Familiensitze

Note: Diese Seite behandelt die Familiensitze, Häuser, Schlösser, kleineren Landgüter [buitenplaats, hofstede] der Amsterdamer Linie der Familie (De) Graeff

I) In Amsterdam

A) Huis De Keyser

Das Huis de Keyser, auch De Keyzershoed, stellt das älterste Stadthaus der Familie Graeff in Amsterdam dar. Es lag in der Liesdel oder Niezel am Damrak, und wurde nach der außerhalb des Gebäudes angebrachten „Keizerskroon“ [Kaiserkrone] benannt. Die ersten beiden Generationen der Graeff trieben dort Handel, namentlich Jan Pietersz Graeff (1512-1553) mit Tüchern, sowie dessen Söhne Lenaert Jansz de Graeff (um 1525/30 - nach 1578) und Dirk Jansz Graeff (1532-1589) mit Eisen. Dircksz Sohn Jacob Dircksz de Graeff (1571-1638) bezog 1597 das Haus und benutzte es als Wohnstatt als auch Waren- oder Kaufhaus. Über eine weitere Nutzung des Gebäudes ist mir nichts bekannt. 


B) Diverse Häuser

* Stadthaus am OZ Achterburgwal, Anfang 17. Jahrhundert

* Stadthaus "Huypot" am Singel in der Nähe des Jan Roodenpoort, Anfang 17. Jahrhundert

* In der Grutmolen, Anfang 17. Jahrhundert


c) Herengracht 216

Um 1617 erwarb Jacob Dircksz de Graeff (1571-1638) das Haus Herengracht 216. Dieses Haus bewohnte auch sein ältester Sohn Cornelis de Graeff (1599-1664).


d) Herengracht 573

Die Geschichte des Gebäudes an der Herengracht 573 beginnt 1664. Cornelis de Graeff (1599-1664),  besitzt zusammen mit drei anderen Herren eine Reihe von freien Gründen, die 1664 nach einer Vereinbarung im Beisein eines Notars aufgeteilt werden. Die Vereinbarung sah auch vor, dass die vier Eigentümer „auf einer Höhe, unter einer Fassade und unter einem Rahmen“ bauen würden. Diese Einheitlichkeit hat sich bis heute erhalten und ist im Grachtengürtel einzigartig. Nach dem Tod von Cornelis ließ seine Witwe Catharina Hooft (1618-1691) das Gebäude errichten. Der Grundstein wurde am 17. April 1664 gelegt. 1665 schenkte sie es ihrem ältesten Sohn Pieter de Graeff (1636-1707).  Ende des 17. Jahrhunderts wurden die Deckenmalereien in dem kleinen Stilzimmer angebracht. Das Gebäude wurde in der Familie vererbt. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde das Gebäude umfassend renoviert. Die Deckenmalereien und das Kaminstück wurden dann im großen Stilzimmer und der reich verzierte Kamin im kleinen Stilzimmer angebracht. Das Haus ist bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts im Besitz der Familie De Graeff gestanden.


e) Huis Van der Graeff

Das Huis van der Graeff liegt in der Herengracht 446 in der Gouden Bocht.

 

Historie

1665 hatte Andries de Graeff (1611-1678) das Grundstück in der heutigen Herengracht Nr. 446 erworben.[1] 1672 war das Haus, welches nach seiner Familie benannt wurde, fertiggestellt. Es war dreistöckig und am Giebel ursprünglich von einem Allianzwappen der Geschlechter De Graeff–Bicker van Swieten geziert. Das Gebäude beherbergte De Graeffs reichhaltige Kunstsammlung mit Werken von Rembrandt, Gerard ter Borch und Gerard de Lairesses Deckenfresko Triomf der Vrede.[2] 1675 überschrieb Andries das Haus aufgrund der steuerlichen Belastung seinem Sohn Cornelis de Graeff (1650-1678). Nach dessem Tod erbte seine Schwester Alida de Graeff das Palais. Da diese ebenfalls kinderlos verstarb, wurde sie von ihrem Neffen Gerrit de Graeff (1711-1752) und ihren Nichten Jacoba Adriana und Alida Joanna de Graeff beerbt.[3] 1757 kam Alidas Ehegatte François de Witt in den Besitz des Huis van der Graeff. Im Jahre 1800 wurde es an Johannes Retemeyer verkauft. 1898 bezog das RK Gymnasium das Gebäude. 1900 wurden die Deckenfresken De Lairesses in den Den Haager Friedenspalast gebracht.[4] Im Jahre 2008 übernahmen die beiden Modedesigner Viktor Horsting und Rolf Snoeren, die als Viktor & Rolf firmieren, das Palais.[5]

 

Abbildungen

Abgebildet wurde das Palais im Jahre 1685 auf Gerrit Berckheydes Gemälde De bocht van de Herengracht te Amsterdam. Im 18. Jahrhundert wurde das Huis van der Graeff in Caspar Philips Grachtenboek dargestellt.

 

Einzelnachweise

  1. Pieter C. Vies: Andries de Graeff (1611-1678) ’t Gezagh is heerelyk: doch vol bekommeringen. S. 20/25 (Memento des Originals vom 1. März 2012 im Internet Archive Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 2,7 MB)
  2.  Deckenfresko im Friedenspalast in Den Haag, gemalt von Gerard de Lairesse, vormals im Besitz Andries de Graeffs (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3.  Dudok van Heel, S.A.C. (1969) Het Maecenaat [Andries] de Graeff en Rembrandt, uit Genootschap Amstelodamum, S. 151. In: Maandblad Genootschap Amstelodamum.
  4.  Triomf der Vrede (Memento des Originals vom 20. September 2010 im Internet Archive Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5.  Viktor & Rolf: „Wir wollen nicht nur spielen“, Artikel vom 28. Mai 2009 in der Frankfurter Allgemeinen (FAZ.net)

II) Am Land

a) Valkenburg (Valckeveen); Nachmals Graeffenveld

Dirck Jansz Graeff (1531-1589) erwarb im Gooiland, nördlich von Naarden an der Zudersee, ausgedehnte Gründe, ließ ein Gutshaus bauen, das er zu Ehren seiner ersten Ehefrau Agniet Pietersdr van Neck Valckeveen nannte. Eine spätere Namensgebung war Valkenburg. Im 17. Jahrhundert ließ dessen Enkelsohn Andries de Graeff (1611-1678), zwischen 1650 bis 1657 Eigner des Gutes, einen Hügel, den Leeuwenberg oder Venusberg, aufschütten, um von dort aus einen besseren Ausblick zu haben. Den Hügel ziert ein steinerne Löwe mit dem De Graeff'schen Wappen. Fortan sprach man vom Gut Graeffenveld.


https://books.google.com/books/about/Eigen_Haard.html?hl=de&id=ghw-AQAAMAAJ#v=onepage&q=Andries%20de%20graeff%20valkeveen%20leeuwe&f=false


https://books.google.com/books/about/Gids_voor_t_Gooi_en_Baarn.html?hl=de&id=fkYWi_UE1ykC#v=onepage&q=Andries%20de%20graeff%20valkeveen%20leeuwe&f=false


https://books.google.com/books/about/Het_Nederlandsch_Magazijn.html?hl=de&id=PkBUAAAAcAAJ#v=onepage&q=Graeffenveld%20venusberg&f=false


https://www.judithschuyf.nl/tafelbergen/


GALERIE


b) Vredenhof

1579 erwarb Dirck Jansz Graeff (1532-1589) den Landsitz Vredenhof [Vredehoeff, Vredenhoef] bei Voorschoten. Das Gut umfasste 37 Morgen Land, was in etwa 31 Hektar resp. 31,000m2  entspricht.[1] Das ursprüngliche Herrenhaus wurde von den Spaniern im Zuge der Belagerung von 1574 zerstört.[2] Aus einem nicht zerstörten Gebäude des Areals entstand ab 1581 das neue Herrenhaus, das durch Dirck und zwei seiner Söhne, Jan Dircksz Graeff (gest. 1627 ebendort) und Pieter Dircksz Graeff (1573-1645).[3] Es umfasste elf Zimmer und vier Räume für die Dienstboten.[4] Der nächste Besitzer des Gutes war deren Neffe Andries de Graeff (1611-1678), der dort von 1650 mit Unterbrechungen bis 1657 während seiner Zeit als Rekenmeester van Holland en West-Friesland (Wirtschaftsprüfer der Provinzen Holland und West-Friesland) in Den Haag mitsamt seiner Familie wohnte.[5] Er ließ das Herrenhaus verschönern, und Marmorplatten anbringen, die an die Ereignisse von 1574 erinnern.[6] Die Inschrift einer diese Tafeln stammt von Petrus Scriverius.[7] 1656 erhielt Andries de Graeff seitens des Lehensherren, dem Herren van Wassenaer, das herrliche Recht, Schwäne zu züchten [8] Das Gut einschließlich der Gärten und des ihn umgebendes Landes wurde im Jahr 1733 auf 9.000 Gulden geschätzt.[9] Vredenhof blieb bis 1739 in Besitz der Familie,[10] und wurde an Daniël van Halteren, Ratsherr der Stadt Leiden verkauft wurde,[11] der dies 1753 wiederum selbst an Nicolaas van de Velde, Alt-Bürgermeister von Leiden, veräußerte.[12] Das Herrenhaus Vredenhof wurde schlussendlich 1852 abgerissen.[13]


Hollands großer Dichter Joost van den Vondel dichtet 1658 über den Vredenhof Folgendes:[14]

Myn heerschap most, om stil 's lants oorloghsbuy t'ontschuilen,

Den ouden Ryn om d'Eems uit hoogen noot verruilen.

De kryghstorts stack terwyl den brant in dack en hout.

Hier na keert d'eigenaer, die Vredehoef herbouwt.

Nu door zyn' neef verryckt, ick hem, gelyck vergeeten,

En Swietens puickroos zie, by heuren Graeff gezeten,

Aengroeien in hun kroost, zoo schoon als dees landouw.

Aert d'afkomst naer den stam, wie twyfelt aen haer trouw.


Wappen De Graeff in Bezug auf den Vredenhof:

Das Graeff'sche Stammwappen zeigt auf der einen Seite die silberne Schaufel auf rotem Grund der Herren von Graben und andererseits einen silbernen Schwan auf blauem Grund, der von dem Geschlecht De Grebber aus dem Waterland herrührt. Dirk Jansz Graeff führte nach seiner Heirat mit Agniet Pietersdr van Neck anstatt des Schwans einen silbernen Falken mit einer roten Haube auf blauem Grund. Der Ursprung des Falken liegt in seinem Landgut in Gooiland, das er zu Ehren seiner Frau  Valckeveen nannte, den späteren Landsitz Valckenburg. 1579, nach dem Erwerb des Gutes Vredenhof führte Dirk erneut einen Schwan – den von Vredenhof – in seinem Wappen, das nun viergeteilt wurde, wobei die Felder 1 und 3 die Schaufel zeigen, und 3 und 4 den Schwan. Wie erwähnt hatte die Familie in Vredenhof das grundherrliche Privileg inne Schwäne zu züchten.


Einzelnachweise

[1] Pieter C. Vies: {{Webarchiv|url=http://www.triomfdervrede.nl/images/andries_de_graeff_20100113.pdf |wayback=20120301115614 |text=Andries de Graeff (1611–1678) ’t Gezagh is heerelyk: doch vol bekommeringen. S. 27.

[2] https://books.google.com/books/about/Aardrijkskundig_woordenboek_der_Nederlan.html?hl=de&id=r_hCAAAAcAAJ#v=onepage&q=De%20graeff%20Vredenhoef&f=false Aardrijkskundig woordenboek der Nederlanden, Teil 11, S. 896, von Abraham Jacob Van der Aa

[3] https://books.google.com/books/about/Beschryving_der_stad_Leyden_Tweede_deel.html?hl=de&id=2o5cAAAAcAAJ#v=onepage&q=dirck%20jansz%20de%20graef%20vredenhoef&f=false Beschryving der stad Leyden [...]. Tweede deel. Bevattende de wereldlyke ...von Frans van Mieris (de jongere), S. 19 

[4] Boer, J.F. de, 'Vredenhoef': voormalige buitenplaats te Voorschoten, Lisse 1994 p. 19.

[5] Oud Holland, Band 99, S. 50, von Nicolaas de Roever, Abraham Bredius (Netherlands Institute for Art History, 1985)

[6] Boer, J.F. de, 'Vredenhoef': voormalige buitenplaats te Voorschoten, Lisse 1994 p. 32.

[7] https://books.google.com/books/about/De_Stad_Leiden.html?hl=de&id=dTFTAAAAcAAJ#v=onepage&q=De%20graeff%20Vredenhoef&f=false De Stad Leiden: Album bevattende eenige afbeeldingen der voornaamste ..., Band 2, S. 43, von A. Montagne

[8] Archief Familie De Graeff, reg.nr. 302

[9] Venice and Amsterdam: A Study of Seventeenth-century Élites, S. 88, von Peter Burke (1974)

[10] Voorschoten: historische Studien, von Jacobus Leonardus van der Gouw, Kruseman, 1971, S. 139

[11] https://books.google.com/books/about/Beschryving_der_stad_Leyden_haare_geleeg.html?hl=de&id=K3UzVA6rQEIC#v=onepage&q=Heere%20Dirck%20Jansz%20de%20graef&f=false Beschryving der stad Leyden, haare geleegenheid, oorsprong ..., Band 2, S. 687, von Frans van Mieris (Jong e)

[12] https://books.google.com/books/about/De_Stad_Leiden.html?hl=de&id=dTFTAAAAcAAJ#v=onepage&q=De%20graeff%20Vredenhoef&f=false De Stad Leiden: Album bevattende eenige afbeeldingen der voornaamste ..., Band 2, S. 43, von A. Montagne

[13] {{Webarchiv|url=http://www.triomfdervrede.nl/images/andries_de_graeff_20100113.pdf |wayback=20120301115614 |text=Andries de Graeff (1611–1678) ’t Gezagh is heerelyk: doch vol bekommeringen. S. 27., von Pieter C. Vies

[14] Joost van den Vondels Afbeeldingen der Stamheeren en zommige telgen van de Graven, Boelensen, Bickeren en Witsens, 1658


c) engelenburg

Das Schloss Engelenburg ist der Name eines ehemaligen Wasserschlosses, das bei der geldrischen Ortschaft Herwijnen lag.

Geschichte
1468 wurde die Engelenburg erstmals urkundlich erwähnt. Der erste Besitzer war Johan Johansz van Herwijnen, der durch den Herzog von Geldern, Adolf von Egmond, mit een 'huys ende voorgeborcht, met sijnen cingel, gheiten Engelborch' und diversen anderen Gütern bei Herwijnen belehnt wurde. In weiterer Folge gelangte Schloss und Herrlichkeit Engelenburg in den Besitz des Gijsbert van Herwijnen, welcher es 1522 an Reinier van Bern und Merel van Rossum verkaufte. Hernach wurde das Lehen aufgesplittert: Reinier vererbte seinen Anteil an Dirk von Plettenberg, der andere Teil ging in die Hände von Merel van Rossums Sohn Walraven van Gent über. Walvarens Sohn Johan van Gent erbte den Besitz von seiner Mutter Elisabet van Raesfeld. Johans Sohn Wilhelm van Gent verkaufte den Gesamtbesitz im Jahre 1620 an Pieter Dircksz Graeff. Dieser vererbte die Engelenburg 1643 an seinen Neffen Jacob Bicker. 1647 beerbte ihn dessen Bruder Andries Bicker, in dessen Familie die Anlage verblieben ist. 1677 kam sie an Ernest Jacob de Petersen. 1700 gelangte das Schloss in die Hände von Friedrich Adolf zur Lippe-Detmold, der es an Adriaen Bout weitergab. 1723 wurde Petrus Bierman neuer Besitzer. Seine Familie war der letzter Besitzer der Engelenburg die 1817 abgerissen wurde.

Weblink

d) Soestdijk

Das Palais Soestdijk ist ein Schloss in der Utrechter Gemeinde Baarn, das lange dem niederländischen Königshaus Oranien-Nassau gehörte.

Chronologie
Im Jahre 1638 wurden die Gründe des heutigen Palais am sogenannten Zoestdijk von Cornelis de Graeff gekauft. Er ließ sich dort sein Landhaus mit einem dazugehörigen Park anlegen. 1660 beschlossen die Staaten von Holland unter der Führung von Johan de Witt und seinem Onkel De Graeff die Ausbildung des jungen Willem III. von Orange sicherzustellen, um ihn dadurch auf ein etwaige späteres offizielles Amt vorzubereiten. Dies geht auch aus De Graeffs Briefen hervor, die er darüber in Soestdijk an die Niederländischen Generalstaaten und an De Witt verfasste. Während der Sommer verbrachte die Familie De Graeff viel Zeit in Soestdijk, und seine Söhne Pieter und Jacob spielten dort mit dem jungen Willem. Nach dem Tod von Cornelis de Graeff ging es 1664 in den Besitz seines jüngeren Sohnes Jacob de Graeff über. 1674, nach dem Rampjaar, verkaufte es jener für die niedrige Summe von 18.755 Gulden an den neuen Niederländischen Statthalter und späteren Englischen König William III. von Oranien. Dieser ließ sich an der Stelle des Landhauses ein von Maurits Post geplantes Jagdschloss erbauen. Das Palais Soestdijk diente der oranischen Familie über viele Jahre hin als Sommerrefugium, bis es im Jahre 1795 von den Franzosen besetzt wurde, und dem neuen König, Louis Bonaparte, als zeitweilige Residenz diente. Nach den Befreiungskriegen von 1814 bekam König Wilhelm I. der Niederlanden Soestdijk als Geste des Dankes durch das holländische Volk angeboten. Seit dieser Zeit dient das mehrmals vergrößerte Palais der Königsfamilie als fester Wohnsitz. Königin Juliana benutzte es als ihre offizielle Residenz und lebte auch nach ihrer Abdankung hier bis an ihr Lebensende im Jahr 2004. Von 1971 bis 2017 gehörte Palais Soestdijk dem niederländischen Staat. Anschließend wurde das Anwesen für 1,7 Millionen Euro an die MeyerBergman Heritage Group verkauft.

Weblinks
Commons: Palais Soestdijk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

e) Ilpenstein

Das Schloss Ilpenstein, auch Huis te Ilpendam oder Hof te Ilpendam genannt, ist der Name eines ehemaligen Schlosses, das im Norden der Stadt Amsterdam in Ilpendam (im sogenannten Waterland) lag.

Historie
Im Jahre 1618 erlangte der Amsterdamer Patrizier und Edelmann Volkert Overlander die Hohe Herrlichkeit Purmerland und Ilpendam durch Kauf aus den Händen der Konkursmasseverwaltern der Grafen von Egmond. Er ließ das Schloss Ilpenstein auf einer von den Spaniern im Achtzigjährigen Krieg aufgeworfenen Schanze erbauen. Der im Jahre 1622 vollendete Schlossbau stellte trotz seines befestigten Haupttores und dem Wassergraben, der das Schloss umgab, vielmehr einen Landsitz als eine zu verteidigende Burg dar. Nach dem Tod von Overlander kamen die Herrlichkeit und das Schloss in die Hände seiner Tochter Maria Overlander van Purmerland (1603–1678) und deren Ehemann Frans Banning Cocq, der in der Darstellung als Kapitän von Rembrandts Gemälde Die Nachtwache Berühmtheit erlangte. Als Maria 1678 verstarb, erging der Besitz durch Vererbung zu halben Teilen an ihren Neffen Jacob de Graeff (1642-1690) und an ihre Cousine - und zugleich Jacobs Mutter - Catharina Hooft (1618-1691) über. Jacob war der jüngere Sohn der Eheleute Cornelis de Graeff (1599-1664) und Catharina Hooft. Nach Catharinas Tod erbte ihr älterer Sohn Pieter de Graeff (1636-1707) die Herrlichkeit, wo sie im Besitz seiner Deszendenz noch weitere 165 Jahre verblieben ist. Die letzten Schlossbewohner [aber nicht Inhaber der Herrlichkeit von Purmerland und Ilpendam] waren Christina Elisabeth de Graeff († 1872) und deren Ehemann Jacob Gerrit van Garderen († 1856). Im Jahr 1872 wurde das Schloss verkauft und kurz darauf abgerissen,[1] um in neuerer Zeit der Mülldeponie der Gemeinde Ilpendam Platz zu geben.

Einige Schlossbewohner wurden in der Reformierten Kirche zu Ilpendam sowie in der Amsterdamer Oude Kerk beigesetzt.

Ilpendamsches Archiv
In Verbindung mit dem Besitz des Schlosses stand auch das 'Ilpendamsche Archief' der Familie De Graeff. 1872, nach dem Verkauf und dem darauf erfolgten Abbruch des Schlosses gelangte dieses an die Familie De Graeff in Amsterdam oder Den Haag. Das Archiv besteht aus zahlreichen Dokumenten, die unter anderem Briefe von Johan de Witt an dessen Cousin Pieter de Graeff zum Inhalt haben. Sie berichten über die Ausbildung von De Graeffs Großnichte Maria de Witt, die gemeinsam mit ihren vier Geschwistern unter seiner Vormundschaft stand. Gleichfalls beinhaltet das Archiv diverse Schriftstücke von De Witt und Cornelis de Graeff aus den frühen 1660er Jahren, die sich auf die Ausbildung des jungen Prinzen Wilhelm III. von Oranien, dem späteren englischen König und niederländischen Statthalter, bezogen. Wilhelm war in dieser Zeit seitens den Niederländischen Generalstaaten unter die Vormundschaft von Cornelis de Graeff gestellt [het kind van staat], und mit dessen Söhnen Pieter und Jacob befreundet. Auch von Hollands großem Dichter Joost van den Vondel befinden sich viele Loblieder und Gedichte auf die Familie De Graeff in der Sammlung des Archivs. Eine weitere Besonderheit des Ilpendamschen Archivs sind die Hochzeitsgedichte von Vondel und Gerard Brandt, welche diese anlässlich der Hochzeit von Pieter de Graeff und dessen Cousine Jacoba Bicker auf Schloss Ilpenstein verfassten.

Kunst- und Gemäldesammlung
Zur Sammlung auf Ilpenstein gehörten auch zahlreiche Gemälde, die Mitglieder der Familien De Graeff, Bicker, Overlander und Hooft zeigen, so zum Beispiel Nicolaes Eliaszoon Pickenoys Hochzeitsbildnisse von Cornelis de Graeff (1599-1664) und Catharina Hooft (1618-1691), Artus Quellinus Marmorbüste von Andries de Graeff (1611-1678), Jacob van Ruisdaels Gemälde von der Ankunft des Cornelis de Graeff in Soestdijk oder Gerard ter Borchs Bildnisse von Andries, dessen Sohn Cornelis (1650-1678) und dessen Neffen Jacob de Graeff (1642-1690). Weitere Objekte der Sammlung waren die silberne Schaufel, mit der Jacob de Graeff 1648 den Grundstein zum Bau des Paleis op de Dam ausführte, sowie der Lehnstuhl, in dem Wilhelm I. von Oranien, der Schweiger, während des Besuchs bei seinem Freund Dirck Jansz Graeff (1532-1589) saß. Auch der Mantel von Johan de Witt, in dem er in der Nacht vom 21. auf den 22. Juni 1672 von Jacob van der Graeff [Familie Van der Graeff aus Delft] mit einem Messer an der Schulter verwundet war Teil jener. Diese Gegenstände befinden sich heutzutage im Rijksmuseum Amsterdam, der Berliner Gemäldegalerie sowie in diversen niederländischen Museen.

Einzelnachweis

Weblinks

Literatur
* J. H. de Bruijn et al.: De bewoners van het Kasteel Ilpenstein en hun nakomelingen. 1827–1957. Ilpendam 1958.
* John Dehé: Een slaafsch en ongezond bedrijf. De geschiedenis van het openbaar vervoer in Waterland, 1630-1880. Verloren, Hilversum 2005, ISBN 90-6550-853-8
* J. W. Groesbeek: Middeleeuwse kastelen van Noord-Holland. Hun bewoners en bewogen geschiedenis. Rijswijk 1981, S. 276–283.
* H. P. Moelker: De heerlijkheid Purmerland en Ilpendam. Purmerend 1978.

f) Huis Vogelsang

Das huis Vogelsang stand im Zeitraum des 17. / 18. Jahrhunderts in Familienbesitz. Weiteres ist mir nicht bekannt.

g) Bronstee

Die hofstede [Landgut] Bronstee bei Heemstede, Nord-Holland, war bis 1682 in Besitz von Pieter de Graeff (1638-1707), der jene für 27,000 Gulden veräußert. 


h) Der Sitz Der Hohen Und Freien Herrlichkeit Jaarsveld

Erklärung
Das herrschaftliche Kasteel Veldestein wurde im Rampjaar 1672 durch die Franzosen in Brand gesetzt was es zu einer Ruine verfallen ließ. 1761 wurde das neue Gutshaus 'Huis te Jaarsveld' fertiggestellt. Mitglieder der Familie De Graeff, namentlich Arnoldina (Aertje) de Graeff (1652–1703) und hernach deren Schwester Alida de Graeff (1651–1738) standen zwischen 1684 und 1738 im Besitz von Jaarsveld, das aber zu diesem Zeitpunkt bar eines Herschaftssitzes war. 

III) Den Haag

A) Korte Vijverberg 3

Agneta de Graeff, Tochter von Pieter de Graeff (1636-1707) kaufte 1703 das Haus "Korte Vijverberg 3" in Den Haag [das gegenwärtige "Kabinett des Königs"] um 25,000 Gulden von Joan Pauw.