär des Executive Komitees von Port Elisabeth und hernach von Graaff-Reinet.[5] Dieser von Gerrit Arnold Theodoor de Graeff begründete Familienzweig in Südafrika blüht noch heutzutage.


Referenzen

  1.  Nederlands adelsboek 1914, Seite 16
  2.  Werken van Vondel: in verband gebracht met zijn leven, Band 5; Von Joost van den Vondel und Jacob van Lennep, Seite 782.
  3.  "Het Huis te Ilpendam en deszelfs voornaamste bezitters", Seite 43; von Gerrit van Enst Koning
  4.  Nederland’s patriciaat (1911), Band 2
  5.  De Nederlandsche leeuw: Maandblad van het Koninklijk Genealogisch-Heraldiek Genootschap, Bände 1895-1900, Seite 143

Generation XII, Dirk de Graeff Van Polsbroek (1831-1889)

Dirk de Graeff van Polsbroek im Jahre 1863, Fotografie von Felix Beato
Dirk de Graeff van Polsbroek im Jahre 1863, Fotografie von Anthonius Franciscus Bauduin

Jonkheer Dirk de Graeff van Polsbroek, auch (Van) Polsbroek genannt (* 28. August 1833 in Amsterdam; † 27. Juni 1916[1] in Den Haag), war ein niederländischer Aristokrat, Kaufmann und Diplomat. Zwischen den Jahren 1863 und 1868 war er niederländischer Generalkonsul und anschließend bis 1870 bevollmächtigter niederländischer Minister-Resident resp. de facto Gesandter[2] in Japan. Da damals noch keine Botschafter vorgesehen waren, erfüllte seine Gesandtschaft dieselbe Aufgabe.[3] De Graeff van Polsbroek war ein wichtiger Vertreter der niederländischen Regierung, der den Grundstein für die moderne diplomatische Vertretung in Japan legen konnte und der erste Diplomat mit festem Wohnsitz in Japan (vergleichbar mit einem modernen Botschafter).[4]


Zur Zeit seiner Tätigkeit in Japan stand er Kaiser Meiji und dessen Regierung als Ratsmann bei Verhandlungen mit westlichen Staaten zur Seite. Er war Repräsentant, Gesandter und bevollmächtigter Minister diverser europäischer Staaten und spielte aufgrund seiner Beziehung zu Meiji, der japanischen Regierung sowie seiner Kenntnisse über den Staat eine zentrale Rolle bei Verhandlungen und Vertragsabschlüssen zwischen dem sich dem Westen öffnenden Japan und den diversen westlichen Staaten,[5][4] wodurch diese zahlreiche gewinnbringende Handelsverträge abschließen konnten.[6] Dirk de Graeff van Polsbroek war darüber hinaus zur Zeit der Meiji-Restauration ein eifriger Chronist und Fotograf des japanischen Gesellschaftswandels.


Leben

a) Herkunft und Familie

Dirk de Graeff van Polsbroeks Vorfahren aus dem Geschlecht De Graeff fungierten als Stadtherren von Amsterdam.[4] Seine Eltern waren Gerrit IV de Graeff (1797–1870), Vrijheer der Hohen Herrlichkeiten Zuid-Polsbroek[7] und Purmerland en Ilpendam, Amsterdamer Gemeinderat sowie Fabrikant, und Carolina Ursulina Stephania Engels (1795–1864).[8] Nach des Vaters Tod im Jahre 1870 wurden die beiden Hohen Herrlichkeiten wegen Geldnot an Dirk de Jongh verkauft. Dirk de Graeff van Polsbroek war zweimal verheiratet. 1859 ehelichte er die Japanerin Koyama Otjo, Tochter eines Bauern und Teehändlers in Tokio, mit der er den Sohn Pieter de Graeff (1861–1909) hatte.[9] Sein Sohn wurde 1881 legitimiert und 1885 mit dem Adelsprädikat Jonkheer bedacht.[6] Es wurde auch vermutet, dass De Graeff van Polsbroek während seiner Zeit in Japan mit einer japanischen Prinzessin verheiratet war.[10]


1870 verheiratete er sich mit Bonne Elisabeth Roijer (auch Royer) (1847-1927), Tochter des Marinekapitäns Georg Roijer (auch Royer) (1817-1871) und Anna Petronella Barones Mulert to de Leemcule (1815-1909)[11][9] sowie mütterlicherseits Enkeltochter von Adriana Petronella Reichsgräfin von Nassau-LaLecq (1757-1789) und damit eine direkte Nachfahrin von Wilhelm dem Schweiger (Wilhelm I. von Oranien) und Moritz von Oranien gewesen. Aus dieser Ehe entstammten sechs Kinder, worunter eines jung verstorben ist:[11]

* Jkvr. Anna Carolina de Graeff (1871–1966)

* Jhr. Andries Cornelis Dirk de Graeff (1872–1957), Staatsmann und Diplomat

* Jhr. Géorg de Graeff (1873–1954), Inspektor der Volksgesundheit in Zeeland und Nord-Holland, Vorsitzender der Remonstrantischen Bruderschaft; ehelichte Lidia Christine Adelaide Dijckmeester (1883-1971), deren Sohn Jhr. Dirk Georg de Graeff machte als Manager, Banker sowie am niederländischen Königshof eine große Karriere

* Jhr. Jacob de Graeff (1875–1963), 1914 Stellvertretender Direktor der Deli Bierbrauerei in Amsterdam[9]

* Carolina Frederika Christina de Graeff (1877–1879), jung verstorben

* Jhr. Cornelis de Graeff (1881–1956), Kommissar des Departements für Außenpolitik; verehelicht mit Jkvr. Susanna Ignatia Caroline Elisabeth Loudon (1884-1957)


b) Diplomatische Karriere in Japan

Dirk de Graeff van Polsbroek arbeitete ab Juli 1853 einige Jahre für die Kolonialregierung von Niederländisch-Ostindien in Batavia.[11] Mit Beginn seiner Tätigkeit hatte er auch seinem Namen De Graeff den Namen "van Polsbroek" zugefügt, eventuell um sich von seinem Bruder Gijsbert Carel Rutger Reinier de Graeff zu unterscheiden, der zu diesem Zeitpunkt in der Kolonialarmee diente. 1856 war er Sekretär der Kolonialregierung.[12] 1857 erhielt er seinen ersten Posten als Sekretär bei Jan Hendrik Donker Curtius, des Niederländischen Kommissar in Japan, Leiter (opperhoofd) der Handelsstation auf der Insel Dejima vor Nagasaki. 1858 half er mit den vorläufigen niederländisch-japanischen Handelsvertrag von 1856 sowie den endgültigen auszuhandeln.[12] Er war nebst Donker Curtis bei der Vertragsunterzeichnung zugegen. Er begleitete den Kommissar auf der Hofreise der Niederländer nach Edo zu einem offiziellen Besuch bem vorletzten Shōgun Tokugawa Iemochi.[4] 1859 wurde De Graeff van Polsbroek Vizekonsul in Kanagawa,[4] wo er im selben Jahr das erste niederländische Konsulat eröffnete.[13] Er begründete mit Carl Julius Textor die Handelsfirma Textor & Co in Yokohama. Auch war einer der Gründer der Yokohama Races, einem Pferderennen in dieser Stadt. Durch seine große Kenntnis der japanischen Kultur und Mentalität wurden seine Handelsunternehmungen von Erfolg gekrönt. Vor der offiziellen Öffnung des Hafens von Yokohama am 1. Juli 1859 traf sich der erste US-amerikanische Konsul Townsend Harris mit De Graeff van Polsbroek und dem britischen Generalkonsul Rutherford Alcock zum Austausch.[14] Die Beziehung zwischen De Graeff van Polsbroek mit Harris und Alcock war eine innige,[12] was auch durch diverse Besuche dokumentiert ist.[15] In dieser Zeit entstanden diverse Spannungen zwischen der japanischen Bevölkerung und den europäischen und US-amerikanischen Händlern. Im April 1860 fungierte er als Richter in einem Gerichtsverfahren zwischen einem niederländischen Kaufmann und einem japanischen Händler. Er scheint in seiner Justizfunktionen nicht pro-niederländisch gewesen zu sein und den Kaufmann wegen wiederholter Beleidigung japanischer Behörden für mehrere Tage inhaftiert, was zu einigen Spannungen mit den niederländischen Unternehmern führte. Er war auch bei einer Szene anwesend, wo niederländische Händler einem japanischen Polizisten in den Arm schossen, die er dann gleichermaßen unter Arrest stellen ließ.[12] Am 15. Jänner 1861 erlag sein Freund Hendrick Heusken, ein bei Harris in Edo als Sekretär und Dolmetscher angestellter niederländischer Staatsbürger seinen Verwundungen, die er Tags davor durch einen Angriff antiwestlicher Rōnin (Samurai) erhielt. De Graeff van Polsbroek reiste umgehend aus Kanagawa an um den dessen Nachlass zu ordnen.[16] Der Mord an Heusken, der Angriff auf die Britische Gesandtschaft in Edo im Juli 1861 und die Ermordung des britischen Kaufmanns Charles Lennox Richardson im September 1862 brachte die Spannungen in den Auslandssiedlungen auf einen Höhepunkt. De Graeff van Polsbroek vermerkte dazu: Die Sicherheit in Jokko Hama (Yokohama, FDG) lässt noch zu wünschen übrig.[12]


Dirk de Graeff van Polsbroek hatte auch die Bauaufsicht über das erste seitens den Niederlanden eigens für diplomatische Zwecke errichtete Gebäude, das Konsulatsgebäudes in Yokohama, über.[4] Dieses wurde 1861 fertig gestellt und ertrat dort im März desselbigen Jahres seine Stelle als niederländischen Konsul in Yokohama und als Politischer Agent in Japan an.[17] Er reiste in seiner Eigenschaft als Konsul von Anbeginn durch das Land, was er in seinen Aufzeichnungen vermerkte und in seinem Journal van Jonkheer Dirk de Graeff van Polsbroek 1857-1870 publizierte:

„Wiederholt, mit oder ohne Anweisungen von Generalkonsul De Wit, besuchte ich den Gorōjū [japanischer Ministerrat] in Edo. Aufgrund der Anarchie in dieser Stadt waren die Reisen überraschend fesselnd, anstrengend und auch äußerst gefährlich. Der Ausritt dorthin dauerte in zügigem Trab vier Stunden. Ich zog mich bei der niederländischen Gesandtschaft in Edo um, stieg auf ein anderes Pferd und erreichte das Gorōjū in einer Stunde. Das Treffen dauerte eine Stunde, und ich kehrte auf die gleiche Weise zurück. Also würde ich zehn Stunden zu Pferd sitzen. Wenn ich nach Hause kam, war ich oft zu erschöpft, um etwas zu essen, und ging nach einem Bad ins Bett.“

– Dirk de Graeff van Polsbroek: Journal van Jonkheer Dirk de Graeff van Polsbroek 1857-1870:[18]


Mit Datum 18. September 1862 wurde Dirk de Graeff van Polsbroek als Ritter in den Orden vom Niederländischen Löwen eingeführt.[11] Die Ankunft des ersten preußischen Konsul (für den Norddeutschen Bund) Max August Scipio von Brandt Ende 1862 vervollständigte die Reihe der wenigen westlichen Diplomaten in Japan. Neben dem Neuankömmling waren dies die schon seit den späteren 1850er Jahren anwesenden Diplomaten De Graeff van Polsbroek, Harris, Alcock und dem französische Minister-Resident Gustave Duchesne, Prince de Bellecourt, die eine wichtige Rolle im Japan der 1860er Jahre spielten. Obwohl diese Männer in persönlicher Freundschaft verbunden waren, führten nationale Rivalitäten sowie Differenzen im Umgang mit den Japanern zu Konflikten und Antagonismus. Die chaotischen und unregierbaren Umstände der ersten Jahre zwang sie aber doch zur Kooperation.[14] Innerhalb der Gemeinschaft der niederländischen Kaufleute machte sich landläufig Enttäuschung breit, da einige der Konsule sowie Generalkonsul De Wit laut deren Ansicht nicht energisch ihre Interessen vertraten. Sie fragten bei der niederländischen Regierung an, ob er nicht durch eine dynamischere Person ersetzt werden könne. De Wit trat daraufhin im Mai 1863 von seinem Posten zurück.[12] Im Juli wurde er als Nachfolger von Jan Karel de Witt (1819–1884), der das Amt in Nachfolge von Donker Curtius seit 1860 ausübte,[2] zum niederländischen Generalkonsul in Yokohama bestellt.[13] Die Studie „Von Dejima nach Tokio“, welche die erste vollständige Geschichte niederländischer diplomatischer Standorte in Japan ist und von der Botschaft des Königreichs der Niederlande in Tokio in Auftrag gegeben wurde, merkt über De Graeff van Polsbroeks diplomatische Arbeitsstruktur folgendes an: De Graeff van Polsbroek war Diplomat zu einer Zeit, als Japan keine Erfahrung mit moderner Diplomatie hatte und die Niederlande noch kein System professioneller Konsuln mit klaren Anweisungen und Zuständigkeit hatten. In der Zwischenzeit dauerte die Kommunikation zwischen den beiden Ländern viele Monate. Während enormer Umbrüche und Veränderungen musste De Graeff van Polsbroek oft schnell auf herausfordernde Situationen reagieren, ohne Richtlinien oder Rücksprache mit der Heimat.[4]


Anfang 1863 gab Kaiser Kōmei die Devise aus die Europäer und US-Amerikane aus Japan zu vertreiben. Daraufhin bombardierte der anti-westliche Mōri-Klan vom Festland aus ausländische Schiffe, die die Kammon-Straße durchfuhren, den schnellsten Seeweg von Nagasaki nach Osaka und Edo. Auch De Graeff van Polsbroek wurde auf seiner Reise mit dem niederländischen Kriegsschiff Medusa unter dem Kommando von François de Casembroot nach Yokohama in der Kammon-Straße (Teilstück Shimonoseki-Straße) von Batterien an Land bombardiert. Dabei verloren vier Seeleute ihr Leben und De Graeff van Polsbroek entging nur knapp dem Tod.[4] Die Blockade von Shimonoseki führte zu großen Spannungen zwischen den pro -und anti-westlichen Strömungen sowie den Westmächten. Im Frühjahr 1864 traf sich der pro-westliche Marinekommandant Katsu Kaishū mit den US-amerikanischen, britischen und niederländischen Konsulen in Nagasaki. Bei seinem Gespräch mit De Graeff van Polsbroek wurde vereinbart den Angriff noch zwei Monate hinauszuzögern, um durch Gespräche doch noch eine internationale Intervention sowie einen Bürgerkrieg zu verhindern.[19] Ziel einer militärischen Intervention der vier Alliierten war die Gewährleistung der freien Durchfahrt für ausländische Schiffe durch diese eminente Seestraße. Da jedoch keine Einigung erzielt werden konnte, genehmigte De Graeff van Polsbroek im Sommer desselben Jahres im Namen der niederländischen Regierung in Zusammenarbeit mit britischen, französischen und amerikanischen Schlachtschiffen den Plan zur Zerschlagung der Blockade von Shimonoseki,[5] die im Juli erfolgte.


b, I) Vertreter der Europäischen Staaten

Als auch die Schweiz 1863/64 mit Aimé Humbert (1819–1900) aktiv einen Vertreter nach Japan entsandten, unterstützte ihn De Graeff van Polsbroek bei den Verhandlungen mit den japanischen Regierungsbeamten in Edo, um einen bilateralen Vertrag abzuschließen.[18] Nachdem Humbert Japan verlassen hatte, vertrat De Graeff van Polsbroek die Schweiz als interimistischer Generalkonsul.[20][21] 1866 hatte er zusätzlich die belgischen Interessen in Japan übernommen,[21] Im selben Jahr überhahm er auch die preußische Vertretung und meldete dem Ministerpräsidenten Otto von Bismarck das Zustandekommen der Tarifkonvention und dass Japaner im Zuge ihres Studiums außer Land gehen dürfen.[22] Am 25. Juni 1866 unterzeichneten Großbritannien, die USA, Frankreich und die Niederlande eine Konvention über den Import und Export von Waren mit Japan. Seitens den Niederlanden unterzeichnete De Graeff van Polsbroek den Vertrag.[23] 1867 nahm das Königreich Dänemark seine diplomatischen Beziehungen mit Japan auf und übergab De Graeff van Polsbroek seine Vertretung.[21] Er konnte am 12. Januar 1867 seinen mit Japan verhandelten Handels- und Freundschaftsvertrag zwischen den beiden Staaten unterzeichnen.[24] De Graeff van Polsbroek, der noch weitere Verträge für Dänemark abschließen konnte, hatte damit eine Tradition gestartet, dass niederländische Diplomaten die dänische Vertretung in Japan bis in das Jahr 1912 innehatten.[25] Am 2. Juli 1867 wurde auf ihn ein auf seiner Veranda ein Mordversuch mit einer Pistole verübt. Der Schütze verfehlte sein Ziel und konnte anschließend erfolgreich untertauchen.[26] Dieser Anschlag gegen einen europäischen Repräsentanten geschah aus einem Gemisch von Fremdenhass und religiösen Spannungen heraus.[27] Zur gleichen Zeit erhandelte er auch Verträge für den Norddeutschen Bund sowie die deutschen Hansestädte. Diese dankten es De Graeff van Polsbroek mit einer mit ihren Wappen verzierten goldenen Tabakdose.[28] Den Januar 1868 musste De Graeff van Polsbroek überstürzt aus Osaka fliehen, da die Stadt von den Feinden des Shoguns erobert wurde. Er verbrachte eine eiskalte Nacht damit, sich vor brandschatzenden Truppen in einer Fischerhütte mit Papierfenstern zu verstecken.[4] Darauf wurde er durch die niederländische Regierung in die Heimat zurückbeordert, kehrte aber nach kurzer Zeit nach Japan zurück und wurde zum bevollmächtigten niederländischen Minister in Japan (Minister-Resident) ernannt.[5] Zwischen 1860 und 1868 war die niederländische diplomatische Mission in Japan ein Generalkonsulat. Da der niederländische Generalkonsul aber auch ein politischer Agent war, war die Vertretung praktisch eine Gesandtschaft.[2] Als De Graeff van Polsbroek der erste niederländische Minister-Resident mit Wohnsitz in Japan wurde, verwandelte er auch das Generalkonsulat in Yokohama offiziell in die niederländische Gesandtschaft um (vergleichbar mit einer heutigen Botschaft).[13] Da damals noch keine Botschafter in Japan vorgesehen waren, erfüllte seine Gesandtschaft dieselbe Aufgabe.[3]


b, I, I) Zusammenarbeit mit Kaiser Meiji

Am 23. März 1868 erhielten De Graeff van Polsbroek und der französische Minister-Resident Léon Roches als erste europäische Gesandte eine persönliche Audienz beim neuen Kaiser Meiji in Edo (Tokio). Gegen 14 Uhr kleidete sich der Gastgeber in eine informelle Robe, legte den kaiserlichen Schmuck und das Schwert an und empfing die Diplomaten in der Halle für die Staatszeremonien.[29] Diese bekamen den Kaiser aber nur schemenhaft zu sehen, da dieser in einem Baldachin saß.[30] In diesem befanden sich noch zwei weitere Personen, Sanjō Sanetomi, Assistent-Präsident und Nakayama Tadayasu, Ratgeber des Kaisers. Vor dem Baldachin, neben De Graeff van Polsbroek und Roches standen Außenminister Prinz Yamashina Akira und Assistent-Präsident Iwakura Tomomi. Zuerst wurde Roches seitens des stellvertretenden Außenministers Higashikuze Michitomi an den Kaiser herangeführt, um mit ihm in Konversation zu treten. Nachdem jene geendet hatte, führte Michitomida De Graeff van Polsbroek vor den Kaiser zur Audienz, der die Konversation folgendermaßen einleitete: Wir sind erfreut zu erfahren, dass es dem Kaiser Ihres Landes gut geht. Wir hoffen, dass die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern in Zukunft immer herzlicher, dauerhafter und unveränderlicher sein werden.[29] Diese Begebenheit fand auch in einer etwas abgeänderten Form[30] in den Film Der letzte Samurai Eingang.[31] Meiji hatte das Ziel Japan dem Westen zu öffnen. Er teilte De Graeff van Polsbroek aber unmissverständlich mit, dass er die Ungleichen Verträge, welche die europäischen Staaten in Bezug auf den Handel, den diese schon seit langem mit erzwungenen Verträgen zu ihren Gunsten an der japanischen Künste führten, auflösen werde. Da Meiji aber in diplomatische Beziehungen mit den europäischen Großmächten eingehen wollte, bat er De Graeff van Polsbroek um dessen Unterstützung.[32] Als Konsequenz dieser Unterredung vertrat er neben den Niederlanden nun auch die Staaten Dänemark, Schweden, Norwegen und Preußen als bevollmächtigter Minister.[6][9] Auch für das Königreich Belgien konnte er Handelsverträgen mit Japan abschließen.[2] Im Fall des Königreiches Dänemark war De Graeff van Polsbroek schon ab 1867 deren erster diplomatischer Vertreter, weil die dänischen Interessen bis 1912 von der niederländischen Diplomatie wahrgenommen wurden. Er konnte hierbei wichtige Handelsabkommen im Namen Dänemarks aushandeln.[33]


De Graeff van Polsbroek spielte eine zentrale Rolle beim Aufbau der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen der skandinavischen Staaten Dänemark und Schweden-Norwegen mit Japan.[34] Aufgrund seiner guten Beziehungen zu Meiji und zur japanischen Regierung konnte er im Auftrag und im Namen[35] von Karl XV. von Schweden-Norwegen am 11. November 1868[36] einen Handelsvertrag, den sogenannten „Verdrag van Yokohama“ („Vänskaps-, handels- och sjöfartstraktat“) zwischen Schweden-Norwegen, Dänemark und Japan abschließen.[37][17] Dieser Vertrag öffnete Hakodate, Yokohama, Nagasaki, Kōbe und Osaka für den Handel für schwedische und norwegische Händler (Artikel 3). Auch gab er Schweden-Norwegen die Möglichkeit, Konsule in die neu eröffneten Häfen zu entsenden, wo sie das Recht erhielten mittels der Konsulargerichtsbarkeit die Gerichtsbarkeit über die dort anwesenden Schweden und Norweger auszuüben. Seitens des dänischen Königs wurde er für seine Verdienste zum Kommandeur 1. Klasse des Dannebrog-Ordens ernannt.[38] Die niederländische Sprache war für westliche Vertreter aufgrund der Tätigkeit und sprachlichen Vermittlung De Graeff van Polsbroeks bei diplomatischen Verhandlungen in Japan essentiell.[39] De Graeff van Polsbroeks Ansehen bei Kaiser Meiji war unterdessen stark gestiegen, sodass er ihm als erster ausländischer Diplomat[4] am 4. Januar 1869 in seiner neuen Residenz in Tokio eigenhändig sein Beglaubigungsschreiben überreichte,[40] In weiterer Folge beauftragte Meiji De Graeff van Polsbroek regelmäßig für Japan als politischer und ökonomischer Vermittler in der Unterhandlung mit westlichen Großmächten tätig zu sein. Mit diesen Technologien konnte sich Japan rasant zu einer Großmacht in Asien entwickeln.[41] Obwohl De Graeff van Polsbroek als überaus fähig galt, hatte er doch keinen Einfluss auf die Politik im Heimatland.[4] Er konnte in weiterer Folge nicht verhindern, dass die niederländische Regierung die herausgehobene Position die sie durch ihn erworben hatte[42] besonders gegen die Vereinigten Staaten, Frankreich, Deutschland und Großbritannien schnell wieder verspielte.[43][4] 1870 trat er von seinem Posten als Minister-Resident zurück, nachdem sich die politische Situation in Japan gefestigt hatte und die Grundlagen eines modernen Staates sichtbar wurden.[4]


Herman J. Moeshart brachte 2018 das Werk Dirk de Graeff and the Opening of Japan, 1857-1869 heraus, dass die Geschichte der niederländisch-japanischen Beziehungen in den Jahren 1857-1869 behandelt und konzentriert sich auf den niederländischen Vertreter in Japan, Dirk de Graeff van Polsbroek konzen triert.[44]


b, II) Journaal van Jonkheer Dirk de Graeff van Polsbroek

Zwischen 1850 und 1870, in einer Zeit, in der sich Japan modernisierte und maßgeblich durch Kaiser Meiji dem Westen annäherte, verfasste De Graeff van Polsbroek zahlreiche Tagebücher, die unter dem Namen Journaal van Jonkheer Dirk de Graeff van Polsbroek 1857-1870; belevenissen van een Nederlands diplomaat in het negentiende eeuwse Japan herausgegeben wurden.[45] Ein Teil der darin enthaltenen Illustrationen wurden von ihm selbst gezeichnet.[46] Sein Werk stellt ein wertvolles Dokumente zur Erforschung jener Zeitenwende in Japan dar.[47]


c) Verbindung zu China

De Graeff van Polsbroek hatte des Weiteren enge Beziehungen zu chinesischen Händlern in Japan. Er bereiste China und hatte Handelsbeziehungen zum Hong Konger Handelshaus Jardine. Nachdem er seine diplomatisch-politischen Aufgaben in Japan aufgrund der Laufzeitbegrenzung beenden musste,[48] wurde ihm aufgrund seiner Reputation und seinen Kontakten zu China in Hong Kong seitens der Niederländischen Regierung der Posten des dortigen niederländischen Gesandten angeboten. Aus persönlichen Gründen lehnte er dieses Angebot ab.[6] Peking galt damals als das „elendste Loch im Fernen Osten“. Daraufhin ging De Graeff van Polsbroek in seine niederländische Heimat zurück.[49]


d) Ökonomische Tätigkeit in den Niederlanden

Nach seiner Zurückkehr im Jahr 1870 beendete De Graeff van Polsbroek im Alter von 37 Jahren seine diplomatische Laufbahn und wurde im selben Jahr Mitglied in der Niederländischen Handelsgesellschaft (Nederlandsche Handelmaatschappij) sowie zwischen 1896 und 1900 auch deren Kommissar.[50] 1872/73 war er eines von acht Mitgliedern der Regierungskommission, bestehend aus König Willem III. und weiteren Proponenten der königlichen Familie, Außenminister Louis Baron Gericke van Herwijnen, Konsul Willem van der Tak sowie dem Mediziner Johannes L. C. Pompe van Meerdervoort,[51] welche 1873 die japanische Iwakura-Mission in die Niederlande einlud.[52] Er begleitete diese einschließlich ihres Besuchs im Mauritshuis in Den Haag. Danach trat er zusammen mit Jan Philip de Bordes für den Bau einer Straßenbahn zwischen Den Haag in der Nähe der Handelskammer[53] und dem Badeort Scheveningen auf, das 1878 realisiert[54] und 1879 eröffnet wurde.[55] Beruflich war De Graeff van Polsbroek hauptsächlich in verschiedenen Positionen in der Wirtschaft tätig. Er war unter anderem in der Aktiengesellschaft Begrafenis Vereeniging Amsterdam (1899 Mitglied des Bilanzausschusses), 's-Gravenhaagsche Zeevisscherij-Maatschappij (Präsident 1875), Rijnlandsche Stoomtramwegmaatschappij (Kommissar 1882, 1883) und der 's-Gravenhaagsche Zwem- en Badinrichting (1905) tätig.


Im Jahre 1882 gab er gemeinsam mit seinem Bruder Pieter de Graeff eine genealogische Arbeit über sein Geschlecht unter dem Namen Genealogie van de familie De Graeff van Polsbroek heraus. 1885 wurde De Graeff van Polsbroek mit dem Prädikat Jonkheer in den neuen niederländischen Adel aufgenommen, nachdem er bereits 1869 darum angesucht hatte.[56] Bei dieser Erhebung musste er aber seinen selbstgewählten Namenszusatz „Van Polsbroek“ aufgeben.


1906 stellte er gemeinsam mit seinen beiden Brüdern Gijsbert Carel Rutger Reinier de Graeff und Frederik Lodewijk de Graeff ein Familienarchiv auf. Dieses war zeitweise auf Schloss Broekhuizen untergebracht, einem Besitztum der Familie Pauw in der Gemeinde Leersum, und befindet sich heutzutage im Amsterdamer Stadtarchiv. 1916 ist De Graeff in Den Haag verstorben und ist auf dem Friedhof Oud Eik en Duinen bestattet.


Auszeichnungen

* Dannebrogorden (Dänemark), Kommandeur 1. Klasse[11]

* Nordstern-Orden (Schweden), Kommandeur (nl: Orde van de Polster)[11]

* Königlicher Kronen-Orden (Preußen), Kommandeur 2. Klasse[11]

* Orden der Ritter unseres Herrn Jesus Christus (Portugal), Kommandeur 2. Klasse (nl: Militaire orde van christus)[11]

* Leopoldsorden (Belgien), Offizier (Ritter 1. Klasse)[11]

* Orden vom Niederländischen Löwen (Niederlande), Ritter[11]


Werke

* Dirk de Graeff van Polsbroek: Journaal van Jonkheer Dirk de Graeff van Polsbroek, 1857-1870: Belevenissen van een Nederlands diplomaat in het negentiende eeuwse Japan. Assen, Van Gorcum, 1987, ISBN 90-232-2257-1.

* Dirk de Graeff van Polsbroek: Aanval in de Japanse wateren op de Nederlandsche stoomkorvet Medusa. In: Koloniale Jaarboeken, Jahrgang 3.

* P. de Graeff (P. Gerritsz de Graeff und Dirk de Graeff van Polsbroek): Genealogie van de familie De Graeff van Polsbroek. Amsterdam 1882.


Literatur

* Ingemar Ottosson: Svensk frihandelsimperialism: Det ojämlika fördraget med Japan 1868-1896. In: Historisk Tidskrift. 2 (1997), S. 199–223.

* Daniel Scherrer: The Last Samurai – japanische Geschichtsdarstellung im populären Kinofilm. Diplomica Verlag, Hamburg 2009, ISBN 978-3-8366-7199-6, S. 90f.

* Holmer Stahncke: Die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Japan 1854–1868 (= Studien zur modernen Geschichte. 33). Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1987, ISBN 3-515-04618-6.

* Herman J. Moeshart: Dirk de Graeff and the Opening of Japan, 1857-1869, Batavian Lion International, 2018 - 282 Seiten

* Herman J. Moeshart (Hrsg.): Journaal van Jonkheer Dirk de Graeff van Polsbroek, 1857-1870: Belevenissen van een Nederlands diplomaat in het negentiende eeuwse Japan. Ingeleid en geannoteerd. Van Gorcum, Assen 1987, ISBN 90-232-2257-1. 


Weblinks

Commons: Dirk de Graeff van Polsbroek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Referenzen

  1.  Centraal Bureau voor Genealogie Wapenvoerder: Dirk de Graeff (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. ↑ Hochspringen nach:a b c d From Dejima to Tokyo. Deep die. What is a Consul General? (This study is the first complete history of Dutch diplomatic locations in Japan. It has been commissioned by the Embassy of the Kingdom of the Netherlands in Tokyo) (en)
  3. ↑ Hochspringen nach:a b Aardig anders: Japanners in Nederland, von Harriet Kroon (2014)
  4. ↑ Hochspringen nach:a b c d e f g h i j k l m From Dejima to Tokyo. Dirk de Graeff van Polsbroek (This study is the first complete history of Dutch diplomatic locations in Japan. It has been commissioned by the Embassy of the Kingdom of the Netherlands in Tokyo) (en)
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  6. ↑ Hochspringen nach:a b c d Bainbridge’s Auctions Blog. Dirk de Graeff van Polsbroek
  7.  Nederland’s Patriciaat jaargang 2 (1911). Auf der Seite 113 wird Gerrit de Graeff als vrijheer van Zuid-Polsbroek vermeldet.
  8.  De Nederlandsche leeuw: Maandblad van het Koninklijk Genealogisch-Heraldiek Genootschap, Bände 1895-1900, Seite 142 (XVI. Jahrgang, 1898)
  9. ↑ Hochspringen nach:a b c d Nederlands adelsboek 1914, Seite 16
  10.  De Graeff van Polsbroek im bergmeester
  11. ↑ Hochspringen nach:a b c d e f g h i j De Nederlandsche leeuw: Maandblad van het Koninklijk Genealogisch-Heraldiek Genootschap, Bände 1895-1900, Seite 143 (XVI. Jahrgang, 1898)
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  13. ↑ Hochspringen nach:a b c From Dejima to Tokyo. Places (This study is the first complete history of Dutch diplomatic locations in Japan. It has been commissioned by the Embassy of the Kingdom of the Netherlands in Tokyo) (en)
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  40.  Google Buchsuche: In een Japanse stroomversnelling. Louis van Gasteren
  41.  „Maritieme kalender - Het Scheepvaartmuseum“ De Graeff van Polsbroek unter "4 januari 1869" (Memento des Originals vom 26. Mai 2016 im Internet Archive Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  42.  Google Buchsuche: Negotiating with imperialism: the unequal treaties and the culture of Japanese Diplomacy, S. 111. Von Michael R. Auslin
  43.  Journaal van Jonkheer Dirk de Graeff van Polsbroek 1857-1870/Herinneringen aan Japan 1850-1870 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 44 kB)
  44.  Dirk de Graeff and the Opening of Japan, 1857-1869, von Herman J. Moeshart, Batavian Lion International, 2018 - 282 Seiten
  45.  Antiqbook (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  46.  Journaal van Jonkheer Dirk de Graeff van Polsbroek, 1857-1870: belevenissen van een Nederlands diplomaat in het negentiende eeuwse Japan, von Dirk de Graeff van Polsbroek, Verlag Van Gorcum, 1987 (141 Seiten)
  47.  Puster Verlag. Wissenschaftliche Veröffentlichungen
  48.  Persoonlijke kijk op 19de-eeuws Japan
  49.  Google Buchsuche: Die Tagebücher, S. 161. Von Alexander Siebold (Freiherr von) und Vera Schmidt
  50.  Archief van de Nederlandsche Handel-maatschappij in het Nationaal Archief
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  54.  1e stoomtram reed in Den Haag (Memento des Originals vom 11. April 2006 im Internet Archive Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  55.  Repertorium van boeken en tijdschriftartikelen betreffende de geschiedenis van Nederland, von E. J. Brille, Seite 151 (1979)
  56.  Nederland’s Patriciaat, Jahrgang 2, 1911, S. 171; Dirk de Graeff van Polsbroek war der erste seines Geschlechts seit Andries de Graeff und dessen Sohn Cornelis im Jahre 1677, der einen adeligen Titel verliehen bekam und führen durfte.

Generation XII, Frederik Lodewijk de Graeff (1837-1918)

Frederik Lodewijk de Graeff
Frederik Lodewijk de Graeff

Frederik Lodewijk de Graeff (24. April 1837- 18. Juli 1918), drittältester Sohn von Gerrit de Graeff (IV) (1797–1870) und Carolina Ursulina Stephania Engels (1799–1864). De Graeff avancierte 1857 zum 2. Leutnant bei den Dragonern und 1859 zum 1. Leutnant. Hernach wechselte er als Rittmeister zu den Husaren, wurde 1882 Major und im Folgejahren pensioniert. 1896 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Verehelicht war er zuerst mit Hugolina Croockewit (1842-1882), mit der er zwei gemeinsame Kinder hatte,[1] und hernach mit Theodora Emmerentia van Dam deren Kinder einen nichtadeligen Zweig begründeten.[2] De Graeff ist 1918 in Den Haag verstorben.

 

Referenzen

  1.  De Nederlandsche leeuw: Maandblad van het Koninklijk Genealogisch-Heraldiek Genootschap, Bände 1895-1900, Seite 143
  2.   Nederland's adelsboek: 1914, S. 16

Generation XII, Gijsbert Carel Rutger Reinier de Graeff (1838-1923)

Gijsbert Carel Rutger Reinier de Graeff
Gijsbert Carel Rutger Reinier de Graeff

Gijsbert Carel Rutger Reinier de Graeff (8. Mai 1838 - 9. Januar 1923) war ein niederländischer Oberstleutnant der Infanterie der niederländisch-ostindischen Armee sowie Ritter im Militär-Wilhelm-Orden vierter Klasse.

 

Biografie 

De Graeff wurde als jüngster Sohn von Gerrit de Graeff (IV) (1797–1870) und Carolina Ursulina Stephania Engels (1799–1864) geboren. Er besuchte die Königliche Militärakademie und wurde am 18. Juli 1857 zum 2. Leutnant im 8. Regiment ernannt. Am 31. Juli 1858 wurde er in Rang und Dienstalter in die Infanterie der Armee in Niederländisch-Ostindien versetzt, wo er zum Sechsten Bataillon versetzt und dort am 2. Oktober 1860 zum Oberleutnant befördert wurde. In diesem Rang nahm er an der Expedition zur Süd- und Ostdivision von Borneo teil. De Graeff wurde am 2. Oktober 1861 vom sechsten in das siebzehnte Bataillon versetzt. Er wurde bei den Kämpfen in der südlichen und östlichen Division von Borneo in den Jahren 1860-1861 ehrenhaft erwähnt und erwarb darauf per königlichem Erlass vom 22. März 1864 die Nummer 79 des Militär-Wilhelms-Orden als Ritter in der 4. Klasse für seine Dienste in Borneo in den Jahren 1861-1863.[1] De Graeff wurde am 29. Juli 1866 zum ersten Bataillon versetzt, später zum vierzehnten, wo er am 9. August 1868 zum Hauptmann befördert wurde. Im selben Jahr nahm er an einer Expedition nach Bali teil. De Graeff wurde am 13. Oktober 1875 zum Major befördert und am 31. März 1879 ehrenhaft aus dem Militärdienst entlassen, mit Anspruch auf eine Pension und den Titelrang eines Oberstleutnants.[2] Die meisten seiner Dienstjahre verbrachte De Graeff auf Borneo, Aceh und Celebes. Er war auch im Besitz der Ehrenmedaille für wichtige Militärunternehmen des südlichen und östlichen Departements Borneo von 1859 bis 1863 und Träger der Atjeh-Schnalle von 1873 bis 1876. 

 

1867 vermählte er sich in Salatiga (Java, Indonesien) mit Angeline Huijgen de Raat; das Ehepaar hatte fünf gemeinsame Kinder. 1906 gründete Gijsbert Carel Rutger Reinier de Graeff zusammen mit seinen beiden Brüdern Dirk und Frederik Lodewijk das Familienarchiv De Graeff.[3] De Graeff starb im Januar 1923 und wurde in Westerveld eingeäschert. 

 

Referenzen

  1. Bredase courant (27-03-1863)
  2.  De Nederlandsche leeuw: Maandblad van het Koninklijk Genealogisch-Heraldiek Genootschap, Bände 1895-1900, Seite 143
  3.  Familienarchiv De Graeff im Stadtarchiv Amsterdam (nl)
 
Literatur
* 1865. W.A. van Rees. De Bandjermasinsche Krijg van 1859-1863. Twee delen. D.A. Thieme. Arnhem
* 1893. P.H.K. van Schendel. De Militaire Willemsorde. J.M. Roldanus Cz. Edam
* 1923. G.C.R.R. de Graeff overleden Het Vaderland (10-01-1923)
* 1923. Crematie luitenant-kolonel De Graeff. Het Vaderland (13-01-1923)

 

* 1940. G.C.E. Köffler. De Militaire Willemsorde 1815-1940. Algemene Landsdrukkerij. Den Haag.

Generation XIII, Andries Cornelis Dirk de Graeff (1872-1957)

Andries Cornelis Dirk de Graeff
Andries Cornelis Dirk de Graeff

Jonkheer Andries Cornelis Dirk de Graeff (* 7. August 1872 in Den Haag; † 24. April 1957 ebenda) war ein niederländischer Diplomat und Staatsmann aus dem Geschlecht De Graeff. Er war unter anderem als Generalgouverneur von Niederländisch-Indien sowie als Außenminister der Niederlande tätig. De Graeff wurde als unorthodoxer Politiker remonstrantischer Gesinnung beschrieben, und zu unrecht eine Sympathie mit der Christelijk-Historische Unie unterstellt, denn er war parteilos und liberal. Als Generalgouverneur trachtete er nach einer ethischen Regierung des Landes, was ihm in Gegensatz zu den Nationalisten brachte. Während seiner Ministerschaft kehrte die Niederlande zu ihrer Neutralitätspolitik von 1914 zurück.

 

a) Familie

De Graeffs Vorfahren waren im Laufe des 17. Jahrhunderts Stadtherren von Amsterdam gewesen. Er war der Sohn des in Japan erfolgreich tätigen Diplomaten Jhr. Dirk de Graeff van Polsbroek (1833-1916) und der Bonne Elisabeth Royer (1847-1927). Jene war eine Enkeltochter von Adriana Petronella Reichsgräfin von Nassau-LaLecq (1757-1789) und damit eine direkte Nachfahrin von Wilhelm des Schweigers ('Prinz' Wilhelm I. von Oranien) und dessem Sohn 'Prinz' Moritz von Oranien gewesen. De Graeff war mit Jkvr. Caroline Angelique van der Wijck (1877-1936), einer Tochter des damaligen Generalgouverneurs von Niederländisch-Ostindien Jhr. Carel Herman Aart van der Wijck verehelicht. Dieser Ehe entsprangen ein Sohn und vier Töchter; Jkvr. Bonne Elisabeth Constance Wilhelmine de Graeff war mit dem späteren niederländischen General Murk Boerstra verheiratet. Zum Zeitpunkt der Hochzeit war Boestra als Militärattaché in Japan und China stationiert und De Graeff Gesandter in Japan. Hierbei lernte ihn dessen Tochter kennen. Das Zustandekommen der Heirat des Zimmerersohns und der Adeligen beruhte auf der freisinnigen, liberalen Ideologie De Graeffs.

 

b) Karriere

Zwischen den Jahren 1890 und 1895 studierte Andries Cornelis Dirk de Graeff Recht an der Universität Leiden, wobei er seine beiden Lebensfreunde Johan Paul van Limburg Stirum und Frans Beelaerts van Blokland kennenlernte. Aufgrund seiner ausgezeichneten Kenntnisse das Staatsrecht betreffend wurde der Kolonialminister Jacob Hendrik Bergsma auf ihn aufmerksam. Nach der Beendigung seines Studiums ging De Graeff nach Niederländisch-Indien, um dort eine Stelle als Sekretär des Generalgouverneurs Alexander Willem Frederik Idenburg anzunehmen. Durch seine Ehe mit der Tochter des Generalgouverneurs Van der Wijck erhielt er eine Lobby innerhalb der niederländisch-ostindischen Regierung.

 

Zwischen 1900 und 1914 war De Graeff als Kommissar und später als Sekretär tätig. 1913 wurde er zum Allgemeinen Sekretär bestellt. 1914 wurde De Graeff in den Rat von Niederländisch-Ostindien berufen. 1917 wurde er Vizepräsident des Rates. Im Folgejahr kehre er wegen privater Schwierigkeiten in die Niederlande zurück. De Graeff spielte die vermittelnde Rolle zwischen Generalgouverneur Van Limburg Stirum und Kolonialminister Idenburg, der meinte, dass der Generalgouverneur zu viel gesetzgebende Macht in Ostindien besaß. Durch diese Vermittlung und schlussendliche Parteiname für Van Limburg Stirum ging ihm sein angestrebter Posten des Generalgouverneur verloren. Auf diesem toten Punkt in seiner Laufbahn bot ihm Außenminister Herman Adriaan van Karnebeek die niederländische Botschaft in Tokio (1919–1922) an. Hernach wechselte er als Botschafter nach Washington (1922–1926).

 

b, I) Generalgouverneur

1926 erhielt Andries Cornelis Dirk de Graeff das lange angestrebte Amt des Generalgouverneurs von Niederländisch-Ostindien. Hierbei trachtete er ein sogenanntes ethisches Verwaltungskonzept aufzubauen. Er versuchte das Vertrauen der gemäßigten Nationalisten zu gewinnen, wurde aber dadurch von allen (radikalen) Strömungen isoliert. In den Niederlanden wurde De Graeff als „hyper-ethisch“ angesehen. Im Jahr seines Antritts kam es zu Ausschreitungen der kommunistischen Gruppierungen auf Java und Sumatra. De Graeff stellte den Frieden her und bestrafte rund 4.500 Aktivisten mit Freiheitsstrafen. Ein Jahr später erweiterte er die beratende Versammlung des Volksraad, ohne Entscheidungsmacht abzugeben. 1929 wurde der konservative Simon de Graaff als Nachfolger von Jacob Christiaan Koningsberger zum neuen Minister der Kolonien bestellt, wodurch De Graeff die politische Rückendeckung für seine gemäßigte Kolonialpolitik verlor. Er kam in Konflikt mit den Nationalisten und ist schlussendlich mit seiner Politik gescheitert. 1931 kehrte Andries Cornelis Dirk de Graeff aufgrund seiner vollständigen Isolation von der Heimat und des schlechten Allgemeinzustands seiner Frau in die Niederlande zurück.

 

b, II) Außenminister

1933 wurde De Graeff aufgrund seiner ethischen Verwaltung in Ostindien bei der Umgestaltung der niederländischen Regierung zum Außenminister im Kabinett von Hendrik Colijn ernannt. In dieser Funktion befand er sich mit seinem Jugendfreund und Berliner Gesandten Graf Johan Paul van Limburg Stirum in reger politischer Zusammenarbeit. In seiner Amtszeit als Außenminister führte er die Niederlande wieder in ihre frühere Neutralität zurück. Zudem gelang es ihm die zuvor schlechten Beziehungen mit dem Nachbarn Belgien zu stärken. 1937 trat De Graeff aufgrund der prekären politischen Lage mit dem Deutschen Reich und dem aufkeimenden Extremismus aus seinem Amt als Außenminister zurück. Seine letzten 20 Lebensjahre hatte er kein weiteres politisches Amt mehr bekleidet.

 

b, II, I) Völkerbund

De Graeff war ein aktiver Mitarbeiter und Delegierter des Völkerbundes und Anthony Edens; so gelang es ihm die Niederlande zu einem Eintritt in diesen zu bewegen. Er wollte den Völkerbund modifizieren, um zu verhindern, dass jener sich zu einem rein beratenden Gremium zurückentwickelte. Er war für die Wiederaufnahme Deutschlands und für die Aufhebung aller Sanktionen außer jener die ein Land bei einem Angriff auf ein anderes automatisch aus dem Völkerbund ausschloss. Als Aktivist des Völkerbundes führte er auch Initiative zur Aufnahme der Sowjetunion an. Dieses Unternehmen scheiterte aber am Veto des niederländischen Ministerrates und der Schweiz. 1935 trat De Graeff gegen finanzielle Sanktionen des Völkerbundes gegen Italien aufgrund deren Besetzung des Kaiserreichs Abessinien auf. Aufgrund der daraus entstandenen Unstimmigkeiten und der deutschen Aufrüstung und der Besetzung des Rheinlandes entgegen dem Versailler Vertrag kehrte die Niederlande zu ihrer Neutralitätspolitik von 1914 zurück, was zu einer Schwächung der diplomatischen Position der europäischen Demokratien gegenüber den deutschen und italienischen Diktaturen führte.

 

Orden und Auszeichnungen

* Offizier (1909) und Großkreuzträger (1931) im Großkreuz des Ordens von Oranien-Nassau

* Ritter (1913) und Kommandant (1930) im Orden vom Niederländischen Löwen

 

Publikation

* Art. 126 der Grondwet, 1894, Promotion, Universität Leiden

 

Literatur (Auszug)

* Voor u persoonlijk. Brieven van minister van Buitenlandse Zaken jhr. A.C.D. de Graeff aan gezant J.P. graaf van Limburg Stirum (1933–1937). Ned. Hist. Genootschap, 1986

* Cees Fasseur: Graeff, jhr. Andries Cornelis Dirk de (1872–1957). In: Biografisch Woordenboek van Nederland, deel II, 190

* B. de Graaff: Een 'welwillend man met een vrij gering werkelijkheidsbegrip'. In: De Nederlandse ministers van Buitenlandse Zaken in de twintigste eeuw, 1999

* H. T. Colenbrander: Bij het aftreden van gouverneur-generaal De Graeff. In De Gids 95 (1931) III, 373–404;

* J. E. Stokvis: Een landvoogdij. In: De Socialistische Gids 16 (1931) 824–831

* Rn. Ms. Noto Soeroto: Een groote Nederlander. Bij het afscheid van jhr.mr. A.C.D. de Graeff van Indonesië. In Oedaya 8 (1931) 124–125

* Herman Smit: Landvoogd tussen twee vuren. jonkheer mr. A.C.D. de Graeff, gouverneur-generaal van Nederlands-Indie 1926-1931. ISBN 978-90-8704-249-3, (2011)

 

Weblinks

Commons: Andries Cornelis Dirk de Graeff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Generation XIV, DIRK GEORG DE GRAEFF (1905-1986)

Dirk Georg de Graeff in 1953
Dirk Georg de Graeff in 1953

Jonkheer Dirk Georg de Graeff (* 1905 in Den Haag; † 1986 ebenda) war ein niederländischer Aristokrat, Höfling, Manager und Bankier.

 

Biografie

Herkunft und Familie

Dirk Georg de Graeff war ein Sohn von Jonkheer Géorg de Graeff (1873–1954), von Beruf Staatsingenieur und Inspektor der Volksgesundheit in Zeeland und Nord-Holland, und Lidia Christine Adelaide Dijckmeester.[1] Sein jüngerer Bruder Jhr. Andries Cornelis Dirk de Graeff (* 1909) war Direktor des Zentralkontors der Ölfirma Shell und Präsident des königlichen Instituts der Ingenieure gewesen. Er entstammte dem Den Haager Zweig der Familie De Graeff und war der Enkelsohn des in Japan erfolgreich tätigen Diplomaten Jhr. Dirk de Graeff van Polsbroek und ein Neffe des Staatsmannes Jhr. Andries Cornelis Dirk de Graeff. Dirk Georg de Graeff war mit Jkvr. Wendela Johanna Leonia Hooft (1916–1948) verheiratet. Sie war auch eine Nachkommen des bedeutenden niederländischen Admirals Michiel de Ruyter aus dem 17. Jahrhundert.[2] Hernach ehelichte er Margaretha Bierens de Haan (* 1915) aus Amsterdam, Tochter von Mr. Dr. Jacob Bierens de Haan und Jkvr. Wilhelmina Cornelia van Riemsdijk.

 

Karriere

Dirk Georg de Graeff war als Agent und Delegierter der Niederländischen Handelsgesellschaft tätig. Am niederländischen Königshof hatte er die Hofämter Kammerherr, Oberkammerherr und Zeremonienmeister bei Königin Wilhelmina und bei ihrer Nachfolgerin Königin Juliana inne.[3] 1964 war er Direktor der Twentsche Bank[4] und einer der Begründer der Algemene Bank Nederland die aus einer Fusion der Niederländischen Handelsgesellschaft mit der Twentsche Bank entstanden ist. De Graeff wurde hierauf der erste Managing Direktor der Algemene Bank Nederland.[5] 1970 erhielt er durch den Amsterdamer Bürgermeister Ivo Samkalden den Orden von Oranien-Nassau überreicht.[6] De Graeff war weiters Ritter des Johanniterorden.[7]

 

Referenzen

  1.  Nederland's adelsboek: 1914, S. 17
  2.  De nazaten van Michiel Adriaenszoon de Ruyter, S. 201, von L. M. van der Hoeven, HES & DE GRAAF Publishers, 2007
  3.  Google Buchsuche: Wie is dat?, Band 6, S. 224
  4.  Twentsche Bank; bijlagen (Memento des Originals vom 18. Januar 2006 im Internet Archive Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5.  Google Buchsuche: The bankers' who's who: Band 2, S. 270
  6.  Fotoarchiv
  7.  De nazaten van Michiel Adriaenszoon de Ruyter, S. 201, von L. M. van der Hoeven, HES & DE GRAAF Publishers, 2007

Generation XV, Jan Jaap de Graeff (* 1949)

Jonkheer Jan Jacob (Jan Jaap) de Graeff (* Den Haag, 23. Juni 1949) ist Vorsitzender des Raad voor de leefomgeving en infrastructuur (Rat für Umwelt und Infrastruktur) und war bis 2013 Generaldirektor der Vereniging Natuurmonumenten (Vereinigung für Naturdenkmäler) und war von 2011 bis März 2022 Kammerherr der Königin und des Königs in Den Haag und hernach für Süd-Holland.


Biografie

De Graeff ist ein Sohn des Professors für Innere Medizin Jacob de Graeff (1921-1994) und der Rechtsanwältin Johanna H.A. Bijl de Vroe (1926-2010), aus dessen Ehe drei weitere Söhne hervorging. Sein Großvater väterlicherseits ist Herrn Andries Cornelis Dirk de Graeff (1872-1957), Generalgouverneur und Außenminister.[1] Jan Jacob de Graeff studierte Ingenieurwesen an der Landwirtschaftshochschule Wageningen und arbeitete kurze Zeit als Mitarbeiter im Wissenschaftlichen Rat für Regierungspolitik und im Ministerium für Verkehr, öffentliche Arbeiten und Wasserwirtschaft. Danach arbeitete er bei der Union des Wasserverbandes. Von 1994 bis 2003 war er Deichgraf des Hoogheemraadschap (Wasserverbandes) Schieland. Anschließend war De Graeff Vorsitzender der Union des Wasserverbandes und stellvertretender Vorsitzender des VROM Rates Ab 2003 war er Direktor der Niederländischen Natuurmonumente (Vereniging Natuurmonumenten).[2]


Am 1. Februar 2013 trat De Graeff als Direktor der Natuurmonumente zurück, und wurde bei dieser Gelegenheit zum Offizier des Ordens von Oranien-Nassau ernannt. Sein Nachfolger wurde Marc van den Tweel, der zuvor beim Ronald McDonald Children's Fund angestellt war. De Graeff wurde an diesem letzten Tag Vorsitzender des Nationalparks Schiermonnikoog. De Graeff hatte bereits verschiedene zusätzliche Positionen inne, wie zum Beispiel Vorstandsmitglied der Stiftung Schloss Twickel und der Stiftung Kasteel de Haar, einer Stiftung von Natuurmonumenten und der Familie Van Zuylen van Nijevelt, mit dem Ziel, das Schloss zu restaurieren und die umliegenden Gärten zu erhalten. Er ist außerdem Vorstandsmitglied des Top Kennis Instituut voor Agro en Groen sowie Vorsitzender der Gebiedscommissie Laag Holland. 


Ab dem 1. Januar 2011 wurde De Graeff Kammerherr von Königin Beatrix in Den Haag und später unter König Willem-Alexander der gesamten Provinz Südholland.[3] Er blieb in dieser Position bis zum 31. März 2022, als König Willem-Alexander Adri Bom-Lemstra zu seinem Nachfolger ernannte.[4]


Referenzen

Generation XV, Egbert Cornelis Christiaan de Graeff (1936 - 2017)

Jonkheer Egbert Cornelis Christiaan de Graeff (11. Dezember 1936 - 7. Juli 2017)[1] war ein niederländischer Feldhockeyspieler. Egbert de Graeff war ein Sohn von Herman Jacob de Graeff (1907-1978). Er spielte viele Jahre für den Feldhockeyverein TOGO aus Den Haag, und mehrmals in der Hockey-Nationalmannschaft. Er war während der Olympischen Sommerspiele 1960 in Rom beim Herrenturnier aktiv, wo er mit den Niederlanden den 9. Platz belegte.[2]

 

Referenzen

  1.  Jonkheer Egbert Cornelis Christiaan de Graeff"mensenlinq.nl.
  2.  Evans, Hilary; Gjerde, Arild; Heijmans, Jeroen; Mallon, Bill; et al. "Egbert de Graeff Olympic Results"Olympics at Sports-Reference.comSports Reference LLC. Archived from the original

B) Holländisch-Preußische Linie

Generation XI, Gérard Hendrik Reinardus de Graaff (1853-1917)

Gérard Hendrik Reinardus de Graaff (Den Haag, 18. September 1853 - Berlin-Wilmersdorf, 2. Juli 1917) war ein preussischer Offizier, zuletzt im Rang eines Generalmajors.


Herkunft und Familie

Er wurde als Sohn des Ehepaares Reinardus Joostinus Marinus de Graaff (* Den Haag, 4. Mai 1829) und Emilie Adelaide de Graaff, geb. Cramer aus Berlin (verehelicht am 11. November 1852) in Den Haag geboren. Henri de Graaff war sein jüngerer Bruder. Sein Vater war Doktor der Jurisprudenz und hatte auch Literatur studiert. Die Familie De Graaff, auch De Graaf, entstammte wohl Dirk Reynier de Graeff (De Graaff), 1596 genannt, einem Sohn des Lenaert Jansz de Graeff aus der De Graeff-Linie zu Amsterdam. Gérard Hendrik Reinardus ehelichte in Berlin Marie Brunsig, Edle von Brun mit der er die drei Töchter Gerta Anna Adelheid de Graaff (* 30. Mai 1887), verehelichte (1908) Von Edenbrecher, Anny de Graaff und Reinarda de Graaff hatte. 


Laufbahn

De Graaff kam um 1870 nach Berlin und wurde an der dortigen Kriegsakademie Militärkadett. Sein jüngerer Bruder Henri de Graaff kam dort 1873 ebenfalls zur Ausbildung. Seine Karriere startete er als königlich-preußischer Leutnant im posen'schen Ulanenregiment Nr. 10. Vom 6. Juni 1907 bis zum 17. Oktober 1909 war er Kommandeur der preußischen 1. Kavallerie-Brigade in Königsberg. Er verstarb 1917 im Rang eines Generalmajors (in Ruhe) in Berlin-Wilmersdorf. 

Generation XI, Henri de Graaff (1857-1924)

Henri de Graaff (Den Haag, 1. Februar 1857 - Berlin, 1924), auch Hendrik de Graaff und Heinrich de Graaff sowie in der Schreibweise De Graaf, war ein preußischer Offizier, zuletzt im Rang eines Generalleutnants.


Herkunft und Familie 

Henri war der Sohn von Reinardus Joostinus Marinus de Graaff (* Den Haag, 4. Mai 1829) und Emilie Adelaide de Graaff, geb. Cramer aus Berlin. Gérard Hendrik Reinardus de Graaff war sein älterer Bruder. Sein Vater war Doktor in der Jurisprudenz und hatte auch Literatur studiert. Die Familie De Graaff, auch De Graaf, entstammte wohl Dirk Reynier de Graeff (De Graaff), 1596 genannt, einem Sohn des Lenaert Jansz de Graeff aus der De Graeff-Linie zu Amsterdam. Henri de Graaff ehelichte in Berlin mit Elizabeth Virginia Kremelberg, gebürtig aus dem US-Bundesstaat Baltimore. 


Karriere

Henri de Graaff kam 1873 nach Berlin und wurde in der örtlichen Militärakademie Kadett. Dort war auch sein drei Jahre älterer Bruder Gérard Hendrik Reinardus de Graaff in Ausbildung. Seine Laufbahn startete er als königlich-preußischer Leutnant im brandenburgischen Ulanenregiment Nr. 11 in Berleburg. Er durchlief in seiner Karriere die diversen Offiziersränge. Bis 1907 war er Oberst und Kommandeur des Zweiten Rheinischen Husaren Regiments Nr. 9. Vom 2. September 1907 bis 31. März 1911 war er zuerst als Oberst und hernach im Rang eines Generalmajors Kommandeur der 31. Kavallerie-Brigade. Noch vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges avancierte er zum Generalleutnant. Zwischen dem August 1914 und April 1915 kommandierte er den Militärbezirk von Frankfurt am Main. Bis zum Ende des Jahres 1918 war er Stabschef des 3. Armee-Korps der preußischen Armee. 


C) Alblasserdamer Linie

Generation IV, Jan Jacobsz Graeff (* 1570/75)

Jan Jacobsz Graeff (* Alblasserdam, 1570/75) war ein Sohn von Jacob Jansz Graeff († ca. 1580), einem Sohn von Jan Pietersz Graeff, und Geertge Claes Coppensdr van Ouder Amstel. Jan Jacobsz war als Hoogheemraad Mitglied des Wasserverbandes der Zijpe.[1] Er begründete die Linie zu Alblasserdam.[2] Verheiratet war er mit Trijn Simons Comans († 1613), mit der er fünf Kinder zeugte; Adriana Jans Graeff († nach 1640) ehelichte Reynier Adriaansz Coetenburgh († 1633), hoofdingeland van de Wieringerwaard, heemraad und hoofdingeland van de Zijpe, heemraad van de Heerhugowaard und van de Hazedwarsdijk, (holländische Deichverwaltung) und Schepen von Alkmaar.[3] Cornelis Jansz Graeff heiratete Adriana Jansdr Pauw (Tochter des Alkmaaer Bürgermeisters Jan Pauw)[4] und später Maria van der Veen. Seine Nachkommenschaft war unter anderem mit den Geschlechtern Van Egmond van de Nijenburg,[5] Boelens Loen,[6] Van Foreest[7] und Bardes verbunden.


Referenzen

  1.  Alblasserdam.net. Kolumne von Hennie van der Zouw, Wat heeft Alblasserdammer Jan Jacobsz de Graeff met Paleis Soestdijk te maken?
  2.  Alblasserdam.net. Kolumne von Hennie van der Zouw, Wat heeft Alblasserdammer Jan Jacobsz de Graeff met Paleis Soestdijk te maken?
  3.  Alblasserdam.net. Kolumne von Hennie van der Zouw, Wat heeft Alblasserdammer Jan Jacobsz de Graeff met Paleis Soestdijk te maken?
  4.  Google Buchsuche: De vroedschap van Amsterdam, 1378–1795: met een inleidend woord van den archivaris der stad Amsterdam Mr. W. R. Veder, Band 1, S. 63.
  5.  De Nederlandsche leeuw: Maandblad van het Koninklijk Genealogisch-Heraldiek Genootschap, Bände 1895-1900, Seite 131
  6.  Johan Engelbert Elias, De Vroedschap van Amsterdam, 1578-1795, Deel 1 Seite 111
  7.  Alblasserdam.net. Kolumne von Hennie van der Zouw, Wat heeft Alblasserdammer Jan Jacobsz de Graeff met Paleis Soestdijk te maken?

Generation VI, ALBERT CLAESZ DE GRAEFF (* UM 1620 - † Nach 1667)

Albert Claesz de Graeff, auch De Graef (* um 1620 in Amsterdam; † nach 1667) war während des Zweiten Englisch-Niederländischen Krieg (1665–1667) ein holländischer Admiral.

 

Biografie

Herkunft

Albert Claesz entstammte einem politisch unbedeutenden Seitenzweig der Familie De Graeff, den Stadtherren von Amsterdam. Er war ein Sohn des Claes Jansz de Graeff und Enkelsohn von Jan Jacobsz Graeff (* um 1570/75), der wiederum ein Sohn des Jacob Jansz Graeff († ca. 1580) war. Dieser war ein jüngerer Bruder der bedeutenden Patrizier Lenaert Jansz de Graeff (1525/30–vor 1578), einem Anführer der Wassergeusen, und Dirck Jansz Graeff (1532–1589), Bürgermeister von Amsterdam.[1]

 

Karriere

De Graeff trat schon früh als Offizier in den Dienst der Admiralität von Amsterdam. Während des Ersten Englisch-Niederländischen Krieg (1652–1654) war er Kapitän verschiedener niederländischer Schiffe.[2] 1652 übernahm er das Kommando des Schiffes Hollandia von Maarten de Graeff.[3] Unter Albert de Graeff führte das Schiff eine Stärke von 90 Mann Besatzung und 32 Kanonen.[4] Im selben Jahr führte er die Hollandia in die für die Niederländer verlustreich verlaufenen Seeschlacht bei Kentish Knock. 1653 stand er im Geschwader des Admirals Witte de With und nahm mit dem Schiff (Morgen) Star an der Seeschlacht bei Scheveningen teil. Hernach stand De Graeff unter dem Befehl von Cornelis Tromp mit welchem er zu den Shetlandinseln segelte. Im Folgejahr stand er mit der seinem Schiff Hollandia wiederum unter dem Befehl De Withs. 1653 strandete De Graeff mit dem Schiff Morgen Star bei St. Martin (?).

 

1659 entsandte sein Verwandter Cornelis de Graeff eine Flotte unter Admiral Michiel de Ruyter in das Baltikum, um dort gegen die schwedischen Seestreitkräfte zu operieren. Hierbei konnte Albert de Graeff in der Zweiten Squadron unter De Ruyter als Kapitän as Schiff Marseveen mit einer Mannschaftsstärke von ca. 200 Mann und 40 Kanonen kommandieren.[5] Im Zweiten Englisch-Niederländischen Krieg (1665–1667) war De Graeff im Admiralsrange. Am 24. Mai schiffte er sich als Schout-bij-nacht (Konteradmiral) in der Ersten Squadron unter Admiral Jacob van Wassenaer Obdam und Vizeadmiral Abraham van der Hulst in Texel ein.[6] Er selbst kommandierte das Schiff Huis Tijdverdrijf mit 58 Kanonen und 258 Mann Besatzung, und nahm auch an der folgenden verlustreichen Seeschlacht bei Lowestoft teil.[7][8]

 

Referenzen

  1.  Alblasserdam.net, "Wat heeft Alblasserdammer Jan Jacobsz de Graeff met Paleis Soestdijk te maken?"
  2.  Anglo-Dutch-Wars. Dutch Captain: Albert Claeszoon de Graeff
  3.  Anglo-Dutch-Wars. Dutch Captain: Maarten de Graeff (Friday, November 25, 2005)
  4.  Anglo-Dutch-Wars. Albert de Graeff's ship Hollandia
  5.  Dutch Warships in the Age of Sail, 1600–1714: Design, Construction, Careers ..., S. 40, von James Blender
  6.  Geschiedenis van het Nederlandsche zeewezen, Band 2, S. 476, von Johannes Cornelis de Jonge
  7.  Wim van Nispen: De Teems in brant: een verzameling teksten en afbeeldingen rond de Tweede Engelse Zeeoorlog (1665-1667). Uitgeverij Verloren, Hilversum 1991, ISBN 90-6550-342-0, S. 25 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8.  Pieter Simons: Johann de Witt und seine Zeit. Band 2. Otto, Erfurt 1836, S. 207 (Volltext in der Google-Buchsuche)